Trotz Niederlage - alles drin im Rückspiel

Profis
09.03.2023

Der SC Freiburg hat das Achtelfinalhinspiel in der Europa League gegen den Juventus FC mit 0:1 (0:0) verloren. Den einzigen Treffer des Tages erzielte Ángel Di María zu Beginn der zweiten Halbzeit (53.).

Nicht wenige der mitgereisten SC-Fans hatten den frühlingshaften Tag genutzt um durch die schönen Gassen der viertgrößten Stadt Italiens zu flanieren, den Dom und die Mole Antonelliana zu besichtigen oder den Ausblick vom Monte dei Cappuccini zu genießen. In jeder Straße, auf jedem Platz trafen die Anhänger der Breisgauer aufeinander, grüßten einander gutgelaunt, sangen sich warm und tranken Brüderschaft. Spätestens mit dem Eintritt ins Juventus Stadium ging es aus dem lockeren Aufgalopp des Mittags in die heiße Aufwärmphase: Während die Gastgeber eine anderthalbstündige Lasershow zelebrierten, feierten die gut 2.000 angereisten Freiburger sich und die Mannschaft bereits lange vor Anpfiff lautstark.

Keine Änderungen in der Startelf

Das Freiburger Trainerteam entschied sich gegen die Italiener für dieselbe Elf, die bereits am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach begonnen hatte. Verzichten musste der Sport-Club im Achtelfinalhinspiel auf den erkrankten Wooyeong Jeong. Michael Gregoritsch, der bei den Fohlen hatte passen müssen, saß gegen Turin zumindest wieder auf der Bank.

Massimiliano Allegri, Trainer des Juventus FC, hatte kurzfristig Paul Pogba aus Disziplinargründen aus dem Kader gestrichen. Im Vergleich zur Generalprobenniederlage gegen die AS Rom rotierten die Turiner auf einer Position. Für Nicolò Fagioli begann Fabio Miretti im zentralen Mittelfeld. Allegri schickte seine Mannschaft im 3-5-1-1 ins Hinspiel.

SC hält gegen Juve mit

Noch nie zuvor war es dem Sport-Club in seiner Vereinsgeschichte gelungen, das Achtelfinale der Europa League zu erreichen. Nervosität ob des namhaften Gegners war den Freiburger Akteuren dennoch nicht anzumerken. Die offensive Dreierreihe des Sport-Club lief die Gastgeber etwa 30 Meter vor dem gegnerischen Tor an. In Ballbesitz brachten die Breisgauer Kontrolle in das Spielgeschehen und suchten zunächst kein Risiko.

Erstmals gefährlich vor dem Freiburger Tor wurde es in der 13. Minute. Nach einem sehenswerten Steilpass von Ángel Di María in den Strafraum, versuchte Adrien Rabiot aus spitzem Winkel Mark Flekken zu überwinden, scheiterte jedoch am langen Bein des Niederländers. Und auch bei Juan Cuadrados Freistoßschlenzer einige Minuten später war Flekken auf dem Posten (19.).

Der Favorit aus Turin wurde Mitte des ersten Durchgangs dominanter und ließ immer wieder seine gewaltige individuelle Klasse aufblitzen, musste sich aber dennoch den Freiburger Nadelstichen erwehren. Obwohl häufig präzise und geduldig ausgespielt, mündeten die SC-Angriffe zunächst allerdings nicht in Torchancen.

Mit großem Applaus für die aufopferungsvoll kämpfenden Spieler schickte der Freiburger Anhang sein Team nach 45 Minuten mit einem torlosen Remis in die Pause. „Es war klar, dass Juve viel investieren wird und sehr konzentriert sein wird. Wir haben heute gegen eine sehr, sehr starke Mannschaft gespielt. Die Jungs haben alles gegeben“, lobte nach Spielende auch Christian Streich.

Mit dem Unentschieden konnte der italienische Rekordmeister nicht zufrieden sein. Allegri reagierte nach 45 Minuten und brachte Nicolò Fagioli für Fabio Miretti. Die Angriffe der Gastgeber wurden nun wütender, immer wieder flogen Hereingaben in den Strafraum von Mark Flekken. Eine solche nutzte Ángel Di Maria acht Minuten nach Wiederanpfiff per Kopf zur Führung für Juventus (53.).

Ausgleich wird einkassiert

Mit der Führung im Rücken zogen sich die Bianconeri tiefer in die eigene Hälfte zurück um den Gast aus Süddeutschland zu locken. Der aber blieb seiner treu Linie treu und belohnte sich nach 62 Minuten vermeintlich mit dem Ausgleich. Vermeintlich deswegen, weil Lucas Hölers Drehschuss ins lange Eck nach Überprüfung durch den VAR zurückgenommen wurde. Schiedsrichter Tasos Sidiropoulos entschied, dass Matthias Ginter beim Zuspiel auf den Torschützen regelwidrig mit der Hand am Ball gewesen war. Eine aus Freiburger Sicht harte Entscheidung.

Kurz darauf musste Philipp Lienhart verletzungsbedingt vom Feld und wurde durch Manuel Gulde ersetzt (68.). Den zwei Nackenschlägen zum Trotz blieb der SC in den letzten 20 Minuten am Drücker und erarbeitete sich gegen auf Konter lauernde Turiner ein Plus an Spielanteilen. Ein Freistoß von Vincenzo Grifo aus 18 Metern pfiff nur knapp über das Gebälk (77.).

Am Ergebnis änderte der aufopferungsvolle Kampf nichts mehr. Nach 95 Minuten pfiff der Unparteiische das Achtelfinalhinspiel ab. Die Freiburger Fans indes ließen sich die gute Laune auch vom 0:1-Endstand nicht nehmen: Minutenlang wurde die Mannschaft von der komplett in weiß gekleideten Gästekurve für ihren Einsatz gefeiert.

Durch den knappen Rückstand bleibt die Tür ins Viertelfinale für den SC ein Stück weit geöffnet. Bereits am kommenden Donnerstag (18.45 Uhr) geht es im Europa-Park Stadion in die zweite Runde mit den Bianconeri.  „Insgesamt ist das Ergebnis verdient, aber wir haben noch ein Rückspiel und wir werden alles dafür tun um am Ende vielleicht die Sensation zu schaffen,“ zeigte sich Christian Streich eine Stunde nach Abpfiff kämpferisch.  

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung Juventus Turin: Szczesny - Danilo, Bremer, Álex Sandro (23., Bonucci) - Cuadrado, Rabiot, Locatelli, Miretti (45., Fagioli), Kostic (78., Kean) - Di María, Vlahovic (68., Chiesa) 
Trainer: Massimiliano Allegri 
Bank: Pinsoglio, Perin, Gatti, Rugani, Soulè, Paredes, Barrenechea 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart (68., Gulde)- Günter, Höfler, Eggestein (59., Keitel), Kübler - Sallai (59., Doan), Höler (88., Gregoritsch), Grifo 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Atubolu, Schmid, Petersen, Wagner, Weißhaupt, Röhl, Schmidt 
  
Tore: 1:0 Di Maria (53.) 
Gelbe Karten:  Bremer, Bonucci - Ginter, Höler 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Tasos Sidiropoulos 
Zuschauer: 37.000 

 

 
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