Platz sechs nach Last-Minute-Niederlage

Profis
14.05.2022

Im Saisonfinale der Bundesliga hat der Sport-Club durch ein Gegentor in letzter Sekunde mit 1:2 (0:0) bei Bayer Leverkusen verloren. Die Führung der Werkself durch Lucas Alario (53.) hatte Janik Haberer (88.) gekontert. In den turbulenten Schlussminuten setzte Exequiel Palacios den Schlusspunkt (90.+7).

Nach dem späten Ausgleich hatte der Sport-Club alles auf eine Karte gesetzt. Sogar Mark Flekken tauchte kurz vor Schluss im Strafraum der Gastgeber auf, um keine Möglichkeit ungenutzt zu lassen, mit einem Sieg sogar noch die Champions-League zu erreichen. Durch das 1:2 beenden die Breisgauer die Spielzeit auf dem sechsten Rang und damit auf einem Euro-League-Platz.

"Wir waren gut organisiert, haben gut gegen den Ball gearbeitet. Mit dem Ball waren wir aber nicht sauber genug und dann machen wir den Fehler vor dem 0:1", erklärte Christian Streich nach dem Spiel. "Dann kam die Meldung, dass Bielefeld führt, das hat Energie gegeben, genauso die Wechsel. Nach dem Ausgleich war es schwierig, weil wir volles Risiko gegangen sind. Wir sind Sechster geworden, Kompliment an die Mannschaft, sie hat alles gegeben und über die Saison sehr konstant gespielt."

Unterschiedliche Voraussetzungen

In der ausverkauften BayArena trafen zwei Mannschaften aufeinander, die schon vor dem letzten Spieltag zufrieden auf die Saison zurückblicken konnten. Der wieder einmal glänzend aufgelegte Freiburger Fanblock dürfte im ausverkauften weiten Rund dennoch die größere Anspannung verspürt haben, denn: Für den Sport-Club entschied der 34. Spieltag in welchem internationalen Wettbewerb die Mannschaft des Freiburger Trainerteams kommende Saison vertreten sein würde. Bei den Gastgebern, die Platz drei schon vor dem Spiel sicher hatten, wurde der scheidende Rudi Völler mit einer groß angelegten T-Shirt-Aktion sowie einer Choreographie geehrt und verabschiedet.

Während der Sport-Club im Vergleich zum 1:4 gegen Union Berlin keine Wechsel in der Startelf vornahm, rotierte Bayer-Coach Gerardo Seoane auf fünf Positionen und brachte Andrey Lunev, Daley Sinkgraven, Julian Baumgartlinger, Exequiel Palacios und Lucas Alario für Lukas Hradecky, Piero Hincapie, Robert Andrich, Serdar Azmoun und Charles Aránguiz.

Keine Tore in Durchgang eins

Auf dem Rasen übernahmen zunächst die Leverkusener die Kontrolle, hielten den Ball lange in den eigenen Reihen und näherten sich geduldig dem Kasten von Mark Flekken an. Der zuletzt etwas anfällige Freiburger Defensivverbund nahm die Offensivbemühungen der Gastgeber zur Kenntnis, stellte die gefährlichen Räume zu und wartete auf Fehler des Gegners. Das Tempo in der Anfangsphase: Überschaubar.

Gute zehn Minuten dauerte es, bis die in Blau gekleideten Freiburger ihrerseits aktiver ins Spielgeschehen eingriffen und erste Torannäherungen verbuchen konnten. Auf Flanken von Lukas Kübler und Vincenzo Grifo tauchte Nico Schlotterbeck im Strafraum auf, konnte per Kopf aber nicht vollenden (10., 14.). Ebenfalls per Kopf, aber deutlich gefährlicher geriet Lucas Hölers Versuch in der 20. Minute, der an den Außenpfosten klatschte.  

Zwar nahm die Partie langsam an Fahrt auf, die erste klare Torchance des Spiels bekamen die Zuschauer aber erst in der 36. Minute zu sehen. Patrik Schick kam nach einer Ecke am langen Pfosten unbedrängt und -bewacht aus sieben Metern zum Kopfball, setzte das Kunstleder aber knapp neben das Tor.

