Last-Minute-Ausgleich und Gruppensieg für den SC

Profis
27.10.2022

Nach einer ausbaufähigen ersten Halbzeit drängte der Sport-Club gegen Olympiakos Piräus in der Schlussphase erfolgreich auf den Ausgleich und steht nach dem 1:1 (0:1) und der gleichzeitigen Niederlage von Qarabag Agdam in Nantes als Sieger der Europa League Gruppe G fest.

Neun Ecken waren nötig, um das Europa-Park Stadion zu einem Tollhaus zu verwandeln. Lukas Kübler traf gegen aufopferungsvoll verteidigende Griechen in der Nachspielzeit zum 1:1 und belohnte seine Mannschaft für eine deutliche Leistungssteigerung nach der Halbzeitpause.

Gegen den griechischen Rekordmeister setzte das Freiburger Trainerteam im Gegensatz zum 2:0-Sieg gegen Werder Bremen am Samstag wieder auf eine Viererkette. Lukas Kübler begann als Rechtsverteidiger, Kiliann Sildillia musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Ritsu Doan kehrte für ihn zurück in die Startformation.

In einer ausgeglichenen und lebhaften Anfangsphase hatten die Gäste aus Griechenland bereits nach 50 Sekunden die erste aussichtsreiche Abschlussgelegenheit, Giorgios Masouras setzte einen Aufsetzer aus 13 Metern aber deutlich über den Kasten von Mark Flekken.

„Wir hatten die Spiele von Olympiakos gesehen. Sie haben es natürlich mit den beiden Viererketten und den engen Abständen gut gemacht. Wir waren in den Situationen manchmal nicht sauber genug – und bekommen dann ein Gegentor“, analysierte Christian Streich nach der Partie.

Die 1.400 mitgereisten Olympiakos-Fans sahen einen ganz anderen Auftritt ihrer Mannschaft als noch bei der desolaten 0:3-Niederlage im Hinspiel. In der 17. Minute ging Piräus deshalb folgerichtig in Führung. Nach einer flachen Hereingabe von rechts konnte Flekken den ersten Versuch von Pep Biel gerade noch abwehren, gegen den Abstauber von Kapitän Youssef El-Arabi war der Niederländer dann aber machtlos.

Masouras hat das 0:2 auf dem Fuß

Die Breisgauer suchten den schnellen Ausgleich, wurden nach einer eigenen Ecke jedoch beinahe kalt erwischt. Piräus konterte über Garry Rodrigues, der den mitgelaufenen Giorgios Masouras mustergültig bediente. Der Linksaußen umkurvte den herausstürmenden Flekken, brachte den Ball aber anschließend aus sieben Metern nicht im leeren Tor unter (23.).

Nach 35 Minuten, der Sport-Club hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht einen Torschuss zu verzeichnen, rettete Chicco Höfler für seinen geschlagenen Torhüter und vor dem einschussbereiten Youssef El-Arabi. Im direkten Gegenzug kamen die Gastgeber erstmals selbst in die gefährlichen Räume, Daniel-Kofi Kyereh verpasste eine Grifo-Flanke von links nur um Haaresbreite (36.). Es blieb beim 0:1 zur Pause, mit dem der Sport-Club dem Spielverlauf nach sogar noch gut leben konnte.

Kübler scheitert am Keeper

Personell unverändert, aber mit etwas mehr Schwung als im ersten Durchgang kam die Streich-Elf aus der Pause. Nach 54 Minuten hätte SC-Kapitän Christian Günter gerne einen Elfmeter gehabt, nachdem er im Strafraum erkennbar am Trikot gezogen wurde – Schiedsrichter Kristo Tohver aus Estland bewertete die Szene aber als branchenübliche Textilprobe und ließ weiterlaufen.

Vier Minuten später fand Günter mit einer Ecke am kurzen Pfosten Nicolas Höfler, der im Hinspiel noch per Kopf getroffen hatte, in dieser Szene aber in Alexandros Paschalakis seinen Meister fand. Kurz darauf parierte der Olympiakos-Keeper gegen einen Schuss von Lukas Kübler aus sieben Metern erstmals herausragend (59.) – ein Bild, das sich leider wiederholen sollte.

