Die 14. Saison in der Geschichte der 3. Liga war auch die erste unserer U23. Wir haben euch eine große Ladung an Zahlen, Rekorden - und auch ein bisschen unnützes Wissen zusammengestellt. Reinschauen lohnt sich, in die große Saisonstatistik der 3. Liga.
Tore, Tore, Tore: Pro Spiel fielen 2,76 Treffer – der zweithöchste Wert seit Gründung der 3. Liga vor 14 Jahren. Nur in der Saison 2019/20 waren es mehr Tore (2,99 pro Partie). Die beiden höchsten Siege in der Saison 2021/22 gab es jeweils am letzten Spieltag: Der FSV Zwickau gewann mit 7:0 gegen Würzburg, der SV Waldhof Mannheim mit dem gleichen Ergebnis gegen Havelse. Auch eines der drei torreichsten Spiele der Saison gab es am letzten Spieltag, als der TSV 1860 München mit 6:3 gegen Borussia Dortmund II die Oberhand behielt. Neun Treffer waren es auch beim 6:3-Sieg des VfL Osnabrück in Duisburg am 20. Spieltag und beim 5:4 des 1. FC Magdeburg beim SC Verl am 34. Spieltag. Die 43 Tore am 38. Spieltag waren die zweitmeisten in der Geschichte der 3. Liga – nur am sechsten Spieltag 2019/20 (47) fielen mehr. Da wurde allerdings auch ein Spiel mehr ausgetragen.
Rekordmeister: Der 1. FC Magdeburg sicherte sich zum zweiten Mal nach 2017/18 die Meisterschaft in der 3. Liga. Der FCM ist damit neben Dynamo Dresden und dem VfL Osnabrück eines von drei Teams, dass zweimal Drittligameister wurde.
Rekordaufsteiger: Eintracht Braunschweig ist zum dritten Mal der Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga geglückt. Die Niedersachsen zogen in dieser Kategorie mit Dynamo Dresden gleich.
Relegationsspezialisten: Die Relegation zur 2. Bundesliga bleibt eine Domäne der Drittligisten. In 14 Jahren setzte sich zehnmal der Tabellendritte der 3. Liga durch, nur viermal der Vertreter aus der 2. Liga. Auch dieses Jahr hatte der Drittligist das bessere Ende für sich: Der 1. FC Kaiserslautern schaffte gegen Dynamo Dresden (0:0, 2:0) den Aufstieg in dei 2. Bundesliga. Übrigens: Der FCK hatte bereits in der regulären Saison 19-mal zu Null gespielt.
Vom Rekordstart zum Abstieg: Viktoria Berlin gelangen drei Siege und 10:1 Tore in den ersten drei Spielen – es war der beste Saisonstart für einen Club in der Geschichte der 3. Liga. Am Ende wurde die Viktoria auch das erste Team, das mit mehr als sieben Punkten nach den ersten drei Spielen noch abstieg.
Publikumsmagnet: 48.416 Fans kamen am 36. Spieltag ins ausverkaufte Fritz-Walter-Stadion zu Kaiserslauterns 1:3 gegen Borussia Dortmund II. Zwei Wochen zuvor hatte Lauterns Derby gegen den 1. FC Saarbrücken bereits 45.895 Zuschauer/innen angelockt. Es waren die zweit- und drittgrößte Kulisse der Drittliga-Historie. Der Rekord datiert aus dem Mai 2009, als Fortuna Düsseldorf im Heimspiel gegen Werder Bremen II vor 50.095 Besucher/innen den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machte.
Dauerbrenner: Der SV Wehen Wiesbaden geht ab Juli in seine 13. Saison in der 3. Liga. Am längsten durchgehend dabei ist der Hallesche FC (seit der Spielzeit 2012/13).
Würzburger Horrorsaison: Mit 30 Punkten aus 36 Spielen sind die Würzburger Kickers der schwächste Zweitliga-Absteiger der Drittliga-Historie. Beim Punkteschnitt (0,83) schnitt nur Alemannia Aachen 2012/13 schlechter ab (0,82).
