Es mag am bislang starken Saisonstart der U23 des Sport-Club gelegen haben. Bis kurz vor dem Anpfiff ging reichlich Septemberregen über Freiburg nieder. Dann aber erlebten die 1.183 Zuschauerinnen und Zuschauer nur noch sonnige Episoden im Dreisamstadion, wo am siebten Drittliga-Spieltag mit dem FC Ingolstadt 04 der zweite Zweitliga-Absteiger in dieser Saison zu Gast war.

Nach dem Remis in Unterzahl gegen den FC Erzgebirge Aue zum Saisonstart gab es gegen Ingolstadt diesmal drei Punkte zu bejubeln – und dazu den insgesamt fünften Saisonsieg sowie den dritten in Folge für die U23, die jetzt schon 16 Punkte auf dem Konto stehen hat.

„Das gibt uns weiter Selbstvertrauen. Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gezeigt, das wir gegen einen  kompakten Gegner von Anfang an kontrolliert haben, auch wenn uns vor der Pause kein Tor gelungen ist“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Aber es war richtig, am Plan festzuhalten und wir sind verdient in Führung gegangen. Es war auch verdient, dass wir als Sieger vom Platz gegangen sind. Wir hatten noch Möglichkeiten, ein zweites Tor nachzulegen.“

Von den drei zum Profikader zählenden Spielern, die beim 2:0-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund II dabei gewesen waren, fehlte diesmal Noah Atubolu. Der Torwart zählte zum Kader für die Bundesligapartie des SC Freiburg bei Bayer Leverkusen. Für ihn stand Benjamin Uphoff im Tor. Erneut zur Startelf gehörten dafür Robert Wagner und Merlin Röhl. Letzterer traf somit gut zwei Wochen nach seinem Wechsel zum Sport-Club auf seinen ehemaligen Verein.

Ansonsten gab es in der Anfangsformation zwei weitere Veränderungen. Mit Lukas Kübler (für den verletzten Philip Fahrner) und Daniel Kofi-Kyereh (für Vincent Vermeij) sammelten zwei weitere SC-Profis Wettkampfpraxis in der 3. Liga. Der SC II, der wieder in einer 3-4-3-Formation startete, ging als Tabellendritter mit 13 Punkten in die Partie. Die Gäste hatten zuvor zwei Zähler weniger verbucht, aber mit dem 2:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden vor einer Woche wie der Sport-Club erst eine Niederlage hinnehmen müssen.

Der SC II erarbeitete sich in der Anfangsphase mehr Spielanteile, aber noch keine klare Chance. Letzteres traf auch auf die Gäste aus Oberbayern zu. Nach einer knappen Viertelstunde kam Lars Kehl (14.) erstmals zu einem guten Abschluss. Torwart Marius Funk wehrte den Schrägschuss jedoch ab. Die Gastgeber blieben spielbestimmend und vorwärts orientiert, mussten in der Defensive aber einen frühen Wechsel vollziehen. Für den verletzten Andi Hoti rücke Julian Stark in die Dreierkette.

Kyereh (28.) kam zur nächsten SC-Möglichkeit. Sein Distanzschuss ging knapp am Tor vorbei, während Philipp Treu (31.) nach einem abgewehrten Freistoß zu hoch zielte. Die Ingolstädter versuchten in erster Linie kompakt in der eigenen Hälfte zu verteidigen. Was sich auch darin ausdrückte, dass die Gäste in einer insgesamt noch ereignisarmen Partie vor der Pause zu keiner zwingenden Chance kamen.

Dem Sport-Club wäre dagegen in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs fast noch die Führung gelungen. Einen von Kyereh abgefälschten Schuss von Kehl (45.+1) parierte Funk, den Nachschuss von Kyereh blockte Visar Musliu ab. Kurz darauf reagierte Funk erneut stark und wehrte einen wuchtigen Direktschuss von Wagner aus zehn Metern ab.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit beteiligte sich auch Ingolstadt aktiver am Spiel, das zunächst offener wurde. Im Gegensatz  zur ersten Hälfte nutzte der SC II seine erste Möglichkeit jedoch. Nach einem Antritt von Treu an der Strafraumgrenze verwertete Kehl (55.) dessen Querpass mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke zur Führung.

Nach dieser hatte der Sport-Club die Partie wieder deutlicher im Griff. Julian Guttau (68.) besaß nach einem Freiburger Doppelwechsel die erste Möglichkeit, um den Vorsprung auszubauen. Sein Schrägschuss ging knapp über das Tor. Ein Ausrufezeichen setzte schließlich auch Tobias Bech für Ingolstadt. Der Däne traf mit einem Freistoß aus rund 22 Metern die Lattenoberkante (78.).

Was nichts daran änderte, dass Benjamin Uphoff im SC-Tor am Schluss keine einzige Parade hatte präsentieren müssen. Mit einem Eckenverhältnis von 8:0 ging der SC II in die Schlussphase der Partie. Bereits in der Nachspielzeit kam noch einmal Treu zu einer Möglichkeit (90.+1). Den krönenden Abschluss für den Sport-Club verhinderte dann noch einmal Funk, der nach einem starken Solo von Wagner den Schuss des Mittelfeldspielers noch an den Pfosten lenkte.

"Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Das hilft uns gerade sehr. Schade, dass uns das zweite Tor nicht gelungen ist, aber wir haben auch gut verteidigt. Die Intensität gegen den Ball hat wieder gestimmt", so SC-Trainer Stamm nach dem fünften Saisonspiel ohne Gegentor.  

Am kommenden Samstag, 10. September, reist der SC Freiburg II zum Auswärtsspiel nach Hessen. In der Brita-Arena ist dann der frühere Klub des Ingolstädter Trainers Rüdiger Rehm, der SV Wehen Wiesbaden Gastgeber. Die Begegnung am achten Spieltag beginnt um 14 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller