Es gibt viel zu fragen, wenn sich ein Profi und ein Jugendspieler des SC Freiburg zum Gespräch treffen. Heute unterhalten sich Maximilian Eggestein und Cedric Dreher über Heimatvereine, Väter als Trainer, Teamgeist und ganz besondere Fußballmomente.
Maximilian: Hallo Cedric, kalt heute. Hattest du noch Schule?
Cedric: Ja, aber die ist nicht weit weg. Ich gehe auf das Wentzinger Gymnasium, das ist auch im Stadtteil Mooswald. Mich würde erst mal interessieren, wann und wo du angefangen hast zu kicken?
Maximilian: Mit vier Jahren, bei meinem Heimatverein TSV Schloß Ricklingen. Das ist ein Stadtbezirk von Hannover, wo ich herkomme. Ich bin dann relativ schnell zum TSV Havelse gegangen, bei dem damals mein Vater gespielt hat. Mit 14 Jahren bin ich schließlich ins Internat von Werder Bremen gewechselt. Wie war das bei dir?
Cedric: Ich habe mit fünf Jahren angefangen, bei SF Eintracht Freiburg. Da wohne ich gleich nebenan. Mit elf bin ich zum Sport-Club gekommen, in die D-Jugend. Aktuell spiele ich in der U15. Dein Vater war ja auch ein ziemlich guter Fußballer, hat er dich mal trainiert?
Maximilian: Ja, tatsächlich, so ein Jahr lang. Er hat seit der Jugend bis zu seinem Karriereende 1993 immer für den TSV Havelse gespielt, eine Saison davon in der 2. Bundesliga. Später war er bei Havelse dann auch mal unser Trainer, da müsste ich so acht, neun Jahre alt gewesen sein. Ansonsten hat er natürlich Tipps gegeben, aber er war nie der Vater, der am Spielfeldrand stand und versucht hat, sich einzumischen. Dafür bin ich ihm dankbar.
Cedric: Bei mir war es ähnlich. Mein Vater hat früher hobbymäßig Fußball gespielt und war einige Jahre lang Jugendtrainer bei Eintracht Freiburg – auch von meiner damaligen Mannschaft. Du hast ja noch einen jüngeren Bruder, Johannes, der beim FC St. Pauli spielt. Mal ehrlich, wer war besser, als ihr so alt wart wie ich?
Maximilian: Gute Frage. Es kommt ja immer darauf an, was man sehen will. Aber mein Bruder hat auf jeden Fall mehr Tore geschossen. Wenn man das als Maßstab nimmt, dann war er besser.
Cedric: Warum, denkst du, wollte dich der SC Freiburg vorletztes Jahr verpflichten? Weil du so viel läufst?
Maximilian: (lacht) Wahrscheinlich unter anderem deswegen. Das habe ich mir über die Jahre mehr oder weniger erarbeitet, dass man das mit mir verbindet. Da gehört sicherlich auch dazu, dass ich ein fleißiger Spieler bin. Aber ich hoffe, dass sie noch ein paar andere Qualitäten gesehen haben. Was siehst du als deine Stärke?
Cedric: Auf jeden Fall Schnelligkeit. Ich spiele Rechtsverteidiger ...
Maximilian: ... klar, da wird Schnelligkeit natürlich gebraucht. Wie läuft denn eure Saison, in welcher Liga spielt ihr?
Cedric: In der C-Junioren-Regionalliga Süd. Zur Winterpause sind wir Fünfter, das ist ganz okay. Gegen drei der vier Teams vor uns haben wir leider knapp verloren. Was ist dein Saisonziel mit dem Sport-Club?
Maximilian: Ein fixes Saisonziel haben wir nicht, aber natürlich hatten wir alle letztes Jahr dieses tolle Erlebnis mit dem DFB-Pokalfinale. Trotz des unglücklichen Ausgangs ist es natürlich ein Ansporn, das noch einmal zusammen zu erleben. Und in der Liga ist es so, dass wir uns in eine gute Position gebracht haben und uns jetzt nicht so einfach von dort oben verdrängen lassen wollen.
Cedric: Auf euren Achtelfinal-Gegner in der Europa League müsst ihr noch warten. Das waren bisher ganz besondere Abende.
Maximilian: Auf jeden Fall. Deshalb wäre es auch schön, wenn wir noch das ein oder andere Fußballfest hier feiern könnten.
Cedric: Und grundsätzlich, gibt es den einen Moment auf dem Spielfeld, an den du immer wieder gerne zurückdenkst?
Maximilian: Mein Tor im Pokalfinale gegen RB Leipzig zählt auf jeden Fall dazu. Dann natürlich mein Bundesligadebüt bei Werder Bremen, 2014, kurz vor meinem 18. Geburtstag. Den Moment, als man das erste Mal als Profi auf den Platz gelaufen ist, vergisst man einfach nicht, weil man so viele Jahre darauf hingearbeitet hat. Und an mein erstes Bundesligator kann ich mich auch noch erinnern. Das war zweieinhalb Jahre später, zu Hause zum 3:0 gegen Schalke 04.
Cedric: Mit wem im Team verstehst du dich denn am besten?
Maximilian: Das kann ich gar nicht sagen. Wir haben keine Gruppenbildung in der Mannschaft, was ich so noch nie erlebt habe. Jeder kommt mit jedem klar. Wir unternehmen auch meist etwas zu Mehreren. Wenn ich da jetzt einen rauspicken müsste, würde ich den anderen gar nicht gerecht werden.
Aufgezeichnet von Dirk Rohde. Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel".