Fußball-Freedom-Day im Leuna-Chemie-Stadion: Ohne jegliche Corona-Beschränkungen empfing der Hallesche FC am Mittwochabend die U23 des Sport-Club. Vor dreieinhalb Wochen war die Partie aufgrund eines Corona-Ausbruchs bei den Gastgebern abgesagt worden.

Für den SC II war es nach dem 1:3 beim SC Verl am vergangenen Samstag, der ersten Niederlage nach zuvor neun ungeschlagenen Spielen, die zweite Partie einer Englischen Woche. Auch diesmal musste Thomas Stamm hinterher eine Niederlage kommentieren, die der SC-Trainer jedoch vor allem als „unnötig“ empfand.

„Wir hatten über 90 Minuten genug Chancen, um das Spiel für uns zu entscheiden, aber es hat am Ende immer ein Tick gefehlt und wir waren nicht konsequent genug im letzten Drittel“, erklärte Stamm. „Da müssen wir sauberer sein. Mit der Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind, wie wir das Spiel über weite Strecken dominiert und wenig aus dem Spiel heraus zugelassen haben, bin ich zufrieden. Die Leistung, auch gegen den Ball, war deutlich besser als am vergangenen Samstag.“

Gegenüber dem letzten Auswärtsspiel in Ostwestfalen gab es beim SC II drei Veränderungen in der Anfangself. Für die diesmal verletzt fehlenden Yannik Engelhardt und André Barbosa sowie Julius Tauriainen rückten Sascha Risch, Enzo Leopold und Daniels Ontuzans in die Anfangsformation. Nicht mitgereist waren erneut Robert Wagner, Max Rosenfelder, Jihan Lee und Mika Baur, die sich wieder mit der U19 des SC auf das nächste Punktspiel der A-Junioren vorbereiten.

Der Sport-Club begann fokussiert, nach vorne orientiert und kam früh zu ersten Chancen. Einen Schuss von Risch (4.) verpasste Vermeij vor dem Tor knapp. Den nächsten gefährlichen Abschluss von Kehl (7.) parierte Torwart Tim Schreiber per Faustabwehr. Auch SC-Keeper Noah Atubolu zeigte sich auf dem Posten, als Elias Huth (16.) nach einer Ecke zum Kopfball kam.

Die weitgehende Freiburger Spielkontrolle währte bis zur Mitte der ersten Halbzeit, dann fanden auch die Gastgeber besser in die Begegnung. Möglichkeiten ließ der SC II aber kaum zu. Und wenn, wie bei einem Schuss von Michael Eberwein (28.), war Atubolu zur Stelle. Zuvor hatte auf der anderen Seite Emilio Kehrer per Direktabnahme das Tor verfehlt.

Bis zur Pause versuchten beide Mannschaften meist vergeblich, weitere gute Abschlusssituationen herauszuarbeiten. Bereits in der Nachspielzeit der ersten Hälfte setzte Julian Guttau einen Freistoß knapp über das Tor. Nach dem Gegenangriff des SC versprang Vermeij in aussichtsreicher Position der Ball. Was die Intensität des Schlagabtauschs an der Saale betraf, besaß die Partie noch Luft nach oben.

Auch in die zweite Halbzeit starteten die Gäste entschlossener. Einen Schuss von Risch lenkte Jan Löhmannsröben kurz nach dem Wiederanpfiff mit vollem Einsatz noch zur Ecke. Eine Freistoßflanke von Patrick Kammerbauer verpasste Kehrer, der es wenig später auch vergeblich aus der Drehung versuchte. Der SC II blieb druckvoll und Kehl (54.), der aus kurzer Distanz an Schreiber scheiterte, besaß die bis dahin beste Chance zur Führung.

Doch diese gelang plötzlich den Gastgebern, mit der ersten nennenswerten Aktion nach der Pause. Eine Flanke von Löhmannsröben beförderte Huth (59.) mit dem Hinterkopf unhaltbar für Atubolu in die lange Ecke. Eine äußerst unglückliche Spielentwicklung für den Sport-Club, der in der nun umkämpften Partie wieder zurückzukommen versuchte. Zunächst schied jedoch Kammerbauer mit einer Schulterverletzung aus, für ihn kam Kapitän Johannes Flum ins Spiel.

Ein Zuspiel des bereits zuvor eingewechselten Julius Tauriainen eröffnete Kehrer (73.) die nächste gute Möglichkeit. Schreiber verhinderte mit einer Fußabwehr den Ausgleich. Der SC II setzte mit großem Engagement nach, was den Hallensern auch Konterchancen eröffnete. Ein Schuss von Eberwein (79.) wurde geblockt, ein Kopfball von Tom Zimmerschied (81.) ging am langen Pfosten vorbei.   

Bis zum Schluss suchte der Sport-Club seine Chance, zumindest noch einen Punkt im zweiten Auswärtsspiel in Folge mitzunehmen. Aber auch Vermeij (88.) konnte Schreiber mit einem Kopfball nicht überwinden, und ein letzter Abschluss von Kehrer wurde noch einmal zur Ecke gelenkt.

„Beim Gegentreffer waren wir einfach nicht wach“, sagte Enzo Leopold über das spielentscheidende Tor. „Das fing schon mit dem Einwurf davor an und auch die Zuordnung hat dann nicht gestimmt. Trotzdem hatten wir mehr Chancen, die wir klarer nutzen müssen. Es war dennoch eine Leistung, auf der wir aufbauen können.“

Der SC II bleibt somit auch nach 32 Spieltagen mit 40 Punkten Tabellenzehnter. Die Englische Woche endet für die U23 mit einem attraktiven Heimspiel. Am kommenden Sonntag, 10. April, ist um 13 Uhr der TSV 1860 München im Dreisamstadion zu Gast.

Dirk Rohde

Foto: SC Freiburg