Späte Niederlage in Frankfurt - SC wird Fünfter

Profis
27.05.2023

Der Sport-Club unterliegt am letzten Spieltag Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:0). Die zwischenzeitliche Führung für den SC erzielt Vincenzo Grifo (44.). Der SC beendet die Spielzeit als starker Fünfter.

Es gibt 34. Spieltage, an denen die meisten Entscheidungen bereits gefallen sind. Nicht so in der Bundesligasaison 2022/23. In allen neun Partien, die zeitgleich angepfiffen wurden, kämpfte mindestens eines der beteiligten Teams noch um Meisterschaft, den europäischen Wettbewerb oder den Klassenerhalt.

So auch im Deutsche Bank Park zu Frankfurt. Während sich der Sport-Club wie in der Vorsaison am letzten Spieltag noch Hoffnungen auf das Erreichen der Champions League machen konnte – dabei aber auch vom Ausgang der Partie Union Berlin gegen Werder Bremen abhängig war – schielte die Eintracht noch auf die Ränge sechs respektive sieben und den Einzug in die Europa beziehungsweise Conference League.

Das Freiburger Trainerteam nahm nach dem 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg im letzten Heimspiel einen Wechsel vor. Für den rotgesperrten Nicolas Höfler begann Yannik Keitel im zentralen Mittelfeld. Zwei Änderungen gab es hingegen bei der Elf von Oliver Glasner: Makoto Hasebe und Jesper Lindström starteten anstelle von Almamy Touré und Sebastian Rode.

Muntere Anfangsphase

Die Partie nahm vor 50.500 Zuschauern schnell an Fahrt auf. Nach einem schönen Solo von Ritsu Doan und anschließender Rückgabe auf Philipp Lienhart zielte dieser aus aussichtsreicher Position einen halben Meter zu hoch (6.). Auf der Gegenseite kamen Jesper Lindström (7.) und Randal Kolo Muani (9.) zu ersten Abschlüssen.

Es entwickelte sich eine ansehnliche und ausgeglichene erste Halbzeit. Beide Mannschaften gingen zunächst nicht das ganz große Risiko, präsentierten sich aber variabel und ballsicher im Spielaufbau. Da die Defensivreihen der Breisgauer und der Hessen ebenfalls zumeist auf dem Posten waren, blieb ein Grifo-Schlenzer in die Arme von Kevin Trapp (29.) die einzige weitere erwähnenswerte Gelegenheit der ersten 30 Minuten.

Ginter auf der Linie, Grifo zur Führung

Acht Minuten vor der Pause, in einer Phase, in der der SC sukzessive stärker zu werden schien, bot sich den Gastgebern die große Chance auf die Führung. Mario Götze dribbelte sich im Strafraum an Philipp Lienhart vorbei und drückte aus zehn Metern ab. Matthias Ginter rettete mit dem Kopf auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper. Aufatmen bei den 5.100 mitgereisten Freiburgern im ausverkauften Gästeblock.

Die dann einige Minuten später ausgiebig jubeln durften. Eine Flanke von Roland Sallai in den Sechzehner verlängerte Tuta an den langen Pfosten, wo Vincenzo Grifo komplett blank stand und das Kunstleder mit dem Kopf über die Linie drücken konnte (44.). Nach langer Abseits-Überprüfung durch den VAR zeigte Schiedsrichter Deniz Aytekin schließlich in Richtung Mittelkreis – 1:0 für den SC.

Und noch eine weitere knifflige Situation galt es vor dem Gang in die Kabinen für den Unparteiischen zu bewerten. Lucas Höler lief der Frankfurter Abwehr davon und wurde von Djibril Sow als vermeintlich letztem Mann von den Beinen geholt. Aytekin beließ es bei einer Verwarnung. Den anschließenden Freistoß aus 28 Metern zirkelte Vincenzo Grifo in Richtung langes Eck. Kevin Trapp parierte mit den Fingerspitzen zur Ecke.

Da in Köpenick zur Pause noch keine Tore gefallen waren, wies die Blitztabelle den Sport-Club zu diesem Zeitpunkt als Tabellenvierten und damit Champions-League-Teilnehmer aus.

