Geduldspiel ins Viertelfinale

Profis
07.02.2023

Dank zweier später Treffer gewinnt der SC Freiburg am Dienstagabend mit 2:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen und zieht ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein.

„Wir haben gut verteidigt und im eigenen Spielaufbau versucht, Breite herzustellen. In der ersten Halbzeit müssen wir in der ein oder anderen Situationen den Pass schneller spielen“, analysierte Christian Streich nach dem Achtelfinalsieg. „Das haben wir in der zweiten Halbzeit mit Verlagerungen besser gemacht. Am Schluss haben wir einen Standard gebraucht, von denen wir uns aber auch einige erzwungen haben. Insgesamt ist es ein verdienter Sieg.“

Das Freiburger Trainerteam schickte eine auf fünf Positionen veränderte Mannschaft im Vergleich zur Niederlage gegen den BVB in den Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. Für Kiliann Sildillia, Daniel-Kofi Kyereh, Lucas Höler und Ritsu Doan begannen Maximilian Eggestein, Roland Sallai, Wooyeong Jeong sowie Michael Gregoritsch. Im Tor durfte wie im Pokalspiel gegen St. Pauli Noah Atubolu anstelle von Mark Flekken ran. Auf dem Rasen formierten sich die Breisgauer im 4-4-2.

Auch die Gastgeber hatten am Wochenende deutlich verloren und rotierten auf zwei Positionen. Ex-Freiburger Immanuel Höhn und Hamadi Al Ghaddioui starteten anstelle von Dario Dumic und David Kinsombi.

Gut 15.000 Fans passen in die Heimspielstätte des Zweitligisten. Dem Freiburger Anhang waren davon 3.500 Tickets zur Verfügung gestellt worden. Inoffiziell dürften es noch ein paar mehr SC-Unterstützer gewesen sein, die den Weg nach Sandhausen gefunden hatten und ihre Mannschaft so lautstark unterstützten, dass sich Heimspielatmosphäre einstellte. Bis die mitgereisten Fans ihr Team feiern durften, standen allerdings 95 Minuten harte Arbeit auf dem Programm.

Sport-Club dominant, Sandhausen defensiv kompakt

Der Sport-Club begann forsch und verzeichnete bereits kurz nach Anpfiff die erste große Gelegenheit. Vincenzo Grifo chippte das Spielgerät vom linken Flügel an den Fünfer, wo Michael Gregoritsch SVS-Keeper Patrick Drewes mit einem Kopfball prüfte, den der Torwart im Nachfassen sichern konnte (5.).

Die Elf von Alois Schwartz ließ den Sport-Club in dessen Hälfte weitestgehend gewähren und stand vom Start weg tief und auf schnelle Gegenstöße lauernd. Da der Sport-Club zwar bis ins letzte Drittel gefällig kombinierte, dort aber anfangs die Genauigkeit vermissen ließ, verlief die Anfangsphase, abgesehen von vielen intensiv geführten Zweikämpfen, ohne weitere Höhepunkte.

Hatte der SVS beim 0:4 gegen Darmstadt noch erhebliche Lücken im Kollektivverbund offenbart, gelang die Defensivarbeit gegen die Breisgauer deutlich besser. Erst ein Flachschuss von Roland Sallai in Minute 34 sorgte wieder für Gefahr vor dem Tor, zischte jedoch knapp an selbigem vorbei. Noch ein bisschen enger wurde es kurz vor dem Pausenpfiff, als Vincenzo Grifo einen Freistoß im Halbfeld schnell ausführte und in Richtung Sechzehner schlug, wo Lukas Kübler das Kunstleder freistehend per Kopf um Haaresbreite am Pfosten vorbeiköpfte (43.). Trotz deutlicher Freiburger Überlegenheit ging es kurz darauf mit 0:0 in die Kabinen.

Geduldsspiel in Halbzeit zwei

Auch nach Wiederanpfiff bot sich den Zuschauern dasselbe Bild. Der Sport-Club arbeitete für die Führung, die Gastgeber igelten sich in der eigenen Hälfte ein – und beinahe hätte Patrick Drewes nach zehn gespielten Minuten hinter sich greifen müssen, Matthias Ginters Kopfball nach einer Ecke landete aber Zentimeter neben dem Kasten (54.). Die Freiburger Angriffe wurden nun zwingender, doch das Sandhäuser Tor blieb vernagelt – Michael Gregoritsch verpasste nach 61 Minuten auf schönes Zuspiel von Roland Sallai ähnlich knapp wie Ginter kurz zuvor.

Eine gute halbe Stunde vor dem Ende der regulären Spielzeit reagierte das Freiburger Trainerteam mit dem ersten Wechsel auf den Spielverlauf und brachte Lucas Höler für Wooyeong Jeong. Zehn Minuten später betraten Kiliann Sildillia und Ritsu Doan für Lukas Kübler und Roland Sallai das Feld.

Standard und Petersen entscheiden das Spiel

Die Partie geriet nun mehr und mehr zum Geduldsspiel, die Minuten strichen von der Anzeigetafel, während die Angriffe der Elf des Freiburger Trainerteams immer häufiger bereits vor dem Strafraum abgefangen wurden.

Vier Minuten vor Spielende wurden Mannschaft und Fans schließlich doch für ihren Einsatz belohnt. Vincenzo Grifo schlug einen Eckball von der linken Seite in den Strafraum, wo die Kugel an den Arm von Hamadi Al Ghaddioui sprang und von dort im Netz landete (87.). Ein verdienter, wenngleich in der Entstehung etwas glücklicher Treffer.  

Die fünfminütige Nachspielzeit zog dann nochmal alle Spannungsregister. Zunächst parierte der ansonsten kaum geprüfte Noah Atubolu stark mit dem Fuß gegen Christian Kinsombi, dann überprüfte das Unparteiischengespann ein mögliches Foulspiel im Freiburger Strafraum – kam aber zu dem Schluss die Partie ohne Elfmeterpfiff weiterlaufen zu lassen – und schließlich bescherte Nils Petersen den Fans mit seinem Traumtor einen weiteren Grund zu jubeln. Der spät eingewechselte Stürmer fing einen verunglückten Befreiungsschlag von Patrick Drewes gute zwanzig Meter vor dem Tor ab und traf mit dem Schlusspfiff per Direktabnahme mit dem linken Fuß in den rechten Winkel (90.+5).

Durch den Sieg zieht der Sport-Club, wie im Vorjahr, ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein, das am 19. Februar ausgelost und am 4. und 5. April ausgetragen wird.

David Hildebrandt

Foto: Achim Keller

Stenogramm

Aufstellung SV Sandhausen: Drewes - Framberger, Zhirov, Höhn (83., Dumic), Calhanoglu - C. Kinsombi, Zenga, Mehlem (90., Ochs), Bachmann, Esswein (89., D. Kinsombi) - Al Ghaddioui 
Trainer: Alois Schwartz 
Bank: Rehnen, Ajdini, Diekmeier, Okoroji, Evina, Kutucu 
  
Aufstellung SC Freiburg: Atubolu - Kübler (72., Sildilla), Ginter, Lienhart, Günter - Sallai (72., Doan), Höfler, Eggestein, Grifo - Jeong (59., Höler), Gregoritsch (83., Petersen) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Flekken, Gulde, Kyereh, R. Wagner, Weißhaupt 
  
Tore: 0:1 Al Ghaddioui (87., ET), 0:2 Petersen (90.+5) 
Gelbe Karten: - Lienhart 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Marco Fritz 
Zuschauer: 11.782 

 

 
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