„Ihr habt eine echte Altacher Legende bei euch“, sagt die Medienkollegin des SCRA und zeigt auf Felix Roth, der auf der Tribüne jede Menge Hände schüttelt und Pläuschchen hält. Roth, seit dieser Saison Individualtrainer beim Sport-Club, spielte von 2013 bis 2017 in Altach und hat offensichtlich Spuren hinterlassen. In der Geschäftsstelle hängt sein Foto und es braucht nur das Stichwort „Guimaraes“ oder „Belenenses“, um mit den Einheimischen über Europapokal-Abenteuer mit dem ehemaligen Stürmer ins Gespräch zu kommen.

Die sportlichen Erben von Felix Roth haben in Altach vergangene Saison auf den letzten Metern die Bundesliga gehalten und stehen eine Woche vor dem Pflichtspielauftakt in die neue Runde. Entsprechend spritzig starteten die Gastgeber in die Partie. Ein ganz hoher Ballgewinn von Marlon Mustapha hätte Vesel Demaku nach acht Minuten fast den freien Abschluss beschert, wenn Lukas Kübler nicht mit einer starken Abwehraktion dazwischengefahren wäre. Und auch die zweite gute Möglichkeit ging an die Österreicher. SC-Keeper Florian Müller machte sich bei einem Schuss von Ousmane Diawara lang und verhinderte den Freiburger Rückstand nach einer guten Viertelstunde.

Dinkci zur Führung

Effizienter war der Sport-Club unterwegs. Derry Scherhant hatte in der 19. Minute auf links Platz, ließ einen Gegner stehen und legte quer auf Eren Dinkci, der den Ball aus fünf Metern überlegt zum 1:0 einschob. Der SC war jetzt drin in der Partie. Patrick Osterhage aus der Distanz (25.) und Derry Scherhant aus dem Getümmel (29.) verzeichneten die nächsten Abschlüsse vor der ersten kurzen Pause.

In der Folge machten die Gastgeber dem Sport-Club mit forschem Offensivpressing immer wieder das Leben schwer. Echte Torchancen blieben hüben wie drüben aus. Nach einem Ginter-Kopfball und Kübler-Abstauber lag der Ball zwar im Netz (57.), der Schiedsrichter hatte abseits des Geschehens aber ein Foulspiel gesehen. So gingen nach einer Stunde die elf Freiburger Startspieler, bei denen Yuito Suzuki im SC-Trikot debütierte, mit einer knappen Führung in den Feierabend.

In der zweiten Hälfte feierten mit Cyriaque Irié und Igor Matanovic zwei weitere offensive Neuzugänge ihre Premiere. Und der SC legte auch direkt den Vorwärtsgang ein. Nach wenigen Sekunden wischte SCRA-Keeper Dejan Stojanovic einen Schuss aus der Drehung von Vincenzo Grifo gerade noch so um den Pfosten. Aber auch Altach blieb gefährlich und es entwickelte sich ein munteres Hin und Her der Chancen, bei denen sich SC-Schlussmann Jannik Huth einige Male auszeichnen konnte.

Für das Schlussviertel wechselten dann auch die Gastgeber eifrig. Beim SC kamen Ritsu Doan, Maximilian Philipp und Michael Gregoritsch auf Spielzeit. Gregoritsch lauerte in Minute 99 dann auch im Sechzehner auf eine Hereingabe von Christian Günter – die wurde dann allerdings von einem Altacher Abwehrspieler unglücklich ins eigene Tor zu 2:0 abgefälscht.

Vincenzo Grifo verpasste nach einer feinen Kombination mit Lucas Höler den dritten Treffer (110.). Den erzielte dafür Maximilian Philipp mit einem trockenen Schuss aus 16 Metern fünf Minuten vor dem Abpfiff – das 3:0 war dann auch der Endstand. Trainer Julian Schuster blickte zufrieden auf das erste Testspiel im Trainingslager: "Es war ein guter Test unter optimalen Bedingungen. Der Gegner steht eine Woche vor Saisonstart, istkörperlich schon weit und das ist genau das, was wir gerade brauchen. Wir haben Dinge gesehen, die unser Spiel auszeichnen. Es gibt natürlich auch noch manche Dinge, die noch nicht funktionieren. Das ist ok. Wichtig ist, dass wir vorankommen."

Für den Sport-Club geht es nach dem zweiten Test der Vorbereitung jetzt wieder auf den Trainingsplatz nach Schruns. Dort empfängt er am kommenden Freitag (25.07., 14 Uhr) den Zweitligisten Dynamo Dresden. Auch dieses Spiel zeigen wir live und kostenfrei im Stream auf der Website und auf unserem YouTube-Kanal.

Aufstellung SC Freiburg 1. Halbzeit: Müller – Kübler, Ginter, Jung, Makengo  – Dinkci, Osterhage, Höfler, Scherhant – Suzuki, Adamu

Aufstellung SC Freiburg 2. Halbzeit: Huth – Treu, Schopper, Lienhart, Günter – Irié (90. Doan), Eggestein, Muslija (90. Philipp), Grifo – Höler, Matanovic (90. Gregoritsch)

Tore: 0:1 (19.) Dinkci, 0:2 (99.) Eigentor, 0:3 (115.) Philipp
Schiedsrichter: Philipp Mayer
Zuschauer: 2300