Sport-Club hält die europäische Weste weiß

Profis
06.10.2022

Die Freiburger drehen auch ohne Christian Streich nach der Pause auf und gewinnen nach Treffern von Daniel-Kofi Kyereh (48.) und Vincenzo Grifo (72.) verdient mit 2:0 gegen den FC Nantes.

Die in den letzten Wochen so erfolgreiche Freiburger Mannschaft stand auch am dritten Spieltag der UEFA Europa League gegen den FC Nantes unverändert auf dem Feld. Am Seitenrand bot sich den SC-Fans, die den Einlauf der Mannschaften mit einer stimmungsvollen Choreografie begleiteten, jedoch ein neues Bild. Anstelle des an Corona erkrankten Christian Streich betreuten am Donnerstagabend Patrick Baier und Julian Schuster die Spieler auf dem Feld. Auch Florian Bruns hatte es erwischt, Lars Vossler übernahm nach überstandener Infektion zumindest wieder die Videoanalyse von der Tribüne aus.

„Christian Streich hat vor dem Spiel noch ein paar Worte an die Mannschaft gerichtet und während dem Spiel gab es ein, zwei Anrufe“, gab Patrick Baier nach dem Spiel zu Protokoll.

Baier und Schuster, die beiden SC-Urgesteine in neuen Rollen, sahen nach drei Minuten, wie Michael Gregoritsch aus kurzer Distanz am französischen Keeper Alban Lafont scheiterte – gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag hatte der Österreicher in der gleichen Minute schon auf 1:0 gestellt. In einer taktisch geprägten Anfangsphase sollte dies für einige Zeit der letzte nennenswerte Abschluss bleiben. Der Sechzehnte der französischen Ligue 1 legte den Fokus in der Anfangsphase klar erkennbar auf die Defensive und schob die Räume geschickt zu.

Gregoritsch muss früh raus

Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe Philipp Lienhart nach einer Ecke von Christian Günter mal wieder mit dem Kopf zum Abschluss kam. Zu diesem Zeitpunkt stand Freiburgs Top-Torjäger Michael Gregoritsch bereits nicht mehr auf dem Feld. Der Mittelstürmer hatte bereits früh im Spiel bei einem Schussversuch einen Schlag auf das Becken bekommen, hatte es nochmal versucht und musste dann aber nach 20 Minuten endgültig passen. Für ihn kam Nils Petersen.

Die Gäste aus Nantes hatten am Sonntag eine 1:4-Klatsche gegen AS Monaco einstecken müssen und sind mit nur sieben Punkten aus neun Spielen schlecht in die Liga gestartet. In der Europa League verkauft sich die Mannschaft von Antoine Kombouaré bislang aber teuer, gewann unter anderem gegen Olympiakos Piräus und zeigte auch im Europa-Park Stadion den rund 2.000 mitgereisten französischen Fans, dass sie sich nicht zufällig für diesen Wettbewerb qualifiziert haben.

Die in gelb gekleideten „Kanarienvögel“ präsentierten sich gut gestaffelt, zweikampfstark und übernahmen nach etwa einer halben Stunde kurzzeitig sogar die Spielkontrolle. Die Chancen hatten aber weiterhin die Gastgeber: Gegen einen abgefälschten Schuss von Daniel-Kofi Kyereh bekam Alban Lofant gerade noch die Hand nach oben (32.).

Letzte Präzision fehlt

Die Effektivität, die die Breisgauer wettbewerbsübergreifend in dieser Saison bislang so stark gemacht hatte, fehlte an diesem Donnerstagabend zumindest noch in der ersten Hälfte. Die Mannschaft des Freiburger Trainerteams tat sich im letzten Drittel schwer und so war es kein Zufall, dass ein Distanzschuss von Christian Günter nach 40 Minuten die letzte nennenswerte Gelegenheit vor dem Seitenwechsel bleiben sollte

„Es war noch ein Tick schwieriger, als wir es uns vorgestellt hatten. Es ist schwierig die Balcane zu finden. Du bist ständig in der Gefahr, dass du in einen Konter läufst. Wir haben aber als Gruppe gut verteidigt“, zeigte sich Patrick Baier nach der Partie trotz komplizierter erster Halbzeit zufrieden.

