Das Quäntchen Glück fehlte

Profis
08.12.2022

Im Juni 1987 traf Niels Schlotterbeck, der Onkel von Keven und Nico, mit den Stuttgarter Kickers im DFB-Pokalfinale auf den Hamburger SV.

Das Bild habe ich sofort erkannt, ich habe es auch bei mir zu Hause. Wir hatten mit den Stuttgarter Kickers das DFB-Pokalfinale erreicht, in dem wir auf den Hamburger SV trafen. Vor dem Abflug nach Berlin haben wir in Stuttgart dieses Bild aufgenommen, ich bin der mit der Hand in der Hosentasche, der als Fünfter von rechts vorne steht.

Der HSV als damals etablierter Bundesligist war gegen einen Zweitligisten wie uns klarer Favorit, aber wir haben nach unserer frühen Führung und dem schnellen Ausgleich super dagegengehalten. Erst zum Ende, als wir die entscheidenden Tore kassierten, fehlte vielleicht ein bisschen die Konzentration. Das letzte Gegentor – zum 1:3 aus unserer Sicht – war ja meins. Ein Eigentor, das dann aber nicht mehr ausschlaggebend für die Niederlage war.

Mit Streich nach Berlin

Auf dem Bild sieht man – als Dritten von rechts in der hintersten Reihe – auch Christian Streich. Er war damals mein Mitspieler, ein sehr harter Spieler, man führte nicht gerne Zweikämpfe gegen ihn. Und er war auch technisch sehr gut. Im Sommer nach dem Pokalfinale wechselte Christian zum SC Freiburg. Ein paar Jahre später kam ich dann auch zum Sport- Club.

Wir hatten eine gute Mannschaft und mit Achim Stocker einen tollen Präsidenten. Es fehlte an nichts, und ich fühlte mich sehr wohl. Das hilft enorm dabei, deine sportlichen Leistungen zu bringen. 16 Tore schoss ich in dieser Saison, für einen Spieler auf der Sechserposition ist das ja eher unüblich. Ich glaube sogar, dass bis heute kein weiterer Spieler auf dieser Position so oft für den SC in der 2. Liga getroffen hat.

Am selben Ort wie wir damals mit den Kickers haben jetzt vor fast einem halben Jahr meine Neffen Keven und Nico für Freiburg um den Pokal gespielt. Das Finale sah ich von zu Hause aus, weil ich am nächsten Tag zu einem Trainerkongress in Freiburg musste. Die Fahrt zum Endspiel nach Berlin und von dort weiter nach Freiburg wäre mir einfach zu viel geworden. Aber natürlich habe ich mit dem SC mitgefiebert. Und auch wenn es mit dem Pokalsieg leider nicht klappte, muss man sagen, dass sie es sehr gut gemacht haben.

Keven und Nico immer im Blick

Die Spiele von Keven und Nico verfolge ich regelmäßig. Hin und wieder direkt im Stadion, wie zuletzt das Europapokalspiel in Freiburg gegen Olympiakos Piräus. Aber meistens sehe ich meinen Neffen im Fernsehen zu. Oft schaffe ich es leider nicht zu Keven nach Freiburg oder zu Nico nach Dortmund, weil der Cousin von beiden, mein Sohn Matino, auch Fußball spielt. Er kickt in der U19 von Hoffenheim, und weil er keinen Führerschein hat, bin ich da immer das Taxi und fahre ihn zum Training und zu den Spielen. Das Gleiche haben auch Nico und Keven von ihrem Vater, also von meinem Bruder, erfahren.

Man muss die Kinder in ihren Vorhaben einfach unterstützen, sonst haben sie es schwer. Natürlich fände ich es toll, wenn in Zukunft einer meiner Neffen den Pokal mal in die Familie Schlotterbeck holt. Keven würde ich es gerade etwas mehr gönnen. Weil ihn das in seiner gerade nicht ganz leichten Phase sicher aufmuntern würde.

Niels Schlotterbeck, aufgezeichnet von Alex Steinmeier

 
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