"Du schaffst das auch noch"

Archiv-Gold IV

Verein
26.06.2025

Unser Stadionmagazin Heimspiel feiert in der kommenden Saison seinen 30. Geburtstag! Hier gibt's vorab einige der schönsten Funde aus dem Archiv. 

Als sich Pavel Krmas und Immanuel Höhn 2009 zum Doppelpass-Interview trafen, konnte keiner der beiden ahnen, dass sie wenige Jahre später nicht nur gemeinsam für den Sport-Club in der Bundesliga auflaufen, sondern 2013/14 auch mit den Breisgauern durch Europa reisen würden. Beide haben ihre Karrieren mittlerweile beendet. Krmas (45) kommt auf insgesamt 171 Partien für den Sport-Club, Höhn (33) auf 76 Spiele für die erste Mannschaft und insgesamt 90 weitere für die U23 und die A-Junioren des SC. Für unsere Serie "Archiv-Gold" haben wir das damalige Gespräch zwischen den beiden ausgegraben. 

Immanuel Höhn: Du kommst aus Tschechien, deine Familie ist wahrscheinlich nicht mit hierher gezogen, oder?

Pavel Krmas: Nur meine Frau. Aber wir haben hier unser Kind bekommen, jetzt sind wir drei ....

Höhn: Mit der Familie geht es mir ähnlich. Ich komme aus Bingen, wohne hier im Internat und sehe meine Familie nur alle paar Wochen.

Krmas: Wie oft fährst du nach Hause?

Höhn: Wenn wir ein spielfreies Wochen­ende haben. Aber das kommt höchstens einmal im Monat vor.

Krmas: Vermisst du deine Familie?

Höhn: Na ja, in der einen Situation mehr, in der anderen weniger. Obwohl ich mich hier gut eingelebt habe und mich in Freiburg wohl fühle. Aber manchmal wünscht man sich halt schon mehr Kontakt nach Hause.

Krmas: Wann bist du hierher gekommen?

Höhn: Das ist jetzt mein zweites Jahr.

Krmas: Und wo spielst du?

Höhn: A-Jugend, in der U19. Du hast schon UEFA-Cup gespielt ...

Krmas: Ja, aber das ist länger her. Das war mit meinem letzten Verein Teplice.

Höhn: Das ist sicher etwas Atemberaubendes, international dabei zu sein?

Krmas: Es ist auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis. Man macht Erfahrungen, die man sonst nicht macht, was sehr schön ist. Leider ist es in Deutschland nicht so einfach, die Europa-League zu erreichen. Aber du schaffst das auch noch, oder?

Höhn: Das hoffe ich. Aber erst muss ich schauen, wie mein weiterer Weg verläuft.

Krmas: Was spielst du eigentlich?

Höhn: Innenverteidiger ...

Krmas: ... Ah, gut, wie ich. Schon immer?

Höhn: Ganz früher habe ich auch mal im Sturm oder Mittelfeld gespielt. Aber ab der C- und B-Jugend ging es dann immer weiter hinten rein.

Krmas: Ich habe schon gesehen, dass du recht groß bist ...

Höhn: .... ja, so 1,84 Meter. Für 1,93 Meter wie bei dir reicht es noch nicht ganz.

Krmas: Schießt du auch Tore?

Höhn: Bisher sind es zwei, womit ich nach sechs Spielen zufrieden bin.

Krmas: Damit bist du besser als ich ...

Höhn (lacht): ... Ich hoffe natürlich, dass noch mehr dazu kommen. Mal schauen. Bei dir hoffentlich dann auch?

Krmas: Natürlich will ich gerne auch Tore schießen, aber meine Hauptaufgabe ist erst mal, welche zu verhindern. Eigene Tore sind eher eine Zugabe.

Höhn: Wie ist das, wenn du jetzt gegen so namhafte Stürmer wie Petric, Kuranyi oder Kießling spielst, sind das für dich einfach nur Gegenspieler oder siehst du die schon etwas anders?

Krmas: Ich würde sagen, man hat vor diesen Namen Respekt, aber keine Angst. Sie haben schon besondere Qualitäten, aber wir haben schon mehrfach gezeigt, dass wir mithalten können. Was willst du hier in Freiburg erreichen?

Höhn: Ich gehe im Moment noch zur Schule und will Abitur machen. Sportlich möchte ich in der A-Jugend weiter meine Leistung bringen, so oft wie möglich spielen und nächstes Jahr ist dann das erste Ziel, den Sprung zu den Amateuren zu schaffen. Was im Laufe der Jahre noch kommt, werde ich ja sehen.

Krmas: Christian Streich, euer Trainer, ist ja auch Co-Trainer von Robin Dutt. Als ihr neulich 4:1 bei den Bayern gewonnen habt, war er begeistert. Du wahrscheinlich auch?

Höhn: Natürlich war das ein schönes Erlebnis und gut für unser Selbstvertrauen. Aber auch für einen Sieg gegen München gibt es nicht mehr als drei Punkte. Die Bayern habt ihr ja noch vor euch, 4:1 - ist das für euch auch drin?

Krmas (lacht): Das wäre natürlich schön. Zumindest steht es erstmal 0:0 und alles ist möglich. Jetzt liegen wir zwei Punkte hinter Bayern. Wenn das am Ende auch noch so ist, können wir, glaube ich, sehr zufrieden sein. Aber das wird schwierig.

Aufgezeichnet von Dirk Rohde

 
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