Der SC Freiburg II hat am 29. Spieltag der 3. Liga auch gegen den FSV Zwickau gewonnen. Beim 1:0 (1:0)-Heimerfolg erzielte Vincent Vermeij (4.) das Siegtor.
Innehalten, zumindest für einen Moment, heißt es derzeit immer wieder auch im laufenden Fußballbetrieb. Nach dem russischen Angriff erlebte die Ukraine an diesem Samstag den zehnten Kriegstag. Unmittelbar vor dem Anpfiff gab es deshalb eine Schweigeminute auf dem Rasen und auf den Rängen. Vorausgegangen war durch die Stadion-Lautsprecher unter anderem der Appell: „Stoppt den Wahnsinn!“
Zum 15. Heimspiel in dieser Saison war der FSV Zwickau zu Gast. Bislang hatte sich die U23 des SC zu Hause überdurchschnittlich erfolgreich präsentiert und im Dreisamstadion 25 ihrer zuvor 39 Punkte geholt. Drei weitere und ein zusätzliches Spiel ohne Niederlage kamen gegen die Sachsen dazu, so dass die erfreulichen Bilanzen nun lauten: 28 Heimpunkte, acht ungeschlagene Spiele in Folge und nach dem Knacken der 40-Punkte-Marke jetzt zunächst Platz neun im Gesamtklassement.
„Wir sind gut reingekommen, auch durch das frühe Tor, das gut herausgespielt war“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm nach dem dritten Sieg nacheinander und dem dritten ohne Gegentor. „Wir hatten Möglichkeiten, auch das 2:0 zu machen. Auf der anderen Seite haben wir insgesamt wenig zugelassen, waren gut in der Kontersicherung. Natürlich sind wir glücklich, dass wir am Ende drei Punkte mitnehmen und die Serie weiter aufrecht erhalten können."
Der SC II startete nach dem Auswärtssieg in Berlin mit drei personellen Veränderungen. Für Robert Wagner, der ebenso wie Kiliann Sildillia mit den Profis nach Bochum und Leipzig gereist war sowie Jihan Lee rückten Sascha Risch, Daniels Ontuzans und Mika Baur in die Startelf. Die Gastgeber begannen diesmal in einer 4-2-3-1-Formation.
Trotz dieser Umstellungen machte der Sport-Club in den Anfangsminuten dort weiter, wo er bei Viktoria Berlin aufgehört hatte – insbesondere Vincent Vermeij. Der Stürmer und Doppeltorschütze vom vergangenen Sonntag erzielte bereits nach vier Minuten mit einem Direktschuss aus rund zehn Metern das Führungstor. Vorausgegangen war ein Angriff über die linke Seite und eine Hereingabe von Sascha Risch.
Der SC II blieb anschließend spielbestimmend und suchte weitere Abschlusschancen. Ein Schuss von Julius Tauriainen (14.) wurde noch zur Ecke gelenkt. Nach dieser verfehlte Daniels Ontuzans per Kopf das Gästetor. Nach einer halben Stunde hatten sich die Gäste mehr Spielanteile erarbeitet. Außer Distanzschüssen durch Mike Könnecke (27.) und Johan Gomez (32.) ließ der Sport-Club vor der Pause aber keine Gefahrenmomente entstehen.
So ging das SC-Team im vierten Heimspiel in Folge mit einer 1:0-Führung in die Kabine. Gleichzeitig war der Freiburger Führungstreffer das einzige Tor in den ersten Hälften der sechs Samstagsspiele in der 3. Liga.
Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff hätte Vermeij (52.) fast erneut zum Doppelpack getroffen. Nach einer Ecke von Patrick Kammerbauer stieg der Niederländer hoch, FSV-Torwart Johannes Brinkies lenkte den Kopfball aber noch an den Pfosten. Gut zehn Minuten später legte Risch erneut für Vermeij in die Mitte (63.). Diesmal ging der Kopfball des wieder gut postierten Angreifers über die Latte.
Auch die Gäste steigerten sich, was die Qualität ihrer Torchancen anging. Was viel mit der Einwechslung von Ronny König zu tun hatte. Einen Schuss des Zwickauers parierte Noah Atubolu mit einer Fußabwehr (57.). Fünf Minuten später verpasste König eine Hereingabe von der linken Seite nur knapp. Für den SC II verzog Ontuzans (69.) aus spitzem Winkel, bevor für den Letten Emilio Kehrer ins Spiel kam.
Die Zwickauer versuchten weiter mit Wucht, zu Ausgleichsmöglichkeiten zu kommen, der SC suchte die Chance auf den zweiten Treffer. Noch einmal Vermeij (76.) scheitete aus kurzer Distanz an Brinkies, der Nachschuss von Tauriainen wurde geblockt. Auf der Gegenseite parierte Atubolu einen Kopfball von König (79.) und zeigte sich kurz darauf auch bei einem Freistoß von Marco Schikora auf dem Posten. Als wenig später Emilio Kehrer in den langen Winkel getroffen hatte, entschied der Unparteiische auf Abseits. Zu Unrecht allerdings, womit die Entscheidung vertagt war.
Die Schlussphase blieb unvermindert intensiv, der FSV schickte ein ums andere Mal hohe Bälle vor das SC-Tor. Der Sport-Club verteidigte jedoch einmal mehr mit großem Einsatz und ebensolcher Leidenschaft. Glück hatten die Gastgeber, als Schikora (84.) mit einem Flachschuss den linken Pfosten traf. Auch für Zwickau blieb es bei Freiburger Kontern gefährlich – am Ende blieb es aber es auch beim knappen, in der Schlussphase hart erkämpften und trotzdem verdienten elften Saisonsieg für den Sport-Club.
„Wir haben versucht, alles nach vorne zu werfen, aber mit einem guten Torwart und einer Abwehr, die sich reingeschmissen hat, hat Freiburg die Null verteidigt“, sagte Gästetrainer Joe Enochs. Dafür sprach auch Thomas Stamm seinem Team noch „ein Riesenkompliment“ aus: „Wir haben viele zweite Bälle gut abgegrast und gegen einen Gegner, der über so eine Wucht verfügt, auch die Flanken gut wegverteidigt.“
Nach dem Gastspiel der Sachsen aus Zwickau reist der SC Freiburg II am kommenden Wochenende zum nächsten Auswärtsspiel nach Sachsen-Anhalt. Dann wird die U23 in der 3. Liga 30 Spieltage alt und ist am Samstag, den 12. März (14 Uhr) beim Halleschen FC zu Gast.
Dirk Rohde
Foto: Achim Keller
SC Freiburg II: Atubolu – Treu, Kammerknecht, Schmidt, Risch – Engelhardt, Tauriainen – Kammerbauer (81. Braun-Schumacher), Baur (60. Kehl), Ontuzans (70. Kehrer) – Vermeij Trainer: Thomas Stamm | |
FSV Zwickau: Brinkies – Butzen, Nkansah, Frick, Schikora – Hilßner (55. Göbel), Möker (46. König), Könnecke (86. Reinthaler), Horn (55. Voigt) – Gomez (71. Starke), Baumann Trainer: Joseph Enochs | |
Tore: 1:0 Vermeij (4.) | |
Gelbe Karten: Risch – Schikora, Frick, Gomez | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Mitja Stegemann (Bonn) | |
Zuschauer: 1.000 | |
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