"Wir wollen uns vor niemandem verstecken"

Profis
02.10.2019

Im Interview der Woche hat sich dieses Mal Amir Abrashi unseren Fragen gestellt. 

Vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr, live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com) sprach der zweikampfstarke Sechser unter anderem über die albanische Nationalmannschaft, die neu entdeckte Auswärtsstärke des Sport-Club und den kommenden Gegner. Einen kleinen Sprachkurs gab es inklusive.

scfreiburg.com: Amir, was heißt eigentlich „Traumstart" auf albanisch?

Amir Abrashi: Gute Frage (lacht). Das müsste „Fillimi i ëndrrave" heißen.

Dann herzlichen Glückwunsch zum Fillimi i ëndrrave! Ihr steht nach sechs Spieltagen auf Rang drei. Wie oft hast du dich schon kneifen müssen?

Ich weiß mittlerweile, dass in der Bundesliga alles möglich ist. Insofern ist schön, dass wir auf dem dritten Platz sind, die Tabelle darf jetzt aber nicht im Vordergrund stehen. Es kann schnell auch wieder runtergehen. Zumal jetzt Woche für Woche schwierige Spiele anstehen, in denen es um wichtige Punkte geht.

Du hast mit dem Sport-Club schon einiges erlebt: Den Aufstieg in deinem ersten Jahr, die Euro-League-Qualifikation und knallharten Abstiegskampf. Was hast du aus diesen Erfahrungen mitgenommen?

Dass es wichtig ist, dass wir bis zum Schluss kämpfen und immer als Team auftreten. Hätten wir als Mannschaft nicht immer zusammengehalten, hätten wir auch keine Chance gehabt die schwierigen Phasen zu überstehen, durch die wir gegangen sind.

Den Eindruck hatte man jetzt beim Sieg gegen Düsseldorf auch. Was glaubst du, woran es gelegen hat, dass Ihr die Partie für euch entschieden habt?

Sicherlich, dass wir nach dem 1:0 für Düsseldorf nicht zurückgesteckt haben. Es war zwar ein kleiner Schock, aber wir haben weitergespielt als wäre nichts gewesen und prompt kam das 1:1. In der zweiten Halbzeit sind wir dann ruhig geblieben, auch weil wir wussten, dass wir immer gefährlich werden können.

Ist es für euch ein gutes Gefühl zu wissen, dass auf der Bank noch das Potential vorhanden ist, qualitativ nachzulegen?

Auf jeden Fall. Es ist gut im Hinterkopf zu haben, dass man solche Partien wie am Wochenende notfalls auch durch eine Einzelaktion gewinnen kann.

Ihr habt in dieser Saison eure Auswärtsstärke für euch entdeckt. Woran liegt es, dass es in der Fremde im Moment so gut läuft?

Das ist eine gute Frage. Dass es so gut läuft, hätte ich auch nicht gedacht. Die Trainer haben vor der Saison angesprochen, dass wir auswärts stabiler auftreten und mehr Punkte holen müssen – davon scheint etwas hängengeblieben zu sein bei uns (lacht).

Jetzt steht vor der Länderspielpause erstmal wieder ein Heimspiel an. Mit Borussia Dortmund kommt ein echter Brocken ins Schwarzwald-Stadion. Was ist für uns drin?

Wir müssen das Selbstvertrauen aus den letzten Spielen mitnehmen und wollen natürlich vor unseren Fans wieder punkten. Dortmund steht unter Druck und wir wollen uns vor niemandem verstecken. Trotzdem wird es natürlich ein sehr schweres Spiel für uns.

Du hast den Druck beim BVB ja schon angesprochen. Nach zwei Unentschieden in der Bundesliga zuletzt, ist die Situation nicht so, wie man sie sich in Dortmund vorgestellt hat. Macht das den Gegner besonders gefährlich?

Ja, zumal Dortmund uns sicher nicht unterschätzt. Sie werden sehr gut vorbereitet sein, weil es für fast keine Mannschaft einfach ist, hier gegen uns zu spielen.

Mit Roman Bürki kennst du ja den gegnerischen Torwart ganz gut. 

Stimmt, wir haben zusammen bei den Grashoppers Zürich und der Junioren-Nationalmannschaft gespielt.

In der Jugend hast du noch für dein Geburtsland Schweiz gespielt. 

Genau, bis zur U21 habe ich noch für die Schweiz gespielt. Mit der Nationalmannschaft habe ich damals auch tolle Sachen erlebt. 

Dennoch hast du dich schließlich für Albanien, das Herkunftsland deiner Eltern, entschieden.

Der albanische Verband hat sich damals sehr um mich bemüht und einen überzeugenden Eindruck auf mich gemacht. Sie wollten gemeinsam mit mir etwas bewegen, deswegen habe ich dann auch sofort zugestimmt. Mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 haben wir ja auch Historisches geschafft.

Zuletzt hast du auch wieder in der EM-Qualifikation gespielt. Was bedeutet es dir das Trikot mit dem Doppeladler zu tragen?

Es fühlt sich jedes Mal richtig gut an, wenn ich mir das Trikot überstreife. Das sind Emotionen pur. Wenn wir sehen, was wir für eine Euphorie bei den Fans auslösen können, gibt das noch zusätzliche Kraft. Es ist wahnsinnig gewesen, was in Albanien nach der EM abgegangen ist.

Amir, zum Abschluss: Was heißt denn „viel Erfolg" auf albanisch?

Fat te mire.

Dann Fat te mire für Samstag!

Dankeschön!

Interview: Marcel Burger, David Hildebrandt

Foto: Bernd Thissen

 
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