Sieg in Unterzahl - SC schlägt TSG

Profis
20.01.2024

Der Sport-Club hat den Start in die Rückrunde erfolgreich gestaltet. Gegen die TSG Hoffenheim setzte sich der SC in Unterzahl mit 3:2 (1:0) durch. Die Tore erzielten Lucas Höler, Vincenzo Grifo und Roland Sallai. 

Der Rückrundenauftakt war ein Spiel voller Jubiläen. Das 800. Bundesligaspiel in der Geschichte des Sport-Club. Das 250. Pflichtspiel für Vincenzo Grifo im Trikot des SC. Das 500. Bundesligator des SC unter Trainer Christian Streich. Bei den Gästen stand Oliver Baumann zum 350. Mal für die Hoffenheimer auf dem Platz. 

Und zu Ehren der Millionen von Menschen, die im Zweiten Weltkrieg ermordert, verfolgt, gequält und ausgegrenzt wurden, lief die Mannschaft im Rahmen des "Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball" mit Hoodies auf, die den Schriftzug #everynamecounts auf - ein Projekt der Arolsen Archives, das internationale Zentrum über NS-Verfolgung. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 79. Mal. 

Im badischen Duell war der Sport-Club zu Beginn die aktivere Mannschaft, die im Vergleich zum vergangenen Wochenende mit Lucas Höler anstelle von Noah Weißhaupt startete. In den ersten zwölf Minuten, in denen die Freiburger Fans erneut schwiegen und aufgrund derer das Spiel für ein paar Minuten unterbrochen werden musste, spielten sich in den Strafräumen keine torgefährlichen Szenen ab. Während die SC-Fans immer noch gegen die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wetterten, trat Grifo einen Freistoß in den gegnerischen Sechzehner, der von Michael Gregoritsch verlängert wurde, dann aber keinen Abnehmer fand. (17.) Auf der Gegenseite kam Andrej Kramaric aus elf Metern zum Abschluss, Noah Atubolu parierte sicher (18.). 

Video-Assistent entscheidet für den SC

Danach auch endlich wieder Fangesänge, um die Mannschaft anzufeuern. Für das erste laute Raunen sorgte Grifo, dessen Schuss aus 16 Metern von Baumann gerade noch ums Tor gelenkt wurde (22.). Das Spiel war sehr umkämpft, Angriffe wurden oft schon im Mittelfeld durch aggressives, aber faires Zweikampfverhalten unterbunden. Und so blieben beiden Teams nach einer halben Stunde nicht mehr als eine gute Torchance und Abschlüsse aus der zweiten Reihe. 

Erst in der 35. Minute spielte sich der Sport-Club wieder eine sehr gute Möglichkeit heraus. Merlin Röhl setzte sich auf der linken Seite durch, spielte in den Rückraum, von wo aus Roland Sallai abzog. Und wieder vereitelte Baumann. Nur zwei Minuten später rissen die SC-Fans ihre Arme nach oben, leider aber auch der Linienrichter, der bei Hölers Treffer eine Abseitsposition erkannt hatte. Die Szene wurde überprüft: Das Tor zählte, der SC führte. Und der SC blieb dran. Grifo steckte den Ball zu Höler durch, der ihn im Fallen in Richtung langes Eck spitzelte. Erneut passte Baumann auf.

Jubiläums-Torschütze Grifo

Plötzlich waren die Hoffenheimer, die in den Schlussminuten der ersten Hälfte nochmal etwas Gas gaben, dem Ausgleich ganz nahe, aber Matthias Ginter und Atubolu hellwach. Ginter klärte auf der Linie gegen Kramaric und Atubolu parierte den Nachschuss mit dem Fuß. Die Gäste kamen auch nach dem Seitenwechsel schwungvoll, mit viel Offensivdrang aus der Kabine. Aber der Sport-Club hatte die erste starke Torszene. Sallai wechselte mit einem Diagonalball auf Jordi Makengo die Seite. Dessen Schuss flog in Richtung langen Pfosten, wo Sallai den Ball nur um Zentimeter verpasste. 