Kurz vor der Pause sollte es dann nochmal eng vor dem Tor von Hradecky-Vertreter Andrey Lunev werden. Ein schöner Grifo-Schlenzer vom Strafraumrand zischte am Latteneck vorbei (43.). Mit 0:0 ging es zwei Minuten später pünktlich in die Kabinen.

Alario trifft

Auch wenn sich am Spielgeschehen zunächst nicht viel änderte – beide Teams neutralisierten sich nach Wiederanpfiff zunächst weitestgehend – stand es mit der ersten Torchance des zweiten Durchgangs plötzlich 0:1 aus Freiburger Sicht. Patrik Schick hatte von einem Abstimmungsfehler in der Freiburger Abwehr profitiert, sich robust aber aus Sicht des Unparteiischen regelkonform gegen Nico Schlotterbeck durchgesetzt und freistehend vor Mark Flekken auf Lucas Alario quergelegt. Alario wiederum hatte aus zehn Metern keine Mühe ins leere Tor zu treffen (53.).

Fünf Minuten später stand dann gleich mehrfach Mark Flekken im Mittelpunkt. Zunächst rettete der Keeper mit einem tollen Reflex, hatte dann Glück, dass die Latte bei einem Schussversuch von Patrik Schick im Weg stand, und packte wiederum einige Zeigerumdrehungen später nach einem Schuss aufs kurze Eck von Paulinho stark zu (58., 63.).

Der Sport-Club, jetzt offensiver eingestellt und zum Agieren gezwungen, kam in Person von Philipp Lienhart nach einer Ecke zu seiner nächsten gefährlichen Szene. Der Kopfball des Innenverteidigers aus dem Gewühl heraus, rutschte knapp am langen Pfosten vorbei (71.).

Turbulente Schlussminuten

Zehn Minuten vor Schluss war das Freiburger Wechselkontingent komplett ausgeschöpft, die Taktik gegen tiefstehende Gastgeber auf Offensive gestellt. Und der erhoffte Anschlusstreffer sollte fallen. In seinem letzten Ligaspiel für den Sport-Club besorgte Janik Haberer kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit mit einem satten Flachschuss das 1:1 (88.). Ein zweiter Treffer hätte aufgrund der Zwischenstände auf den anderen Plätzen zu diesem Zeitpunkt den Einzug in die Champions-League perfekt gemacht. Und der SC ging in der Nachspielzeit weiter großes Risiko, hatte durch die eingewechselten Johnny Schmid, Nils Petersen und Jannik Haberer weitere Gelegenheiten, konnte sich für den Aufwand aber nicht belohnen.

Stattdessen legte die Werkself nach und erzielte mit dem Abpfiff den Siegtreffer. Da in den letzten Sekunden sogar Mark Flekken bei einem Freistoß in den Angriff geschickt wurde, war das Freiburger Tor verwaist, als die Leverkusener zum Konter ansetzen und durch Exequiel Palacios den 1:2-Endstand besorgen konnten (90.,+7).

Für die Spieler des Sport-Club ist die Saison noch nicht beendet. Am kommenden Samstag geht es im Finale des DFB-Pokals um den ersten nationalen Titel der Vereinsgeschichte.

David Hildebrandt

Foto: Bernd Thissen

Stenogramm

Aufstellung Bayer 04 Leverkusen: Lunev - Kossounou, Tah, Tapsoba, Sinkgraven (67., Bakker) - Diaby, Baumgartlinger (60., Aránguiz), Palacios, Paulinho (84., Hincapie) - Schick (84., Azmoun), Alario (60., Andrich) 
Trainer: Gerardo Seoane 
  
Aufstellung SC Freiburg:  Flekken - Kübler (62., Sildillia), Lienhart, N. Schlotterbeck, Günter - Sallai (79., Schmid), Eggestein (69., Haberer), Höfler, Grifo - Höler (79., Demirovic), Jeong (69., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
  
Tore: 1:0 Alario (53.), 1:1 Haberer (88.), 2:1 Palacios (90.+7) 
Gelbe Karten: Diaby, Baumgartlinger - Eggestein, N. Schlotterbeck, Sildillia 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Sven Jablonski 
Zuschauer: 30.210 

 

 
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