In drei Wochen jährt sich der Mauerfall zum 30. Mal.
Der SC Freiburg leitet die ostdeutschen Wochen schon an diesem Samstag ein. Auf die Bundesliga-Partie bei Aufsteiger Union Berlin (ab 15.30 Uhr, live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com) folgt ein Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig (26. Oktober, 15.30 Uhr) und eines im DFB-Pokal gegen erneut Union Berlin (29. Oktober, 18.30 Uhr). Fast 2.500 SC-Fans werden am Samstag vor Ort die Daumen drücken. Damit ist der Gästeblock ausverkauft.
Noch keine 30, immerhin aber dreieinhalb Jahre her ist der bisher letzte Vergleich zwischen dem SC Freiburg und Union Berlin. In der Saison 2015/16 trafen die Klubs noch in Liga zwei aufeinander. Das Hinspiel im Schwarzwald-Stadion entschied der Sport-Club vor heimischem Publikum mit 3:0 für sich, das Rückspiel an der Alten Försterei ging 1:2 verloren. Vor der Neuauflage im Oberhaus sagt SC-Trainer Christian Streich am Donnerstagmittag: "Auf uns wird eine hoch aggressive Mannschaft zukommen, die alles dafür tun wird, dieses Spiel bei sich zu Hause zu gewinnen. Mit einem Sieg wäre Union wieder voll dabei. Dessen sind wir uns absolut bewusst."
Das Auftaktprogramm beider Mannschaften hätte im Ergebnis kaum unterschiedlicher laufen können. Auf der einen Seite der SC Freiburg, der mit vier Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage mit 14 Punkten auf den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte blickt. Auf der anderen Seite der Aufsteiger aus der Hauptstadt, der zwar den BVB furios mit 3:1 besiegte, ansonsten aber nur noch einmal - beim 1:1 gegen den FC Augsburg - punktete. "Wir sind zufrieden, aber wir sind nicht bequem", betont Christian Streich. Der SC-Trainer weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, dass sich "fehlende Effizienz, fehlende Ruhe und auch ein Stückchen fehlende Qualität" im ligaweiten Vergleich schnell rächen können.
Tabellarisch trennen die Freiburger und die Berliner aktuell zehn Zähler und zwölf Plätze. "Wir hoffen sehr, dass es ein schwieriges Spiel für Union wird", sagt Christian Streich. "Das ist unser Anspruch." Allerdings reist der SC-Tross nicht wirklich eingespielt nach Berlin. Zwar steht ein 1:0-Testspielerfolg gegen den Zweitligisten Karlsruher SC aus der Vorwoche auf der Haben-Seite. Doch die elf während der Länderspielpause verreisten SC-Profis kehrten größtenteils erst Mitte dieser Woche an die Schwarzwaldstraße zurück.
Immerhin sammelten sie alle wertvolle Spielpraxis und brachten auch Erfolgserlebnisse mit. Robin Koch und Luca Waldschmidt etwa gaben gegen Argentinien ihr Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft, Nico Schlotterbeck traf bei der U21 des DFB zum 1:1-Endstand gegen Spanien, Wooyeong Jeong erzielte für die südkoreanische U22 beim 1:2 gegen Usbekistan das einzige Tor seines Landes und Vincenzo Grifo stand gegen Liechtenstein erstmals in der Startelf der italienischen Auswahl.
Was die Startelf am Samstag anbelangt, sind verschiedene Szenarien denkbar. Sicher ersetzt werden muss neben den bereits bekannten Langzeitverletzten Lukas Kübler, der beim 2:2 gegen Dortmund eine starke Leistung zeigte, am Dienstag allerdings am Knie operiert werden musste. Fraglich war zunächst der Einsatz von Nicolas Höfler (Zehenprobleme). Amir Abrashi, der bei einem Zusammenprall im Training eine Platzwunde erlitt und genäht wurde, war dagegen eine Option, ebenso die wiedergenesenen Spieler Marco Terrazzino, Manuel Gulde und Philipp Lienhart.
Sina Ojo
Foto: Achim Keller