Vor Union Berlin ... mit Frank Wormuth

Profis
15.02.2021

Frank Wormuth spielte in der Zweitliga-Saison 1982/83 24-mal für den Sport-Club und wechselte dann zu Hertha BSC. 

Als Trainer war der heute 60-Jährige unter anderem 2004 für Union Berlin tätig. Von 2008 bis 2018 war er Leiter der Fußball-Lehrer-Ausbildung beim DFB und trainierte sechs Jahre lang die deutsche U20-Nationalmannschaft. Aktuell arbeitet Frank Wormuth bei Heracles Almelo in der niederländischen Eredivisie.

... mit Union verbindet mich:

Einer der interessantesten Monate meiner Trainertätigkeit. Drei Wochen vor Vorbereitungsbeginn keinen einzigen Spieler unter Vertrag und keine Lizenz, weil rund 1,5 Millionen Euro noch gefehlt haben. Dann einen Superstart sondersgleichen mit einem entsprechenden Absturz hingelegt und nach sechs Monaten einen Präsidentenwechsel gepaart mit meiner Verabschiedung erlebt. Mehr geht innerhalb kürzester Zeit in diesem Business nicht.

... mit Freiburg verbindet mich:

Heimatgefühle. Nicht nur weil ich dort sowohl beim SC als auch beim FFC spielen durfte, sondern weil ich in Freiburg an der Uni studierte bzw. meine Basis hatte, um in Basel und Lörrach zu studieren. Meine Familie lebt heute noch in der Region.

... heute mache ich:

Ich bin Trainer vom SC Freiburg der Niederlande, der sich Heracles Almelo nennt und seit Jahren in der Eredivisie spielt. In der Tat ist das der SC früherer Tage: Ruhig, klein, familiär, bescheidenes Budget, aber ebenso wie der damalige SC so erfolgreich, dass wir immer wieder als Ausbildungsverein auffallen. Stars und Sternchen von morgen gehen bei uns durch die Schule.

... mein prägendstes SC-Erlebnis:

Eine Flanke von rechts auf den Kopf von Jogi Löw, der wohl zum ersten Mal in seinem Leben ein Kopfballtor gemacht hat. Und das war auch meine einzige Flanke zu einem Kopfballtor beim SC. Das muss zu Beginn der  Saison 1992/83 gewesen sein. Union Solingen, Kickers Offenbach, Wattenscheid 09? An den Gegner kann ich mich leider nicht mehr erinnern.

... beim Klick auf das Video denke ich:

Viel zu hoch verloren, aber nicht unerwartet. Und der Typ, der nach dem Spiel interviewt wird, könnte mein jüngerer Bruder sein.

... meine Erwartungen für Samstag:

Ziemlich ausgeglichen zurzeit, was in der Tabelle gut abzulesen ist. Es spielen auf beiden Seiten noch ehemalige U20-Nationalspieler von mir mit - elf Spieler, um genau zu sein. Diese Zahl hat mich selbst überrascht. Ich sehe mir das im Fernsehen an, da ich selbst am Sonntag in Waalwijk im Einsatz bin.

... nach dem Spiel ein Bierchen trinken würde ich gerne mit:

Mit dem Präsidenten von Union Berlin, Dirk Zingler. Er hat mich damals, als ich noch Union-Trainer war, während eines Abendessens von meinen Aufgaben enthoben. Ich würde mich gerne revanchieren - also mit dem Abendessen, um mit ihm über alte Zeiten zu plaudern.

Foto: Patrick Seeger

 
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