Die Wege der Corona-Pandemie nehmen regelmäßig neue Wendungen. Während den 4:2-Heimsieg der U23 des Sport-Club gegen Türkgücü München im Dreisamstadion am vergangenen Dienstag 500 Zuschauerinnen und Zuschauer sehen durften und sahen, galten für den dritten Spieltag der Englischen Woche modifizierte Verordnungen.

So waren in der Würzburger Flyeralarm-Arena am Freitagabend unter 2G-plus-Bedinugungen wieder rund 3.200 Besucherinnen und Besucher zugelassen. Gekommen waren auf den Dallenberg am Ende 1.312 Fans, darunter knapp 70 aus Freiburg.

Die lautstärkere Heimkulisse änderte aber nichts daran, dass der SC II am 24. Spieltag nach den vier Punkten aus den beiden letzten Spielen mit einer starken kämpferischen Leistung einen weiteren Auswärtszähler verbuchte und die Englische Woche ungeschlagen beendete.

„Es war ein wichtiger Punkt“, sagte Thomas Stamm. „Die Woche hat viel Kraft gekostet und der Gegner hat viel mit langen Bällen operiert. Deshalb hatten wir nicht so viel Kontrolle wie gewünscht. Die Mannschaft hat es aber sehr gut angenommen und viel wegverteidigt“, so der SC-Trainer. „Für den Lernprozess der Spieler war das ein gutes Spiel.“

Beim Sport-Club kehrte Robert Wagner nach einer Gelbsperre ins Team zurück. Neu in der Startelf standen gegen den Tabellenvorletzten außerdem Sandrino Braun-Schumacher, Kenneth Schmidt und Sascha Risch, wodurch die Gäste diesmal wieder in einer 3-4-3-Formation begannen.

Nach zuvor neun sieglosen Punktspielen versuchten die Gastgeber in der Anfangsphase Präsenz zu zeigen. André Becker (4.) kam mit einem Kopfball auch zur ersten guten Möglichkeit, aber Noah Atubolu klärte mit einer starken Reaktion zur Ecke.

Auch der Sport-Club startete mit Mut und Offensivgeist und stellte zudem früh Effizienz unter Beweis. Nach einem langen Ball bediente Yannik Engelhardt mit einem feinen Pass Wagner. Der 18-Jährige bewahrte gegen Torwart Hendrik Bonmann die Ruhe und schoss mit seinem ersten Drittligator zur Führung ein (13.).

Der Vorsprung währte allerdings nur zehn Minuten. Nachdem Braun-Schumacher einen gefährlichen Schuss von Tobias Kraulich noch zur Ecke lenken konnten, brachte die Standardsituation den Ausgleich. Den per Kopf verlängerten Ball beförderte Becker (23.) aus kurzer Distanz über die Linie.

Auch nach Spielanteilen blieb die Partie zunächst ausgeglichen, dazu umkämpft und temporeich. Noah Weißhaupt (31.) scheiterte bei der nächsten Möglichkeit aus spitzem Winkel an Bonmann. Ein Distanzschuss von Wagner ging über das Tor. Für Würzburg verfehlten David Kopacz (35.) und kurz darauf Becker mit Weitschüssen. Letztlich ging die unterhaltsame Flutlichtbegegnung auch mit dem Gleichstand in die Pause. Kopacz (43.) hatte kurz zuvor das SC-Tor allerdings noch einmal knapp verfehlt.

Kurz nach dem Wiederanpfiff wurde es erneut nach einem Würzburger Standard gefährlich. Atubolu parierte einen Kopfball von Becker im Anschluss an einen Freistoß aber erneut stark (47.). Gegen die weiter drängenden Gastgeber brachte Thomas Stamm mit Emilio Kehrer und Vincent Vermeij frischen offensiven Input ins Team.

Die nächste gute Aktion präsentierte aber zunächst Engelhardt (61.), der es aus spitzem Winkel versuchte und das Außennetz traf. Auf der Gegenseite wehrte Atubolu einen gefährlichen Aufsetzer von Mirnes Pepic zur Ecke ab (65.). Anschließend setzte Kopacz den Ball knapp neben das Tor.

Das Spiel blieb intensiv und offen. Der SC II versuchte sich weitere Chancen zu erarbeiten, kam aber nur selten gefährlich zum Abschluss. Kehrer (77.) zielte nach einem Antritt knapp über die Latte. Defensiv arbeitete der Sport-Club konzentriert und konnte sich dazu auf Noah Atubolu verlassen, der auch einen Schuss des eingewechselten Maximilian Breunig (79.) parierte.

Für Weißhaupt kam schließlich Winterneuzugang Jihan Lee ins Spiel und feierte sein Debüt beim Sport-Club und in der 3. Liga. Mehr Druck entwickelten aber auch in der Schlussphase die Unterfranken. Claudio Kammerknecht (85.) bereinigte eine brenzlige Situation vor dem SC-Tor, Sildillia klärte gegen Saliou Sané.

Die Nachspielzeit gehörte dann noch einmal Atubolu. Der SC-Keeper hielt mit Paraden gegen Meisel (90.+2), Hägele (90.+3) und Kopacz (90.+1) den Punkt endgültig fest. „Das waren jetzt drei Spiele in sieben Tagen, ich glaube, jeder war an der Kante“, sagte Torschütze Robert Wagner. „Dass wir hier einen Punkt mitnehmen, ist gut für uns und auch verdient.“

Nach der intensiven Englischen Woche heißt es jetzt wieder durchatmen. Das nächste Heimspiel bestreitet der SC Freiburg II am 4. Februar (19 Uhr) und erneut am Freitagabend. Dann ist im Dreisamstadion vor aktuell bis zu 6.000 möglichen Zuschauerinnen und Zuschauern der FC Viktoria Köln zu Gast.

Dirk Rohde

Foto: SC Freiburg

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