Bereits zum dritten Mal treffen die beiden Vereine in dieser Saison aufeinander. Zweimal musste der SC in Bochum antreten, einmal in der Liga, einmal im Viertelfinale des DFB-Pokals. An das jüngste Aufeinandertreffen erinnert sich beim SC jeder gerne zurück. Es war ein Mittwochabend im DFB-Pokal, nach der regulären Spielzeit stand es unentschieden. Und als die letzten Minuten der Verlängerung anbrachen, dachten viele schon an ein Elfmeterschießen. Doch dann spitzelte Roland Sallai den Ball an Bochums Keeper Manuel Riemann vorbei ins Tor zum 2:1-Sieg. "Den Pokalsieg haben wir erzwungen. Wir sind in Bochum standfest geblieben", blickt Trainer Christian Streich zurück. 

Dass der Pokalerfolg eine Auswirkung auf das dritte Duell mit dem VfL hat, glaubt Streich nicht. Ein neues Spiel, eine neue Situation. Dabei erinnert der Trainer an einige Ergebnisse der Bochumer in den vergangenen Wochen, als das Team von Trainer Thomas Reis beispielsweise die Bayern (4:2) und Hoffenheim (2:1) besiegte und hebt dabei auch die mentale Stärke der Westfalen hervor: "Was jetzt auf uns zukommt, wissen wir. Bochum spielt aggressiv, sehr diszipliniert. Sie sind mental sehr stark und kommen mit einem totalen Flow zu uns - eine richtig schwer zu bespielende Mannschaft", erklärt der 56-Jährige: "Das wird eine richtige Aufgabe für uns, bei der wir in allen Bereichen eine richtig gute Leistung zeigen müssen, um Bochum zu besiegen." 

Streichs Forderung an die Fans

Nach dem Sieg in Frankfurt war Streich nicht ganz zufrieden, insbesondere die Geradlinigkeit im Freiburger Spiel hat ihm gefehlt: "Die muss wieder zurückkommen und unser Spiel mit Ball muss wieder besser werden. Wir Trainer versuchen den Spielern da wieder ihr Selbstvertrauen zu geben." Aber nicht nur das Trainerteam kann den Spielern Selbstvertrauen geben. Vor der kommenden Englischen Woche appelliert Streich auch ans Freiburger Publikum: "Ich hoffe sehr, dass es im Stadion für uns laut wird. Dass die Fans uns maximal unterstützen, wir brauchen das jetzt. Die Meisterschaft geht in die Endphase. Jeder Punkt kann darüber entscheiden, wo wir am Ende stehen. Wir brauchen ein Stadion, das kocht. Und Zuschauer, die total hinter der Mannschaft stehen. Das hat sie verdient."

Wunderbare Spiele

"Wir stehen vor Spielen, die wunderbar sind", blickt Streich auf die Englische Woche mit zwei Heimspielen und dem Halbfinale im DFB-Pokal beim Hamburger SV voraus. "Es ist ein Kribbeln da vor dieser Woche. Die Jungs brennen auf diese Spiele. Und es ist schön, dass wir da auch mit einer gewissen Leichtigkeit dran gehen können." Die Vorfreude auf die kommenden Partien, bei denen Yannik Keitel und Kevin Schade weiterhin fehlen werden, überwiegt. Denn Druck verspüre die Mannschaft, sagt Streich, in der Endphase der Saison keinen. 

Isabel Betz

Foto: Bernd Thissen