Sport-Club gewinnt Regenschlacht

Profis
26.08.2022

Dank eines Treffers von Vincenzo Grifo (48.) sichert sich der SC Freiburg gegen den VfL Bochum die ersten Heimpunkte der Saison.

Am vierten Bundesligaspieltag musste das Freiburger Trainerteam die Startformation notgedrungen das erste Mal verändern. Für den verletzten Maximilian Eggestein (Handgelenksfraktur) rückte gegen den VfL Bochum Yannik Keitel an die Seite von Nicolas Höfler ins zentrale Mittelfeld. Ansonsten vertraute SC-Trainer Christian Streich auf die gleichen Spieler, die in Stuttgart einen 1:0-Sieg erkämpft hatten – in der Hoffnung, dass diese sich im Spiel mit Ball im Vergleich zum vergangenen Wochenende deutlich steigern würden.

Bei dieser Aufgabe taten sich die Badener in den Anfangsminuten gegen tiefstehende Bochumer schwer. „Es war ein schwieriges Spiel“, sagte SC-Trainer Streich nach der Begegnung. „Bochum war hochmotiviert, das Spiel gegen Bayern vergessen zu machen.“ Bochums Trainer Thomas Reis hatte seine Mannschaft nach der 0:7-Klatsche gegen den Rekordmeister mehrfach umgebaut, den Sturmtank Phillipp Hofmann auf die Bank gesetzt und dafür auf eine variable und bewegliche Angriffsreihe gesetzt.

Asano setzt erstes Ausrufezeichen

Nach zwölf Minuten wurde er dafür beinahe belohnt: Takuma Asano, einer der flinken VfL-Offensivakteure, wurde von Kevin Stöger mustergültig bedient und scheiterte freistehend am bereits gegen Stuttgart glänzend aufgelegten Flekken.

Gegen den Rekordmeister aus München war die Mannschaft von der Castroper Straße nicht sieben Tore schlechter, leistete sich aber zu viele individuelle Fehler. Auch im Flutlicht des Europa-Park Stadions präsentierten sich die Gäste immer wieder fehlerhaft. Nach einem langen Ball von Vincenzo Grifo wollte Bochums Dominique Heintz mit dem Kopf auf seinen Torhüter zurückspielen, übersah dabei aber Ritsu Doan in seinem Rücken, der dies beinahe mit der Freiburger Führung bestrafte (18.).

Während die Blitze immer häufiger über dem Freiburger Nachthimmel zuckten, übernahmen die Gastgeber zunehmend die Spielkontrolle. Nach 23 Minuten rissen sich die 32.800 Zuschauer im Freiburger Rund die Hände über den Kopf, als erst Michael Gregoritsch und Ritsu Doan an Riemann scheiterten und schließlich Nicolas Höfler das verwaiste Tor aus zwölf Metern verfehlte.

Mit dem immer stärker einsetzenden Regen kamen die Gäste wieder besser in die Partie und verdienten sich das 0:0 zur Pause. Unter teilweise grenzwertigen Bedingungen hatte zuvor Roland Sallai noch für großes Staunen gesorgt, als er aus 15 Metern zu einem kunstvollen Seitfallzieher ansetzte und das Bochumer Gehäuse nur knapp verfehlte (31.). „Als der Regen kam, wurde es schwierig“, so Streich. „Nach der Halbzeit haben wir dann richtig gut gespielt.“

Grifo trifft im dritten Anlauf

Mit unverändertem Personal und deutlich weniger Niederschlag ging es für beide Mannschaften in die zweite Hälfte. Diese begann mit einem Paukenschlag. Ein langer Ball von der linkten Seite rutschte Manuel Riemann durch die Finger. Der heraneilende Roland Sallai spritzte dazwischen und wurde vom VfL-Keeper von den Beinen geholt. Nach Studium der Bilder sah das auch Schiedsrichter Marco Fritz und entschied auf Strafstoß.

Vincenzo Grifo legte sich den Ball zurecht, scheiterte sowohl mit seinem Elfmeter als auch mit seinem Nachschuss an Riemann und versenkte dann aber den dritten Versuch zum vielumjubelten 1:0 (48.). Nur drei Minuten später verpasste der Deutsch-Italiener mit einem Freistoß aus 26 Metern das zweite Freiburger Tor genauso um Haaresbreite wie Michael Gregoritsch aus kurzer Distanz nach sehenswerter Vorarbeit von Ritsu Doan (62.).

Vier Alu-Treffer in der Schlussphase

Diese Leichtfertigkeit in der Chancenverwertungen wäre der Streich-Elf beinahe zum Verhängnis geworden, als Gerrit Holtmann aus 20 Metern mit einem wuchtigen Aufsetzer nur den Pfosten traf (64.). Acht Minuten später war es auf der Gegenseite Gregoritsch, der im Liegen aus drei Metern ebenfalls nur das Aluminium traf.

In der Schlussphase kam auf Seiten des Gastgebers unter anderem Nils Petersen in die Partie – und hätte seine Joker-Qualitäten nach 81 Minuten beinahe erneut unter Beweis gestellt. Roland Sallai bediente Petersen mit einem gut getimten Diagonalwechsel, den der Routinier perfekt mit der Brust verarbeitete und mit einem Dropkick aus 17 Metern genau das Kreuzeck traf.

Die Schlussphase sollten zu den Alu-Festspielen werden. Die Freiburger Hintermannschaft vergaß nach 84 Minuten nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld Geritt Holtmann am langen Pfosten, dessen Schuss aus sieben Metern, noch leicht abgefälscht, erneut am Pfosten landete.

„Insgesamt haben wir das Spiel verdient gewonnen, auch wenn es am Ende ebenso Unentschieden ausgehen kann“, lautete das abschließende Fazit von Christian Streich. 28 Abschlüsse zählte der Freiburger Trainer am Ende. Der letzte, ein Lupfer von Nils Petersen aus 30 Metern, ging zwar über Riemann, leider aber auch knapp über das Tor (89.). Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es für den Sport-Club zu Bayer Leverkusen, ehe die englischen und damit auch europäischen Wochen endlich beginnen.

Marius Faller

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung Heimteam: Flekken - Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter - Keitel (83., Wagner), Höfler - Doan (73., Jeong), Sallai (87., Gulde), Grifo (73. Weißhaupt) - Gregoritsch (73., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Schlotterbeck, Siquet, Kyereh 
  
Aufstellung Auswärtsteam: Riemann - Gamboa (85., Ordets), Masovic, Heintz, Stafylidis (53., Janko) - Losilla, Goralski (75., Hofmann) - Asano (75., Osei-Tutu), Stöger, Holtmann - Zoller 
Trainer: Thomas Reis 
Bank: Esser, Osterhage, Förster, Lampropoulos, Tolba 
  
Tore: 1:0 Grifo (48.) 
Gelbe Karten: Sallai, Höfler - Stafylidis, Riemann, Reis 
Gelb-Rote Karten: - 
Rote Karten: - 
Schiedsrichter: Marco Fritz 
Zuschauer: 32.800 

 

 
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