Es passiert nicht oft, dass eine Lesung in der Cold-beer-and-good-music-Kneipe Swamp schon vorab ausverkauft ist, erzählten die Veranstalter von Sumpfkultur e.V. später. Bei der Lesung aus „Spielball der Ideologie. Der SC Freiburg in der Zeit des Nationalsozialismus“ war es vergangene Woche so.
Am späten Nachmittag vor der abendlichen Lesung waren die 40 Tickets für den Fußball-Geschichtsabend in der kleinen Kultkneipe an der Schwarzwaldstraße vergriffen. Nicht nur weil der Sport-Club als Mitveranstalter auftrat, freute sich auch Arne Stratmann, der Leiter Gesellschaftliche Kommunikation beim Sport-Club, in seinem kurzen Grußwort über das große historische Interesse an der Rolle des Vereins in der NS-Zeit.
Moderiert von Rudi Raschke von Sumpfkultur e.V. und früher SC-Pressesprecher las der Autor Robert Neisen Passagen aus dem Buch und sprach dazwischen mit Raschke über die Entstehung und die bei seiner rund einjährigen Arbeit gewonnenen Erkenntnisse. Die wohl wichtigste: Die lange und gerne kolportierte Erzählung vom widerständlerischen „Klub der Arbeiter und kleinen Leute, der sich in Opposition zum Nationalsozialismus befand, lässt sich nicht länger aufrechterhalten“, wie es im Klappentext des Buches heißt. Apropos, wer sich für das Thema interessiert und das Buch noch nicht kennt: Es ist im Buchhandel und den SC-Fanshops erhältlich.
Robert Neisen und Andreas Lehmann: Spielball der Ideologie. Der SC Freiburg in der Zeit des Nationalsozialismus. Herder Verlag 2024, 284 Seiten, 25 Euro