Von Santo Domingo über Madrid nach Berlin

SC-Fans im Ausland VI

Verein
28.07.2025

Wie verfolgen SC-Fans, die im Ausland leben, die Spiele ihres Lieblingsclubs? Wir haben euch gefragt und viele Einsendungen dazu bekommen – hier sind einige ausgewählte Geschichten.

Henning Gembalies macht das, was sich jeder Trainer von seinen Spielern wünscht – er geht die Extrameter. Um genauer zu sein, er fliegt sie. Viele sogar. Für das Pokalfinale seines Vereins war der 48-Jährige fast einen ganzen Tag lang unterwegs. Trotz Niederlage schwärmt er heute noch davon.

Gembalies, in Freiburg aufgewachsen, ging schon zum Sport-Club, als Bundesligafußball noch in weiter Ferne war. „Schon in den Achtzigern stand ich im Dreisamstadion, Südtribüne, Nordtribüne, egal“, blickt er zurück. 1998 entschied er sich, in die Dominikanische Republik auszuwandern, betreibt dort heute eine Autovermietung in der 70.000-Einwohner-Stadt Sosúa an der Nordküste des Karibikstaats.

Für die wichtigen Spiele geht es in die Kneipe

Aus den Augen, aus dem Sinn galt für Gembalies und den Sport-Club nach seinem Wohnortwechsel nicht. Die Ergebnisse der Breisgauer verfolgte er auch aus der Karibik weiterhin: „Ende der Neunziger gab es natürlich nicht die Möglichkeiten, die es heute gibt, mit Streaming und allem. Mittlerweile zum Glück schon, da kann ich auch mal ein Spiel auf der Couch schauen. Wenn es wichtig wird, treffe ich mich aber immer mit deutschen Freunden in der Kneipe.“

Regelmäßig besucht er auch seine Familie und Freunde im Südbadischen – und natürlich auch sein Team im Europa-Park Stadion. Seinen Stiefsohn nimmt er bei diesen Heimatbesuchen mit, mit dem Ergebnis, dass dieser jetzt auch SC-Fan ist: „Ja, den habe ich angsteckt“, so Gembalies.

Pokalfinale – ein Ort der Begegnungen

„Ich bin für den SC schon viel gereist“, sagt der Auswanderer. Die längste „Auswärtsfahrt“ plante er, als der Schlusspfiff im Halbfinale des DFB-Pokals im Jahr 2022 im Hamburger Volksparkstadion ertönte. „Für meine Kumpels von früher und mich war klar, dass wir da dabei sein müssen. Über Santo Domingo bin ich zwei Tage vor dem Spiel nach Madrid und von dort aus nach Berlin geflogen“, erzählt Gembalies. Insgesamt war er mehr als 20 Stunden lang unterwegs.

Er stand mit seinen Kumpels in der Kurve, war Teil der Choreografie, fieberte beim Elfmeterschießen mit, trauerte nach dem Abpfiff. Und hörte Christian Streich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagen: „Meine Frau hat mir gesagt, was in den Sonderzügen los war, dass sich Leute getroffen haben, die sich zehn, zwölf Jahre nicht getroffen haben.“ Auch beim Wahl-Dominikaner Henning Gembalies ist es vor allem das, was in Erinnerung bleibt: „Ich habe Leute in Berlin getroffen, die habe ich über 30 Jahre nicht gesehen. Das war ein geiles Erlebnis – bis auf das Ergebnis.“

Foto: Achim Keller, privat

 
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