Hoch und wieder runter: In der vierten Saison in Serie stieg mindestens ein Aufsteiger direkt wieder in die Regionalliga ab. Nach Energie Cottbus (2018/19), dem Chemnitzer FC (2019/20) und dem VfB Lübeck in der Vorsaison erwischte es mit dem TSV Havelse und Viktoria Berlin diesmal gleich zwei Neulinge.
Elfmeter im Trend: 113 Strafstöße wurden verhängt – mehr waren es zuletzt 2013/14, als mit 123 Elfmetern der Drittligarekord aufgestellt wurde. Die besten Elfmeterkiller in der abgelaufenen Saison waren Viktoria Berlins Julian Krahl, der drei von sechs Strafstößen parierte, und Braunschweigs Jasmin Fejzic (drei von sieben). Wiesbadens Gustaf Nilsson vom SV Wehen Wiesbaden war Mister 100%, er trat zu fünf Elfmetern an und verwandelte alle. Liga-Topscorer Baris Atik (1. FC Magdeburg) verschoss in acht Versuchen gleich drei Elfmeter, so viele wie kein anderer Spieler. Stefan Lex vom TSV 1860 München wurde zum ersten Spieler seit Datenerfassung 2015/2016, der in einer Drittliga-Saison fünf Strafstöße herausholte.
Spieler der Saison: Baris Atik vom 1. FC Magdeburg setzte in dieser Saison Maßstäbe. Er war an 36 Toren direkt beteiligt (19 Treffer, 17 Assists) und stellte damit einen neuen Scorer-Rekord auf. In zehn Spielen dieser Saison steuerte Atik mindestens ein Tor und eine Vorlage bei – auch das ist Bestwert in der Drittliga-Geschichte. In jedem seiner letzten fünf Drittliga-Einsätze lieferte der Magdeburger mindestens eine Vorlage, das war zuvor in der 3. Liga nur Marvin Stefaniak für Dynamo Dresden gelungen (2015/16).
Im Abseits: 3,8 Abseitsstellungen waren es pro Spiel, der Höchstwert aus dem Vorjahr wurde damit eingestellt. Osnabrücks Marc Heider stand ligaweit am häufigsten im Abseits (28 Mal).
Passmaschinen: Magdeburgs Andreas Müller hatte die meisten Ballaktionen (2729), die meisten Balleroberungen (323) und spielte ligaweit die meisten Pässe (2236), von denen starke 87 Prozent ankamen. Bester Passgeber der 3. Liga war Teamkollege Tobias Müller mit 91 Prozent angekommenen Pässen. Wenig überraschend: Mit einer Quote von 84 Prozent war Magdeburg auch die passsicherste Mannschaft der Liga vor Viktoria Köln (79%). Schlusslicht dieses Rankings: Viktoria Berlin mit 68 Prozent angekommenen Pässen.
Überragender Raab: Matheo Raab vom 1. FC Kaiserslautern war mit 80 Prozent abgewehrten Bällen der Top-Torhüter der Liga in dieser Kategorie.
Moukoko folgt auf Alaba: Youssoufa Moukoko erzielte beim 2:2-Unentschieden zwischen Borussia Dortmund II und dem VfL Osnabrück am 24. Spieltag im Alter von 17 Jahren und 70 Tagen sein erstes Tor in der 3. Liga. Der deutsche U21-Nationalspieler ist damit der zweitjüngste Torschütze der Drittliga-Geschichte nach David Alaba, letzterer war bei seinem Treffer im August 2009 für den FC Bayern II gegen Wuppertal 17Jahre und 66 Tage alt.
Zweistelliger Schnatterer: Mannheims Marc Schnatterer erzielte elf Tore. Es war seine fünfte Drittliga-Saison, in der er zweistellig traf. Nur Anton Fink ist dies häufiger in der 3. Liga gelungen, in acht Spielzeiten.
