Magische Nacht in Piräus

Profis
15.09.2022

Beim 3:0 gegen Olympiakos Piräus hat der Sport-Club seine starke Form bestätigt und den zweiten Sieg in der Europa-League-Gruppenphase gefeiert. Für die Breisgauer trafen Nicolas Höfler (5.) und Michael Gregoritsch (25., 52.).  

Nach Spielende feierten Mannschaft und Fans gemeinsam einen über 90 Minuten ungefährdeten Auswärtssieg in Piräus. Ebenfalls zufrieden: Trainer Christian Streich. „Wir haben gewusst, dass Olympiakos unter Druck steht, weil die Ergebnisse zuletzt nicht so waren und haben uns entschieden ganz früh draufzugehen. Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht. Wir machen früh das Tor und spielen 25 richtig gute Minuten. Insegsamt war es eine gute, disziplinierte Leistung der Mannschaft und ein verdienter Sieg", diktierte der 57-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu später Stunde in Kameras und Mikrofone. 

Der Sport-Club ging das Auswärtsspiel im historischen Hafen Athens mit demselben Personal an, dass sich gegen Borussia Mönchengladbach ein, über weite Strecken, mitreißendes wenn auch torloses Remis geliefert hatte. Taktisch formierten sich die Breisgauer im 4-4-2.

Bei den Gastgebern stand Neuzugang Marcelo noch nicht im Kader, zudem rotierte Trainer Carlos Corberán nach dem 1:1 gegen Volos NFC in der ersten Elf viermal.

Schon eine gute Stunde vor Anpfiff ließ sich erahnen, wie die Stimmung im Karaiskakis-Stadion während des Spiels werden könnte. Noch waren die Tribünen nicht annähernd komplett gefüllt und dennoch nahm der Lautstärkepegel bereits ein beeindruckendes Ausmaß an. Als dann noch kurz vor Spielbeginn live im Stadion die Verpflichtung von James Rodríguez bekannt gegeben wurde, erreichte die Stimmung unter den Anhängern der Griechen ungeahnte Ausmaße.

Aber auch die ganz in Weiß erschienen gut 700 SC-Fans machten lautstark auf sich aufmerksam, feierten sich und ihr Team ausgiebig – und sollten dazu in den anstehenden 90 Minuten allen Anlass haben.

Dominanter Anfang, früher Treffer

Es hätte nicht viel gefehlt, und der Sport-Club wäre bereits in Minute eins in Führung gegangen. Daniel-Kofi Kyereh erlief einen Fehlpass im Strafraum von Piräus und zog aus halblinker Position stark ab. Tomas Vaclik, der ehemalige Basler im Tor der Griechen, hatte mit dem platzierten Flachschuss zwar Probleme, konnte ihn aber zumindest ins Toraus abwehren.  

Auf die erste gute Torannäherung des SC folgte wenige Minuten später der erste Treffer: Nach einem Foul an Ritsu Doan brachte Vincenzo Grifo den fälligen Freistoß vom rechten Flügel scharf in Richtung kurzer Pfosten, wo Nicolas Höfler seinen Bewachern entwischte und per Kopf unhaltbar ins lange Eck traf (5.).

Die Gäste dominierten die Anfangsphase, blieben spielfreudig und am Drücker. Nach einer feinen Kombination über Ritsu Doan und Daniel-Kofi Kyereh verfehlte Michael Gregoritsch das 2:0 aus zehn Metern mit dem schwächeren Rechten nur um Zentimeter (13.).  

Gegen das weitestgehend unorganisierte Olympiakos sollten weitere Chancen folgen. Sowohl Gregoritsch als auch Kyereh scheiterten mit ihren Abschlüssen aber am gut reagierenden Vaclik (19., 22.). Da die Gastgeber erst auf Höhe der Mittellinie pressten und sich immer wieder Fehlpässe leisteten, konnte der Sport-Club ungestört aufbauen und immer wieder schnell und gefährlich umschalten.