Kyereh trifft und hebt ab

Das lag auch daran, dass die Gastgeber mit ganz viel Schwung aus der Kabine kamen. Ritsu Doan profitierte nach 48 Minuten im gegnerischen Strafraum vom Stockfehler des spanischen Mittelfeldspielers Pedro Chirivella und bediente blitzschnell Daniel-Kofi Kyereh, der fünf Tage nach seinem ersten Bundesligatreffer auch sein erstes internationales Tor für den Sport-Club erzielte. Noch sehenswerter als das Tor war der technisch einwandfreie Rückwärtssalto des 26-Jährigen vor der Südtribüne.

Nicolas Höfler hatte vor dem Spiel angekündigt: „Wir als Mannschaft wollen zeigen, dass wir es auch mal ohne ihn schaffen.“ Mit „ihm“ war SC-Trainer Christian Streich gemeint, der vor dem heimischen Fernseher verfolgen konnte, wie sein Team nach dem Führungstreffer weiter munter nach vorne spielte.

Grifo erhöht gefühlvoll

Gegen die weiterhin diszipliniert verteidigenden Gäste aus der Bretagne brauchte es aber immer wieder Einzelaktionen der Freiburger Offensivkünstler, wie auch Patrick Baier nach dem Spiel feststellte: „Dann regelst du es dann halt auch mal individuell. Die Zwei machen dann, was sie machen.“ Neben Daniel-Kofi Kyereh war auch Vincenzo Grifo gemeint, der nach 72 Minuten mit seinem gewohnt Wackler vom linken Strafraumrand nach innen zog und mit einem Schlenzer aus 13 Metern präzise zum 2:0 traf.

Der Treffer sorgte nicht nur bei dem SC-Teil der 33.200 Zuschauer im Europa-Park Stadion für eine gewisse Erleichterung – auch Christian Streich und Florian Bruns dürften im Homeoffice zumindest mal tief durchgeatmet haben.

Petersen verpasst 3:0

Nils Petersen hatte nach 79 Minuten nach schöner Vorarbeit von Ritsu Doan sogar noch das 3:0 auf dem Fuß, sein Versuch auf 16 Metern wurde noch minimal abgefälscht und landete knapp neben dem Pfosten. Der dritte Treffer wäre gegen aufopferungsvolle Franzosen des Guten aber wohl zu viel gewesen. Das 2:0 spiegelte den Spielverlauf dagegen korrekt wieder und so grüßt der Sport-Club nach drei Spieltagen mit neun Punkten von der Tabellenspitze der Gruppe G.

Bevor es kommenden Donnerstag bereits zum Rückspiel nach Nantes geht, wartet auf die Freiburger in der Bundesliga am Sonntag Hertha BSC. Anpfiff im Olympiastadion ist um 17.30 Uhr.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein (71., Keitel), Höfler - Doan (82., Kübler), Kyereh (82., Schade), Grifo (82., Weißhaupt) - Gregoritsch (20., Petersen) 
Trainer: Patrick Baier / Julian Schuster 
Bank: Uphoff, Atubolu, Schmid, Höler, Jeong, Schlotterbeck, Wagner 
  
Aufstellung FC Nantes: Lafont - Castelletto, Pallois, Appiah (78., Corchia) - Simon (69., Ganago), Chirivella (69., Sissoko), Girotto (78.,Guessand), Moutoussamy, Merlin - Blas, Mostafa Mohamed (85., Bamba) 
Trainer: Antoine Kombouaré 
Bank: Descamps, Petric, Coco, Doucet 
  
Tore: 1:0 Kyereh (48.), 2:0 Grifo (72.) 
Gelbe Karten: Sildillia, Günter, Keitel - Mostafa Mohamed 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Glenn Nyberg (Schweden) 
Zuschauer: 33.200 

 

 
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