Zweikampfspezialisten: Lars Bünning vom SV Meppen war mit 67,2 Prozent gewonnener Duelle in der abgelaufenen Saison der beste Zweikämpfer der 3. Liga. Verls Cottrell Ezekwem beherrschte die Lüfte, er gewann 74 Prozent seiner Kopfballduelle. Zweikampfstärkste Mannschaft war der SV Wehen Wiesbaden (52,3 Prozent).
Schwindlig gedribbelt: Meppens Luka Tankulic kam in dieser Saison auf die meisten erfolgreichen Dribblings in der 3. Liga (58). Sein Teamkollege Markus Ballmert wurde mit Abstand am häufigsten von gegnerischen Spielern ausgedribbelt (65 Mal).
Pechvögel: Duisburgs Moritz Stoppelkamp traf sechsmal Pfosten oder Latte. Er blieb damit nur einen Aluminiumtreffer hinter dem Drittliga-Rekord (seit Datenerfassung 2015/16), der aus der Saison 2019/20 datiert und den Stoppelkampf zusammen mit Maximilian Oesterhelweg selbst hält (je 7). Havelses Tobias Fölster unterliefen bei der 2:3-Niederlage im Niedersachsen-Derby gegen Braunschweig am 32. Spieltag zwei Eigentore, das war zuvor in der 3. Liga in einem Spiel nur Marian Sarr im Juli 2019 bei der 1:2-Niederlage des FC Carl Zeiss Jena gegen Ingolstadt passiert. Da bei Fölster noch ein weiteres hinzukam, wurde er zum ersten Spieler der Drittliga-Geschichte mit drei Eigentoren in einer Saison.
Gekuschelt wird woanders: David Kopacz von den Würzburger Kickers beging die meisten Fouls (68), die meisten Gelben Karten sah Kaiserslauterns Boris Tomiak (13). Zweimal vom Platz flogen Wehen Wiesbadens Emanuel Taffertshofer sowie die beiden Dortmunder Richmond Tachie und Lennard Maloney. Insgesamt ging es in der 3. Liga recht fair zu. Nur 25 Fouls pro Spiel sind ein neuer Tiefstwert seit Beginn dieser Datenerfassung im Jahr 2015. Der 1. FC Saarbrücken blieb als einziges Team der Saison ohne Platzverweis. Die meisten Platzverweise handelten sich Viktoria Köln und der SV Wehen Wiesbaden ein (jeweils 7).
Rekord-Joker: Saarbrückens Justin Steinkötter ist mit 31 Einwechslungen in einer Saison neuer Rekord-Joker der 3. Liga. Stefan Lex von 1860 München wurde 27 Mal ausgewechselt, lediglich Domi Kumbela konnte das 2010/2011 im Trikot von Eintracht Braunschweig toppen (28 Auswechslungen).
Benyamina wie Piossek: Nach seinen fünf Saisontoren für Viktoria Berlin hat Soufian Benyamina nun in elf Saisons in der 3. Liga getroffen. Dieses Kunststück war bislang nur Marcus Piossek gelungen.
Assist-Rekord: Kasim Rabihic vom SC Verl bereitete beim 5:3 am 12. Spieltag gegen den TSV Havelse vier Tore vor – so viele wie kein anderer Spieler seit Beginn der detaillierten Datenerfassung in der 3. Liga 2015/16.
Standardspezialisten: Der FSV Zwickau war mit 14 Toren das gefährlichste Team nach Eckbällen und benötigte nur 16 Ecken pro Tor, ebenfalls Bestwert. Ganz anders der SV Meppen: Die Emsländer erzielten bei 199 Ecken nur drei Tore, pro Treffer waren 66 Ecken nötig. Der SV Waldhof Mannheim erzielte die meisten Tore insgesamt nach Standardsituationen (23). Die meisten Treffer durch direkte Freistöße (3) gelang dem SV Wehen Wiesbaden.
Alles Kopfsache: Der Hallesche FC netzte 15 Mal per Kopf ein. Das waren 33 Prozent aller HFC-Treffer. Beides Höchstwerte der Saison.
Quelle: DFB.de