Direkt vom Trainingsplatz kam Christian Streich zur Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Leipzig. "Da waren viel mehr als 1000 Leute am Trainingsplatz. Das war unfassbar heute", erzählte der Trainer, der wie seine Spieler natürlich auch zahlreiche Autogramme an die vielen Fans und vor allem Kinder verteilen durfte, die den Weg in den Osterferien in den Mooswald gefunden hatten.

Auch das Stadion wird am Samstag voll sein, der Heimbereich ist ausverkauft. Auf der Tribüne müssen aber auch Matthias Ginter, Philipp Lienhart und Noah Weißhaupt verletzungsbedingt Platz nehmen. Ginter wird in dieser Saison nicht mehr für den SC auflaufen können. Er muss an der Achillessehne operiert werden.

Wie im vergangenen Heimspiel, vor der Länderspielpause gegen Leverkusen, trifft der Sport-Club auch jetzt wieder auf einen der fünf Top-Klubs der diesjährigen Saison. Die Bilanz ist nicht rosig. Gegen Leverkusen, München, Stuttgart, Dortmund und auch Leipzig konnte der SC in dieser Saison bislang nur einen Punkt holen. Im Rückspiel gegen die Bayern spielte Freiburg unentschieden. Streich hat dennoch positive Erinnerungen an einige dieser Duelle, insbesondere auch an das Hinspiel in Leipzig: "Wir haben dort super gespielt, und nur durch einen Elfmeter kippt das Spiel. Aber wenn wir so auftreten wie in Leipzig und zuhause gegen Leverkusen, können wir ein richtig gutes Spiel machen. Wir sind hochmotiviert."

RB seit vier Ligaspielen ungeschlagen

Für die Leipziger läuft es im Kampf um einen Champions-League-Platz in dieser Saison nicht so rund wie in der vergangenen Spielzeit. Platz fünf, sieben Punkte Rückstand auf Platz drei, zehn auf Platz zwei. Die Bundesliga ist außerdem der letzte Wettbewerb, in dem Leipzig noch vertreten ist. In der Champions League war im Achtelfinale Schluss, aber "eigentlich hätten sie weiterkommen müssen. Leipzig hat in Madrid unglaublich gespielt", findet Streich.

Im DFB-Pokal, den der Klub in den vergangenen beiden Jahren gewinnen konnte, schied RB bereits in der zweiten Runde aus. In der Liga sammelte die Mannschaft von Trainer Marco Rose zuletzt allerdings fleißig Punkte - drei Siege und ein Unentschieden gab es in den vergangenen vier Partien - gegen die vier Letztplatzierten der Bundesliga. 

Vor allem mit Blick auf den Auftritt Leipzigs bei Real Madrid weiß Streich, was seine Mannschaft auf den Platz bringen muss: "Wir müssen an unsere Grenzen kommen, wollen uns nicht nur hinten rein stellen, sondern auch selbst aktiv werden. Dann haben wir eine Chance. Sicherlich wird es aber auch Phasen geben, in denen wir tiefer verteidigen müssen." In welcher taktischen Ausrichtung und mit welchem Personal der Sport-Club gegen die "starke individuelle Klasse" Leipzigs spielen wird, ließ der Coach noch offen. 

Isabel Betz

Foto: Susann Friedrich