Wer nach Wiederanpfiff hohen Druck der Hessen erwartet hatte, wurde zunächst enttäuscht. Die Frankfurter Angriffslinie hielt sich weiterhin zurück und ließ die SC-Abwehr weitestgehend ungestört agieren. Stattdessen bot sich Lucas Höler nach schöner Vorarbeit von Ritsu Doan die dicke Chance auf das 2:0. Im Eins-gegen-Eins mit SGE-Keeper Trapp konnte sich der Stürmer aber leider nicht durchsetzen (55.).

Der Eintracht fiel Mitte des zweiten Durchgangs offensiv nicht viel ein, der Sport-Club verteidigte extrem konzentriert, kam seinerseits aber nur noch selten gefährlich in des Gegners Hälfte. Dazu gesellte sich immer wieder der bange Blick auf den Frankfurter Videowürfel und die Ergebnisse der anderen Partien.

Jener Videowürfel spuckte in der 70. Minute den Führungstreffer der bereits abgestiegenen Hertha gegen Wolfsburg aus – der die Frankfurter Europapokalträume bei einem Dreier wieder in greifbare Nähe gerückt hätte. Oliver Glasner reagierte sofort und brachte für Innenverteidiger Makoto Hasebe den offensiver ausgerichteten Rafael Borré.

SGE dreht das Spiel

Das Spielgeschehen verlagerte sich in der Schlussphase zunehmend in die Freiburger Hälfte. In der 78. Minute hielt Mark Flekken die Führung mit einer sehenswerten Parade gegen einen Kopfball des freistehenden Randal Kolo Muani fest.

Wenige Minuten später fiel der Ausgleichstreffer dann doch. Wieder stieg Kolo Muani nach einer Flanke am höchsten und dieses Mal landete der Kopfball des Franzosen in den Maschen (83.). „Er ist ganz, ganz schwer zu verteidigen. Das hat mit seiner außergewöhnlichen Qualität zu tun“, lobte Christian Streich Kolo Muani nach Spielende. Fast zeitgleich machte die Nachricht des 1:0 von Union Berlin die Runde im Stadion.

Beide Mannschaften lieferten sich eine Schlussphase mit offenem Visier – und dem besseren Ende für die Gastgeber. Kurz nachdem Michael Gregoritsch auf Freiburger Seite am abermals stark parierenden Kevin Trapp gescheitert war (90.), traf Dina Ebimbe aus kurzer Distanz zum 1:2 aus Freiburger Sicht (90.+1). An der Niederlage sollte schließlich auch die achtminütige Nachspielzeit nichts mehr ändern.  

„Bis zur 70. Minute war alles in Ordnung. Dann hatten wir zu viele Spieler, die es noch nicht über 90 Minuten schaffen, weil sie in der Bundesliga noch nicht oft dieses Tempo gespielt haben. Es hat uns ein bisschen die Kraft gefehlt und deshalb haben wir verdient verloren, auch wenn es ganz, ganz eng war,“ so Streichs Fazit. 

An der guten Stimmung im Gästeblock änderte auch das 1:2 nichts mehr. Nach Spielende holten sich die SC-Akteure den verdienten Lohn für eine starke Spielzeit in Form von ausgiebigen Sprechchören ab. Der SC Freiburg beendet die Saison damit auf dem fünften Tabellenplatz und greift nächstes Jahr erneut in der Gruppenphase der Europa League ein.  

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Hasebe (70., Borré), Ndicka - Buta (80., Touré), Kamada, Sow (80., Dina Ebimbe), C. Lenz (45., Max) - Lindström (59., Aaronson), Kolo Muani, Götze 
Trainer: Oliver Glasner 
Bank: Ramaj, Chandler, Jakic, Knauff 
  
Aufstellung SC Freiburg: Flekken - Lienhart (72., Kübler), Ginter, Schmidt (81., Gulde) - Sallai, Eggestein, Keitel (81., Wagner), Weißhaupt (66., Günter) - Doan, Höler, Grifo (81., Gregoritsch) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Atubolu, Schmid, Jeong, Petersen 
  
Tore: 0:1 Grifo (44.), 1:1 Kolo Muani (83.), 2:1 Dina Ebimbe (90.+1) 
Gelbe Karten: Sow, Buta, Aaronson, Dina Ebimbe - Schmidt, Eggestein 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Deniz Aytekin 
Zuschauer: 50.500 

 

 
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