Doan entscheidet Baden-Duell spät

Profis
12.03.2023

Dank eines späten Treffers von Ritsu Doan (89.) bezwingt der Sport-Club die TSG Hoffenheim mit 2:1 (1:0). Maximilian Eggestein hatte die Freiburger früh in Führung gebracht (5.), ehe Angelo Stiller nach 49 Minuten den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte.

Als der Sport-Club in der Hinrunde bei der TSG Hoffenheim gastierte, empfing der Tabellenvierte den Dritten. Die Nordbadener hatten nach sieben Spielen 13 Punkte auf dem Konto. Weil bis zum 24. Spieltag nur fünf Zähler für die Gäste dazugekommen waren und der FC Schalke Borussia Dortmund am Samstagabend einen Punkt abgeknöpft hatte, stand die inzwischen von Pellegrino Matarazzo trainierte Mannschaft vor Anpfiff am Sonntagmittag auf Rang 18.

Der Wille, dies unbedingt schnellstmöglich ändern zu wollen, war den Kraichgauern jedoch anzumerken. Genau zehn Sekunden dauerte es, ehe Ihlas Bebou das Tor von Mark Flekken nur um wenige Zentimeter verfehlte. Deutlich effektiver präsentierten sich die Gastgeber, die ihre erste Gelegenheit direkt nutzen konnten. Bereits die Hereingabe von Vincenzo Grifo auf Michael Gregoritsch sorgte bereits für ordentlich Wirbel in der TSG-Hintermannschaft, gegen den Nachschuss von Maximilian Eggestein aus elf Metern war Ex-Freiburger Oliver Baumann im Hoffenheimer Tor dann gänzlich chancenlos (5.). Es war der erste Saisontreffer des fleißigen Mittelfeldspielers.

Das Freiburger Trainerteam hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Juventus Turin in der UEFA Europa League drei Startelf-Änderungen vorgenommen. Michael Gregoritsch (für Roland Sallai), Ritsu Doan (für Kiliann Sildillia) und Manuel Gulde (für den angeschlagenen Philipp Lienhart) rotierten neu in die Mannschaft. Hinten begann der Sport-Club mit einer Vierer- statt einer Dreierkette, vorne unterstützte Lucas Höler Michael Gregoritsch im Sturmzentrum. Wooyeong Jeong kehrte nach überstandener Krankheit in den Kader zurück.

Der Südkoreaner sah in der Anfangsphase von der Bank aus, wie sich die Gäste auch vom frühen Gegentreffer nicht schocken ließen. Insbesondere die beiden Angreifer Munas Dabbur und Ihlas Bebou präsentierten sich den 33.500 Zuschauern im Europa-Park Stadion sehr spielfreudig. Dabbur hatte nach 20 Minuten beinahe den Ausgleich auf dem Fuß, Nicolas Höfler blieb nach einem Stockfehler aber glücklicherweise umsichtig und bereinigte die Situation. Neun Minuten später rettete Matthias Ginter nach einer scharfen Hereingabe vor Dabbur in höchster Not.

Großchancen fehlen

Christian Streich dirigierte im Laufe der ersten Hälfte immer wieder unruhig an der Linie und schob seine Spieler auf die richtige Position. „Wir sind im Moment in einer Phase, in der wir arbeiten, arbeiten, arbeiten. Es geht uns nicht leicht vom Fuß“, so der SC-Trainer nach der Partie. Auch wenn sich der Ball deutlich länger in den Reihen der Freiburger befand – die großen Chancen gab es nicht. Ritsu Doan versuchte es kurz vor der Halbzeit nach Hereingabe von Christian Günter nochmal mit einer Direktabnahme, diese verfehlte das Tor der Gäste jedoch um einen guten Meter (42.). Es blieb beim 1:0 zur Pause.

