Nach dem Freiburger Remis gegen den 1. FC Köln und vor dem Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky sowie im Ticker auf Twitter und im Matchcenter) spricht Mittelfeldmann Yannik Keitel im Interview der Woche.
scfreiburg.com: Yannik, viermal Liga, einmal Pokal, keine Niederlage. Ein Saisonstart nach Maß?
Yannik Keitel: Wir haben aus den ersten vier Bundesliga-Spielen acht Punkte geholt, wir können uns nicht beschweren, würde ich sagen. Jetzt gilt es, genauso weiterzumachen.
Gegen Köln war es spannend bis zum Schlusspfiff. Wie lautet Dein Fazit zum 1:1?
Das Spiel war ein bisschen ein Auf und Ab. Wir hatten gute, aber auch weniger gute Phasen. Am Ende ist das 1:1 gerecht. Klar hatten wir hintenraus noch ein paar Chancen, hätten das 2:1 machen können. Alles in allem können wir aber zufrieden sein, dass wir bis jetzt ungeschlagen sind.
Auch für Dich persönlich war es ein Saisonstart nach Maß: fünf Pflichtspiele, fünfmal in der Startelf. Wie wohl fühlst Du Dich in dieser neuen Rolle?
Sehr wohl (lächelt). Natürlich war es vor der Saison mein Ziel, möglichst viel zu spielen und dass das jetzt in den ersten Spielen der Fall war, ist natürlich schon sehr positiv. Ich versuche aber, genauso weiterzuarbeiten und mir die Startelf jede Woche aufs Neue zu verdienen.
Mit 21 Jahren warst Du am Samstag der jüngste Spieler in der Startelf – Nico Schlotterbeck und Wooyeong Jeong sind ein paar Monate älter als Du. Trotzdem gehörst Du durch die sechs U23-Spieler, die im Sommer zu den Profis aufgerückt sind, nicht mehr zu den ganz Jungen. Wie alt fühlst Du Dich?
Wenn wir Eck spielen, müssen immer die Jüngsten in die Mitte gehen. Und es ist schon schön, dass ich jetzt nicht mehr ständig in der Mitte stehen muss. Alt fühle ich mich aber trotzdem noch nicht (lächelt).
Vor gut drei Wochen hat Kevin Schade sein Bundesliga-Debüt gegeben, dieses Wochenende Noah Weißhaupt. Wie sehr schaust Du auf die Jungs, die aus der Freiburger Fußballschule nach oben kommen?
Sechs junge Spieler aus der Jugend hochzuziehen, statt externe Spieler zu verpflichten - das ist schon ein Wort und zeichnet den SC aus meiner Sicht auch ein bisschen aus. Mich freut es total, wenn Freunde aus der Fußballschule den Sprung nach oben und ihr Bundesliga-Debüt schaffen. Gerade weil ich einen ganz ähnlichen Weg gegangen bin, schaue ich da schon drauf und versuche auch, den Jungs den einen oder anderen Tipp zu geben.
Mehr als die Hälfte Deines Lebens bist Du jetzt schon beim Sport-Club. Wie groß ist Dein Draht noch in die FFS?
Durch Corona konnte ich nicht mehr einfach mal so in der Fußballschule vorbeischauen, zu einigen Spielern habe ich aber noch viel Kontakt. Enzo Leopold oder Sascha Risch haben mich mehr oder weniger die ganze Fußballschule hindurch begleitet, mit Sascha war ich seit der U12 in allen Jugendmannschaften.
Die U23 ist im Frühsommer aufgestiegen. Mit welchen Emotionen verfolgst Du die 3. Liga?
Ich fiebere da bei jedem Spiel mit. Wenn ich die Spiele nicht gucke, lese ich den Liveticker. Das eine oder andere Heimspiel habe ich auch schon im Dreisamstadion gesehen und es macht echt Spaß zuzuschauen.
Das macht es auch bei der Ersten Mannschaft: Am Samstag geht es nach Mainz. Womit ist da zu rechnen?
Die Mainzer sind auch super in die Saison gestartet, sind sehr gut drauf, kommen über eine gute Defensive und setzen vorne super Akzente. In Mainz erwartet uns auf jeden Fall ein Fight.
Wie müssen wir auftreten, um unsere positive Serie aufrechtzuerhalten?
Wir müssen noch ein bisschen stabiler sein, können aber mit breiter Brust dorthin fahren und brauchen uns nicht zu verstecken. Wir geben einfach Gas und schauen, was dabei rauskommt.
Interview: Marcel Burger, Sina Ojo