Am 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga reist der SC Freiburg zum 1. FC Köln.
Anpfiff der Partie im Rhein-Energie-Stadion ist an diesem Sonntag um 15.30 Uhr (live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com). Knapp 2.000 SC-Fans haben sich bereits mit Tickets versorgt, für spontane Besucher öffnet die Tageskasse mit 200 Restkarten am Spieltag ab 13.30 Uhr.
Man nehme ganz viel Schnee, einen klaren 0:3-Rückstand, eine würzige Prise Haberer und die dreifache Menge Petersen - und bekommt ein Spiel für die Geschichtsbücher. Ziemlich genau zwei Jahre liegt der bisher letzte Auftritt der Freiburger in Köln zurück und dürfte den meisten Fans und Beteiligten noch heute sehr im Gedächtnis sein.
"Das habe ich immer wieder vor Augen, wenn ich Schnee sehe", sagt SC-Trainer Christian Streich bei der Pressekonferenz am Freitagmittag im Schwarzwald-Stadion über jenen kalten und kuriosen 4:3-Sieg, den SC-Stürmer Nils Petersen in der fünften Minute der Nachspielzeit perfekt gemacht hatte. "Das hat uns geholfen, daraus konnten wir Kraft schöpfen." Tatsächlich folgte keine 53 Stunden später ein Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach und am letzten Spieltag der ersehnte Klassenerhalt.
Der FC musste sich mit dem Ende der Saison 2017/18 aus der Ersten Liga verabschieden. Schon im darauffolgenden Jahr gelang der direkte Wiederaufstieg. In der aktuellen Saison traf der SC Freiburg am dritten Spieltag erstmals wieder auf die Rheinländer, konnte den Coup von einst aber nicht wiederholen. Nach glücklosen rund 90 Minuten stand es vor heimischer Kulisse 1:2. Nicht nur deshalb würde der Sport-Club im zweiten Saisonvergleich nun gerne die Punkte für sich beanspruchen.
Auch das 0:2 aus der Vorwoche gegen den SC Paderborn ist noch einigermaßen präsent. "Es ist nicht unser Bestreben, für eine Spaßveranstaltung nach Köln zu fahren. Das Ergebnis gegen Paderborn hat uns wahnsinnig genervt. Das möchten wir korrigieren", betont Christian Streich.
Ähnliches plant auch der Gegner, der nach zuvor vier Siegen in Folge zuletzt mit 1:5 bei Borussia Dortmund unterlag. "Es ist extrem, wie sie da gerade unterwegs sind", sagt der SC-Trainer anerkennend mit Blick auf den Aufwärtstrend der Kölner. "Sie haben eine gute Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Wilden, die sich zerreißen, weil sie die Möglichkeit haben, für die Profis zu spielen. Sie sind von ihrer Herangehensweise her sehr aggressiv und versuchen, alles reinzuwerfen. Wir müssen dagegen halten und die Schläue entwickeln, das extreme Pressingverhalten für uns auszunutzen."
Ob dabei Janik Haberer und Vincenzo Grifo unterstützend tätig werden können, war zunächst unklar. Beide pausierten unter der Woche wegen einer Erkältung phasenweise. Amir Abrashi, der gegen Paderborn mit Sprunggelenksproblemen ausgewechselt worden war, stellt dagegen wieder eine Alternative dar.
Sina Ojo
Foto: Bernd Thissen