Zum Duell mit dem nordbadischen Tabellendritten SV Waldhof Mannheim schien über dem Dreisamstadion die südbadische Novembersonne. Auch ein ausverkaufter Gästeblock und insgesamt 3.200 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten beim achten Drittliga-Heimspiel der U23 des Sport-Club dabei für eine stimmungsvolle Kulisse.

Auf Freiburger Seite war die Stimmung auch nach dem Schlusspfiff bestens, denn mit einem spektakulären Siegtor sicherte sich der Aufsteiger erneut drei wichtige Heimpunkte. "Es war das erwartet schwierige Spiel gegen eine Mannheimer Mannschaft, die viel Qualität mitbringt. Umso schöner ist es, dass wir uns heute belohnen konnten", sagte SC-Trainer Thomas Stamm. "Wir sind verdient in Führung gegangen, mussten dann das 1:1 hinnehmen, aber die Reaktion danach war sehr gut. Wir haben uns schon vor dem zweiten Tor gute Chancen herausgespielt, es war ein verdienter Sieg."

Der SC II begann gegenüber der letzten Partie bei 1860 München mit zwei personellen Veränderungen. Für Philipp Treu und Sascha Risch rückten Claudio Kammerknecht, der rechts in der Dreierkette spielte, und der vor einer Woche gelbgesperrte Yannik Engelhardt in die Startelf. Auf den Außenpositionen spielten diesmal Max Rosenfelder und Julius Tauriainen.

Nach ausgeglichenen Anfangsminuten erarbeitete und erspielte sich der Sport-Club bald ein Übergewicht. Ein Schuss von Robert Wagner (13.), den Torwart Jan-Christoph Bartels parierte, war die erste Chance der Partie. Auf der Gegenseite wehrte Noah Atubolu nach einem Freiburger Ballverlust stark gegen Marc Schnatterer ab (18.).

Der SC II zeigte sich unbeeindruckt von der hohen Niederlage am letzten Spieltag, agierte gegen die zuvor sieben Spiele ungeschlagenen Mannheimer mutig, zweikampfstark, kombinationsfreudig und mit Tempo.

Der Lohn für den engagierten Auftritt war der Führungstreffer Mitte der ersten Halbzeit. Nach einer weiteren schnellen Kombination Richtung Waldhof-Tor fälschte Marcel Seegert einen Querpass vor die Füße von Emilio Kehrer ab und der Stürmer vollendete aus rund zehn Metern wuchtig in die lange Ecke (23.).

Ein Schuss von Marcel Costly (28.), den wieder Atubolu abwehrte, war noch einmal eine der wenigen Waldhöfer Möglichkeiten in der ersten Halbzeit. Auch defensiv arbeitete der SC II, der bis zur Pause spielbestimmend und druckvoll blieb, stabil.

Gästetrainer Patrick Glöckner reagierte in der Halbzeit mit einem Dreifachwechsel auf den Rückstand. Der SC II knüpfte zunächst an den Auftritt vor der Pause an, zeigte sich ballsicher, vorwärts orientiert sowie im Spiel gegen den Ball diszipliniert und gut geordnet. Allmählich kamen aber auch die Gäste zu mehr Spielanteilen. Eine größere Anzahl an Chancen ging damit jedoch nicht einher.

Umso ärgerlicher war es, dass Alexander Rossipal (66.) eine der wenigen nach einem Antritt in der Freiburger Hälfte mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum Ausgleich nutzen konnte. Fast wäre den Gastgebern freilich die prompte Antwort gelungen. Tauriainen traf nur zwei Minuten später den Pfosten, den abprallenden Ball setzte Kehrer um Zentimeter am Tor vorbei.

Der SC II erhöhte in der Schlussphase sukzessive weiter den Druck und versuchte die Partie noch für sich zu entscheiden. Der eingewechselte Vincent Vermeij (82.) verfehlte auf Zuspiel von Kehrer zunächst. Einen Schuss des ebenfalls in die Partie gekommenen Guillaume Furrer lenkte Bartels kurz darauf noch um den Pfosten, ein weiterer Versuch von Sandrino Braun-Schumacher wurde geblockt.

Schließlich war es kurz darauf aber doch Vermeij, dem einmal mehr als Joker der entscheidende Treffer gelang. Ein Tor, mit dem der Niederländer jedoch nicht nur für Begeisterung auf den Rängen, sondern auch für ungläubiges Staunen sorgte. Nach einem Mannheimer Einwurf gelangte der Ball kurz vor der Mittellinie zum SC-Stürmer, der mit einem prompten Schuss aus gut 50 Metern Entfernung über Bartels hinweg zum 2:1 ins Mannheimer Tor traf (87.).

Mit dem fünften Saisonsieg und jetzt 19 Punkten verbesserte sich die U23 des SC zunächst auf den 13. Tabellenplatz. "Wir wissen, dass wir in dieser Liga alles in die Waagschale werfen müssen, um Punkte mitzunehmen. Das ist uns heute als sehr junge Mannschaft gegen einen starken Gegner gelungen", freute sich Thomas Stamm. "Diese Energie wollen wir jetzt mitnehmen."  

Am kommenden Wochenende folgt allerdings auch in der 3. Liga wieder eine Länderspielpause. Zum nächsten Punktspiel tritt der SC Freiburg II in zwei Wochen erneut zu Hause an und erwartet am Samstag, den 20. November (14 Uhr) im Dreisamstadion den Mitaufsteiger TSV Havelse.

Dirk Rohde

Foto: Grant Hubbs

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