Und dann fiel es. Das 2:0. Das 500. Bundesliga-Tor des SC unter Streich. Torschütze: Vincenzo Grifo, der sich mit einer feinen Pirouette um seinen Gegenspieler drehte und den Ball mit links ins Eck zirkelte. In seinem 250. SC-Pflichtspiel (55.). Ein besonderes Tor für den Italiener. Nur zwei Minuten später folgte auf die Freude aber kurze Ernüchterung. Denn der TSG gelang der Anschluss. Wout Weghorst hatte den Ball aus 13 Metern ins Eck gezirkelt. 

Das Spiel drohte zu kippen

Der SC blieb in der Offensive aktiv. In der 64. Minute zog Höler aus spitzem Winkel ab, verfehlte das TSG-Tor nur um Zentimeter. In der Defensive standen die Gastgeber gut, aber ab der 70. Minute drehte Hoffenheim auf und nach einem langen Ball in die Spitze gelang Maximilian Beier der Ausgleich (77.). "Nach dem 2:0 haben wir uns nicht gut angestellt", gab Maximilian Eggestein zu. Erneute Ernüchterung, aber wieder reagierte der Sport-Club mit einer Offensivaktion. Ginter wollte Baumann mit seinem Kopfball überwinden, aber Hoffenheims Keeper brachte noch die Fingerspitzen an den Ball. 

Dann war es nicht ein weiteres Gegentor, sondern Guldes Platzverweis, der für einen Dämpfer sorgte. Der Innenverteidiger sah nach einem angeblichen Foul die zweite Gelbe Karte (82.). Aber über all die Ernüchterung legte Sallai in der 85. Minute ein Tuch und brachte den SC damit wieder auf die Siegerstraße. Zunächst scheiterte Sallai per Kopf noch an Baumann, ließ diesem mit seinem Nachschuss aber keine Chance. Ein Treffer, den sich der Ungar mit seiner Leistung verdient hatte. Das sah auch Grifo so, der nach dem Ausgleich dachte: "Wie kann das sein? Und dann macht Roland dieses tolle Tor. Ich wollte mich gar nicht richtig freuen, weil ich wusste, dass Hoffenheim immer wieder zurückkommen kann." 

Das passierte heute aber nicht mehr. Die Gäste warfen zwar alles nach vorne, der Sport-Club verteidigte und half sich auch mit langen Bällen. Mit Erfolg und Streichs unvergleichlichem Jubel über drei Punkte in Unterzahl. "Hintenraus war es eine Abwehrschlacht", sagte Ginter. "Aber das Stadion war dann voll da. Es war ein wildes Spiel, aber den Doppelschlag und die Gelb-Rote Karte haben wir wahnsinnig verkraftet." Streich bemängelte die Entstehung des ersten Gegentores und fasste das Spiel kurz zusammen: "Das Glück war auf unserer Seite. Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben."

 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

 

 

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Sildillia, Ginter, Gulde, Makengo - Sallai (88. Keitel), Eggestein, Röhl (84. Höfler), Grifo (75. Kübler) - Gregoritsch, Höler (84. Weißhaupt) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Weißhaupt, Keitel, Kübler, Adamu, Philipp, Höfler 
  
Aufstellung TSG Hoffenheim: Baumann - Kabak, Grillitsch, Nsoki (90.+1 Bischof) - Kaderabek (60. Skov), Stach, Bülter (60. Bebou), Becker (60. Tohumcu), Kramaric - Weghorst, Beier 
Trainer: Pellegrino Matarazzo 
Bank: Philipp, Bebou, Brooks, Akpoguma, Skov, Conté, Bischof, Tohumcu, Szalai 
  
Tore: Höler (37.), Grifo (55.), Weghorst (57.), Beier (77.), Sallai (85.) 
Gelbe Karten: Kaderabek, Kabak, Philipp - Grifo, Philipp  
Gelb-Rote Karten: Gulde  
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Sascha Stegemann 
Zuschauer/innen (Fahrrad-Fan-Zahl): 33600 (3040) 

 

 
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