"Der Kopf spielt eine große Rolle"

Profis
27.08.2019

Wenn ein SC-Profi auf einen Nachwuchsspieler trifft, gibt es einiges zu besprechen.

Diesmal im Doppelpass: Brandon Borrello (24) und Junior Nju Fochap (13). Brandon Borrello kam im Juli 2018 vom 1. FC Kaiserslautern zum Sport-Club. Der Australier bestritt bislang ein Länderspiel und für den SC zwei Partien in der Bundesliga. Junior Nju Fochap ist seit Sommer 2017 beim SC. Davor spielte er bei SF Eintracht Freiburg und zurzeit für die U14 in der C-Junioren-Oberliga Baden-Württemberg.

Brandon Borrello: Hallo, Junior, wie ist dein Englisch?

Junior Nju Fochap: Hallo. Eigentlich ganz okay ...

Brandon: ... Nein, wir unterhalten uns natürlich auf Deutsch, das ist das beste Training für mich (grinst).

Junior: Du bist 2017 aus Australien nach Deutschland gekommen, zum 1. FC Kaiserslautern. War es schwer, sich hier einzuleben und die Sprache zu lernen?

Brandon: Es war schon ein kleiner Kulturschock (lacht). In Australien ist es komplett anders, es gibt nicht so kalte Winter und man hat immer schönes Wetter. Klar, die Sprache war ein bisschen schwer für mich, aber wenn du auf dem Platz, in der Kabine und in der Stadt immer Deutsch redest, dann lernst du es sicher leichter als in der Schule. Und ich hatte von Anfang an jede Woche Deutschunterricht, das hat mir natürlich geholfen. Jetzt ist es ganz okay.

Junior: Für welche Vereine hast du früher gespielt?

Brandon: Nur für Brisbane Roar. Ich bin in Adelaide im Süden geboren und aufgewachsen, und mit 14 Jahren mit meiner Familie nach Brisbane gezogen, das rund 2.000 Kilometer weiter östlich liegt. Da habe ich erst drei Jahre in der National Youth League und danach für die Profis in der A-League gespielt.

Junior: Wann hast du dein Profidebüt gegeben?   

Brandon: Das war 2013, mit 17. Aber ich muss dir ehrlich sagen, ich weiß gar nicht mehr, gegen wen wir gespielt haben. Das ist doch schon einige Jahre her. Die A-League ist auch kleiner als die Bundesliga, aktuell spielen dort elf Klubs und man tritt in einer Saison immer dreimal gegeneinander an.

Junior: Wurde dein Talent in der Jugend früh entdeckt?

Brandon: Eher ein bisschen spät. Meine Technik war nicht so gut, aber ich habe immer an mir gearbeitet. Ich finde auch, Talent kann dich weit bringen, aber ohne harte Arbeit ist es verschwendet. Letztlich habe ich die Chance erhalten und jetzt bin ich hier.

Junior: Was ist das für ein Gefühl, nun beim SC Freiburg in der Bundesliga zu spielen?

Brandon: Ich habe mir am Schluss in Kaiserslautern ja leider noch einen Kreuzbandriss zugezogen und danach acht Monate nicht Fußball spielen können. Da brauchst du eine starke Mentalität und musst immer positiv bleiben. Letzte Saison habe ich dann noch einige Spiele für die U23 gemacht und jetzt hatte ich eine gute Vorbereitung. Der Lohn waren mein Debüt für den SC im DFB-Pokal und mein erstes Bundesligaspiel zum Saisonstart gegen Mainz. Das war natürlich ein super Gefühl, vor allem, erstmals hier vor den eigenen Fans im Schwarzwald-Stadion zu spielen. Vielleicht erlebst du das später auch mal. Wo spielst du?

Junior: In der C-Jugend, für die U14. Ich bin im vorletzten Jahr zum SC gekommen, von SF Eintracht Freiburg. Davor habe ich in Denzlingen gespielt.

Brandon: Kommst du aus Freiburg?

Junior: Nein, ich komme aus Spanien. Meine Eltern stammen aus Kamerun und sind dann nach Barcelona gezogen, wo ich auch geboren wurde. Inzwischen wohnen wir aber seit sechs Jahren hier.  

Brandon: Barcelona ist schön. Bist du Barça-Fan?

Junior: Ja, ich hatte früher dort auch eine Saisonkarte und habe Messi regelmäßig spielen sehen ...

Brandon: ... für mich ist Messi klar der beste Spieler der Welt. Ronaldo ist eine Maschine, er arbeitet einfach viel und hart. Messi ist ein Talent, wenn man ihm zuschaut, denkt man: Fußball ist einfach für ihn. Was ist deine Position? 

Junior: Ich spiele hauptsächlich Innenverteidiger, aber manchmal auch auf der Sechs.

Brandon: Das ist wichtig, dass man da variabel ist und auf vielen Positionen spielen kann, gerade auch hier beim SC. Der Kopf spielt im Fußball eine große Rolle und Erfahrungen auf verschiedenen Positionen zu sammeln, das fördert deine Spielintelligenz enorm.

Junior: Was sind deine Ziele in dieser Saison?

Brandon: Verletzungsfrei bleiben, viele Spiele machen, das ein oder andere Tor schießen und vorbereiten. Vor allem freue ich mich auf meine erste komplette Saison mit dem SC. 

Aufgezeichnet von Dirk Rohde

Foto: Dirk Rohde

 
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