Matarazzo setzte auch nach der Pause auf ein sehr junges Mittelfeldzentrum: Neben dem 22-jährigen Finn Ole Becker agierte der 21-jährige Angelo Stiller als Pendant zu Eggestein (26) und dem am Donnerstag 33 Jahre alt gewordenen Höfler. In der 49. Minute bewegte sich Stiller jedoch eher wie ein abgezockter Torjäger, als er aus der Drehung Flekken von der Sechzehnerlinie keine Chance ließ und zum 1:1 traf. Die schnelle Chance zur erneuten Führung vergab Gregoritsch aus spitzem Winkel kurz darauf auf Zuspiel von Grifo (55.).

Hoffenheim steht gut

Am 10. Spieltag war die TSG aus Hoffenheim in der Bundesliga letztmals ohne Gegentor geblieben – an diesem Sonntag war der Hintermannschaft um Olli Baumann jedoch keinerlei Unsicherheit anzumerken. Es dauerte bis zur 71. Minute, ehe Höler nach einer Freistoß-Flanke von Günter den ersten nennenswerten Freiburger Abschluss in Durchgang zwei verzeichnete. „Hoffenheim hat den Kampf angenommen. Wir waren unsauber im Passspiel. Viele Aktionen wurden im Keim unterbunden, weil Hoffenheim sehr präsent war“, sagte Christian Streich nach der Partie. In einer hektischen Schlussphase sah TSG-Verteidiger Ozan Kabak, der kurz nach der Pause Gelb für ein Foul an Grifo gesehen hatte, nach 84 Minuten wegen Ballwegschlagens die Ampelkarte.

„Aus Hoffenheimer Sicht muss man sagen: Dieses Spiel soll dann unentschieden ausgehen und dann ist es richtig vom Ergebnis. Wir haben es aber geschafft, noch eine gute Aktion zu kreieren und haben im Moment ein bisschen das Spielglück auf unserer Seite“, führte Streich weiter aus.

Das Freiburger Trainerteam hatte nach 65 Minuten unter anderem Noah Weißhaupt gebracht – ein absoluter Glücksgriff. In der 89. Minute fasste sich das Eigengewächs auf der linken Seite ein Herz, setzte zum Dribbling an und bediente im Zentrum Doan punktgenau, der im Fallen zum 2:1 traf. Die Anspannung im Europa-Park Stadion entlud sich in einem ohrenbetäubenden Torjubel. Noch lauter wurde es nur noch, als Harm Osmers die Partie nach fünf Minuten Nachspielzeit und einigen brenzligen Momenten im SC-Strafraum beendete.

Die Breisgauer stehen mit diesem Sieg nach 24 Spieltagen bei 45 Punkten und können guten Mutes auf das Achtelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin in der UEFA Europa League blicken. Möglicherweise gibt es bereits am Donnerstag (18.45 Uhr) die nächste Zerreißprobe für das Trommelfell aller SC-Fans im Europa-Park Stadion.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Kübler (65., Sildillia), Gulde, Ginter, Günter - Eggestein, Höfler - Doan (90.+4, Keitel), Grifo (65., Weißhaupt) - Gregoritsch (79., Jeong), Höler (79., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Sallai, Röhl, Schmidt 
  
Aufstellung TSG Hoffenheim: Baumann - Kabak, Brooks, Akpoguma - Kaderabek, Geiger, Skov (75., Angelino) - Becker (75., Damar), Stiller (86., Bicakcic) - Dabbur (86., Tohumcu), Bebou (77., Asllani) 
Trainer: Pellegrino Matarazzo 
Bank: Philipp, Bischof, Delaney, Kramaric 
  
Tore: 1:0 Eggestein (5.), 1:1 Stiller (49.), 2:1 Doan (89.) 
Gelbe Karten: Höfler, Petersen - Kabak, Geiger, Akpoguma, Brooks 
Gelb-Rote Karten: Kabak 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Harm Osmers 
Zuschauer: 33.500 

 

 
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