"Die ersten 35 Minuten waren wir nicht ballsicher genug, hatten in der gegnerischen Hälfte zu viele Ballverluste. Damit haben wir Köln aufbgebaut und ein symptomatisches Gegentor kassiert. Die zweite Halbzeit war absolut in Ordnung. Nach dem nicht gegebenen Tor war es ein offener Schlagabtausch - am Ende verlieren wir das Spiel nicht unverdient", fasste Christian Streich im Anschluss an das 0:1 zusammen.

Das Freiburger Trainerteam vertraute derselben Elf, die zwei Wochen zuvor mit 2:0 gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte. Auch auf der Bank gab es keine Veränderungen.

André Pawlak, der für den erkrankten Steffen Baumgart für den FC an der Seitenlinie stand, brachte Mark Uth und Jan Thielmann anstelle von Ondrej Duda und Louis Schaub, die es beim 2:2 gegen den VfL Bochum noch in die Startelf geschafft hatten.  

Modeste trifft zum 0:1

Immerhin 10.000 Fans durften das Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenfünften und dem Tabellenachten im RheinEnergieSTADION vor Ort verfolgen und sahen eine vom Anpfiff weg hochmotivierte Heimelf, die sich in den ersten zehn Minuten zwar keine Torchance, wohl aber ein spielerisches Übergewicht erarbeiten konnte.

Der Sport-Club, von der angekündigten Intensität der Kölner zunächst beeindruckt, brauchte eine knappe Viertelstunde Anlaufzeit um ebenfalls richtig in der Partie anzukommen. Ermedin Demirovic hatte auf schönes Zuspiel hin von Lucas Höler nach knapp zwanzig Minuten aus spitzem Winkel die erste Gelegenheit des Spiels, zielte aber knapp am langen Eck vorbei.

Auch vor dem Gehäuse von Mark Flekken wurde es kurz darauf erstmals richtig gefährlich. Anthony Modeste köpfte eine Flanke vom linken Flügel aber knapp neben das Tor (21.). Zwei Minuten später lag der Ball aber dennoch im Freiburger Kasten. Nico Schlotterbeck war im Laufduell mit Jan Thielmann ausgerutscht und diesem nicht mehr hinterhergekommen. Thielmann behielt vor dem Sechzehner die Übersicht und legte ab auf den völlig freistehenden Modeste, der im Duell mit Mark Flekken die Oberhand behielt (23.).

Die fällige Reaktion des Sport-Club auf das 0:1 blieb zunächst aus. Auch da die Gastgeber weiterhin alle Passwege zustellten und das Freiburger Aufbauspiel früh erstickten. Erst kurz vor der Pause trat der Sport-Club noch zweimal gefährlich in Erscheinung: Zunächst parierte Marvin Schwäbe einen platzierten Fernschuss von Maximilian Eggestein, dann köpfte Philipp Lienhart die anschließende Ecke nur Zentimeter über die Latte (45.+1).

Da auch die SC-Abwehr im ersten Durchgang nach dem Gegentor nichts mehr zuließ, ging es mit 0:1 in die Kabinen.

Ausgleich zählt nicht

Das Freiburger Trainerteam reagierte zur Pause auf den Rückstand und brachte Roland Sallai für Kevin Schade. Und der Ungar sollte direkt im Mittelpunkt stehen. Vincenzo Grifo hatte einen Freistoß in den Lauf von Christian Günter gespielt, der wiederum das Kunstleder am Fünfer entlang in die Mitte gedroschen, wo Sallai am langen Pfosten mit einem Flachschuss ins lange Eck traf. Da beim Abschluss aus Sicht von Dr. Felix Brych aber Nico Schlotterbeck im Abseits stehend die Sicht von Keeper Marvin Schwäbe behindert hatte, verweigerte der Unparteiische dem Sport-Club den Ausgleich (53.).

Da der SC nach Wiederanpfiff das deutlich aktivere Team gewesen war, wäre das 1:1 durchaus verdient gewesen. Doch der zweite Wirkungstreffer des Spiels schien bei den Breisgauern Spuren hinterlassen zu haben: In den Folgeminuten kamen die Domstädter – auch begünstigt durch eine Reihe von Abspielfehlern – mehrfach gefährlich vor das Freiburger Tor (55., 57., 64.). Glück für die in dieser Phase zu hektisch agierenden Gäste, dass der FC kein Kapital aus seinen Möglichkeiten schlug.

Etwa 25 Minuten vor Spielende berappelte sich der Sport-Club wieder, tat sich aber weiterhin schwer damit, die Kölner Abwehrreihe zu überwinden. Wurde es doch einmal gefährlich, wie etwa bei Christian Günters Schuss aus dem Rückraum in der 72. Minute, konnten sich die Kölner auf ihren stark parierenden Rückhalt verlassen.

Für die Schlussphase stärkte Christian Streich die Offensive, brachte Nils Petersen für Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein. Und auch Jonathan Schmid kam nach mehrmonatiger Ausfallzeit erstmals wieder zu einem Einsatz bei den Profis. Doch auch wenn die Schlussminuten zum Sturm auf ein Tor wurden, ein Treffer wollte dem Sport-Club nicht mehr gelingen – es blieb beim 0:1.

David Hildebrandt

Foto: Bernd Thissen