Die Freiburger waren jetzt deutlich besser im Spiel und brachten nach etwas mehr als einer Stunde drei frische Kräfte ins Spiel: Für Yannik Keitel, Ritsu Doan und Daniel-Kofi Kyereh kamen Maximilian Eggestein, Noah Weißhaupt und Wooyeong Jeong. Angepeitscht von einem Großteil der 33.600 Zuschauer häuften sich die Freiburger Besuche im Strafraum der Griechen. Doch erst bekam Michael Gregoritsch aus aussichtsreicher Position die Beine nicht richtig sortiert (70.), dann scheiterte Vincenzo Grifo mit einem Schlenker von halblinks an Paschalakis (71.).

SC drängt in der Schlussphase auf den Ausgleich

In der Schlussviertelstunde spielte nur noch der Sport-Club. Paschalakis lief aber immer mehr zu Hochform auf und parierte gegen den kurz zuvor eingewechselten Nils Petersen (76.) und einen Kopfball von Matthias Ginter (81.) jeweils herausragend. Der Ball wollte einfach nicht rein, egal, wie viele Sport-Club Bälle Grifo und Co. in den Strafraum schlugen. Viele Fans hatten auch nach 88 Minuten (Eckenverhältnis zu diesem Zeitpunkt 7:0 für den Sport-Club) die Arme nach oben gerissen, als Nils Petersen eine Ecke auf den zweiten Pfosten verlängerte, Wooyeong Jeong aber aus drei Metern am herausragenden griechischen Torhüter scheiterte.

„Eine Welle nach der anderen ist gerollt“, so Christian Streich. „Die Mannschaft hat eine super Mentalität gezeigt, das war großartig.“ Zu diesem Fazit kam der SC-Trainer kurz vor Mitternacht auch, weil sich seine Mannschaft spät im Spiel wieder auf die eigene Standardstärke verlassen konnte.

Zwei der sechs Minuten Nachspielzeit waren schon gespielt, als die magische neunte Ecke dann doch zum Glück führte und Lukas Kübler die Hereingabe von Christian Günter einnickte (90.+3). Maximilian Eggestein (90.+4) und Kiliann Sildillia (90.+5) hatten sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, in einer unübersichtlichen Schlussphase sah Ousseynou Ba zudem noch die Ampelkarte (90.+6) – kurz darauf war Schluss. Es blieb beim über 90 Minuten leistungsgerechten 1:1. Da der Gruppenzweite Qarabak Agdam zeitgleich beim FC Nantes mit 1:2 unterlag, steht der Sport-Club nun bereits vor dem letzten Gruppenspiel in Aserbaidschan als Sieger der Gruppe G fest und qualifiziert sich damit direkt für das Achtelfinale der Europa League.

Marius Faller

Foto: SC Freiburg

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart (78., Sildillia), Günter - Keitel (63., Eggestein), Höfler - Doan (63., Weißhaupt), Kyereh (63., Jeong), Grifo - Gregoritsch (72., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Atubolu, Uphoff, Schlotterbeck, Schade, Höler, Siquet, Wagner 
  
Aufstellung Olympiakos Piräus: Paschalakis - Ávila, Ntoi, Ba, Vrousai (83., Retsos) - Rodrigues (39., Reabciuk), M'Vila, Hwang, Masouras (83., Valbuena) - Pep Biel (69., Kunde), El-Arabi (83., Ui-jo) 
Trainer: Míchel 
Bank: Tzolakis, Papadoudis, Bouchalakis, Androutsos, Bowler, Kalogeropoulos, Sapountzis 
  
Tore: 0:1 El-Arabi (17.), 1:1 Kübler (90.+3) 
Gelbe Karten: Ginter - Paschalakis, M'Vila, Masouras, El-Arabi, Kunde, Retsos 
Gelb-Rote Karten: - Ba 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Kristo Tohver (Estland) 
Zuschauer: 33.600 

 

 
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