Alfons Higl (55) kam 1987 vom FC Augsburg zum Sport-Club und bestritt 73 Zweitligapartien im Freiburger Trikot.
1989 wechselte der Verteidiger zum 1. FC Köln, wurde unter Christoph Daum deutscher Vizemeister und spielte 1990 im UEFA-Pokal-Halbfinale gegen Juventus Turin. Nach der aktiven Profikarriere schlug Higl die Trainerlaufbahn ein. Sein größter Erfolg als Co-Trainer war die Deutsche Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart 2007. Aktuell arbeitet Alfons Higl für den FC Zürich.
... mit Augsburg verbindet mich:
Elternhaus, Kindheit und Jugend. Ich bin nur 20 Kilometer entfernt von Augsburg aufgewachsen. Mit 16 Jahren bin ich zum FCA gekommen und habe dort meine ersten Spiele im Seniorenbereich gemacht. Diese Wurzeln sind natürlich tief und ich bin ein sehr heimatverbundener Mensch.
... mit Freiburg verbindet mich:
Meine erste „richtige" Profistation. Es gab Anfragen von einigen anderen Profivereinen damals, aber die Person Achim Stocker hat beim Wechsel eine große Rolle gespielt. Das zweite Jahr in Freiburg war vielleicht das Schönste meiner Profikarriere. Und ich habe hier meine Frau kennengelernt. Die Region ist jetzt meine Heimat.
... heute mache ich:
Ich bin für den FC Zürich tätig und beobachte den Spielermarkt in Deutschland. Zur Zeit kann ich auch ein bisschen mit meinem Sohn Felix trainieren. Der spielt beim SSV Ulm und in der Regionalliga ruht der Ball ja gerade.
... mein prägendstes SC-Erlebnis:
Körperlich in Erinnerung bleibt mir ein Auswärtsspiel in Osnabrück. Im Luftkampf mit Paul Jaschke habe ich drei Zähne verloren, die Busfahrt zurück nach Freiburg dauerte eine gefühlte Ewigkeit und die Frotzeleien der Mitspieler machten es nicht besser. Sie tauften mich Nobby Stiles - dem ehemaligen englischen Nationalspieler waren beim Fußball auch die Zähne abhanden gekommen. Positiv ist mir die komplette Entwicklung des Vereins von damals in Erinnerung. Zu Beginn meiner Freiburger Zeit kamen selten mal mehr als 3000 Zuschauer, das hat sich schnell gesteigert und bei Topspielen wie dem Sieg gegen Schalke 1988 war das Dreisamstadion voll.
... beim Klick auf das Video denke ich:
Mensch, was warst du jung und unbeschwert. Ich hatte damals ein Gefühl von Freiheit im Kopf. Dieses Gefühl geht im Laufe einer langen Karriere verloren. Gerade als Trainer weißt du genau, dass du irgendwann entlassen wirst. Auch wenn es noch so gut läuft schwingt diese Gewissheit immer mit.
... meine Erwartungen für Samstag:
Der Sport-Club ist besser als seine Platzierung. Aber in Augsburg wird es richtig schwer. Der FCA hat mit Daniel Caligiuri und Tobias Strobl viel Erfahrung dazubekommen und ist auf einem guten Weg. Ein Punkt wäre für Freiburg ein Schritt in die richtige Richtung.
... nach dem Spiel ein Bierchen trinken würde ich gerne mit:
Charly Schulz. Mit ihm kann man sich gut über Fußball unterhalten. Und der Abend wird mit Charly erfahrungsgemäß auch etwas länger.
Fotos: SC-Archiv