Das 2:0 hatte also bereits in der durch die gezündeten bengalischen Fackeln beeinträchtigten Luft gelegen, als Daniel Kofi Kyereh Michael Gregroritsch in der 25. Spielminute mit einem herrlichen Chip durch zwei Abwehrspieler bediente und der Österreicher das Kunstleder aus fünf Metern Torentfernung wuchtig unter die Latte knallte.

Auch nach dem zweiten Freiburger Treffer blieb der SC spielbestimmend. Lediglich fünf Minuten vor der Pause schnupperte Piräus am Anschluss, als Ui Jo Hwang das Spielgerät aus spitzem Winkel zwar an Mark Flekken vorbeispitzeln konnte, in der Mitte aber Kiliann Sildillia und Philipp Lienhart vor dem einschussbereiten Mas Pep Biel in höchster Not retteten (39.).

Gregoritsch macht den Deckel drauf

Zur Pause reagierte Carlos Corberán auf den schwachen Auftritt seiner Mannschaft und brachte Oleg Reabciuk und den ehemaligen Mainzer Pierre Kunde für Andreas Bouchalakis und Panagiotis Retsos. Am Geschehen auf dem Rasen änderte das – abgesehen von der nun deutlich höheren Pressinglinie der Griechen – nichts.

Im Gegenteil: Nach einer zunächst geklärten Ecke machte Kiliann Sildillia zuerst den Ball fest und Vincenzo Grifo das Spielgerät anschließend mit einer Flanke an den langen Pfosten scharf. Dort legte Matthias Ginter quer auf Michael Gregoritsch, dessen zweiter Treffer des Tages aus kurzer Distanz den Freiburger Anhang endgültig in Ekstase versetzte (52.).

Mit der Drei-Tore-Führung im Rücken und dem Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim vor der Brust schaltete die Elf des Freiburger Trainerteams einen Gang zurück und ließ Ball, Gegner und schließlich auch die Zeit von der Uhr laufen. Yannik Keitel bot sich in den Schlussminuten zwar noch die Gelegenheit auf 4:0 aus SC-Sicht zu schalten, setzte seinen schönen Kopfball nach einer Ecke aber einen halben Meter am Pfosten vorbei (83.).

So blieb es letztlich beim – auch in der Höhe – vollkommen verdienten 3:0 für aggressive und taktisch clever agierende Freiburger, die durch den zweiten Dreier in der Europa-League die Tabellenführung in Gruppe G übernehmen.

Bevor es in der Länderspielpause zumindest für einige Spieler Zeit zum Durchschnaufen geben wird, ist der Sport-Club am Sonntag um 19.30 Uhr zu Gast bei der TSG Hoffenheim.

David Hildebrandt

Foto: Nikos Karanikolas

Stenogramm

Aufstellung Olympiakos Piräus: Vaclik - Vrsaljko (71., Pipa), Ba, Cissé, Retsos (45., Kunde) - Bowler (63., El-Arabi), M´Vila, Bouchalakis (45., Reabciuk), Pep Biel, Masouras (63., Mendes Rodrigues) - U.-J. Hwang 
Trainer: Carlos Corberán 
Bank: Tzolakis, Manolas, Sokratis, Androutsos, I.-B. Hwang, Vrousai, Kamara 
  
Aufstellung Auswärtsteam: Flekken - Sildillia (78., Kübler), Ginter, Lienhart, Günter - Doan (69., Petersen), Eggestein, Höfler, Grifo (79., Keitel) - Gregoritsch (62., Schade), Kyereh (62., Jeong) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Uphoff, Atubolu, Siquet, Gulde, Schlotterbeck, Wagner 
  
Tore: 0:1 Höfler (5.), 0:2 Gregoritsch (25.), 0:3 Gregoritsch (52.) 
Gelbe Karten: Mendes Rodrigues - Lienhart, Höfler 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter:  
Zuschauer:  

 

 
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