Niederlage bei extremen Bedingungen

SC II
01.04.2023

Der SC Freiburg II hat am 30. Drittliga-Spieltag zum ersten Mal in diesem Jahr verloren. Die Auswärtspartie bei Rot-Weiss Essen endete bei widrigen Platzverhältnissen mit 0:2 (0:1).

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ein Profiteam des SC Freiburg an der Hafenstraße angetreten war. Im August 2006 gastierte der Sport-Club in der 2. Bundesliga zuletzt bei den Rot-Weissen im damaligen Georg-Melches-Stadion. Für die U23 des SC war es in der 3. Liga die erste Reise nach Essen, da der Deutsche Meister von 1955 und spätere Bundesligist erst im vergangenen Sommer wieder aus der Regionalliga in den Profifußball zurückkehrte.

Nach anhaltenden Regenfällen in der Nacht – 40 Liter gingen pro Quadratmeter nieder – stand die Austragung der Partie bis zum Vormittag in Frage. Entsprechend tief, von Wasser getränkt und schwer bespielbar war der Rasen im Essener Stadion. Platzverhältnisse, mit denen letztlich die Gastgeber besser zurecht kamen und die Freiburger Serie von zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge beendeten.

„Ich denke, dass ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl angebracht gewesen wäre, ob man so ein Spiel anpfeift, denn es stand vorher schon Wasser auf dem Platz. Das ist kein Kreisligaspiel, sondern 3. Liga. Trotzdem haben wir die schwierigen Verhältnisse und die Zweikämpfe gut angenommen, aber Essen war effizienter“, sagte Thomas Stamm. „Wir hatten in der Summe mehr Chancen und auch nach der Pause gute Möglichkeiten. Aber es ist uns diesmal nicht gelungen die Tore zu machen“, so der SC-Trainer.

Mit fünf personellen Veränderungen gegenüber dem 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken startete der SC II in die Partie. Noah Atubolu im Tor, Sandrino Braun-Schumacher in der Defensive sowie in Mittelfeld und Angriff Robert Wagner, Yannik Engelhardt und Mika Baur rückten neu in Anfangsformation.

Ruhiger Aufbau, schnelles Kurzpassspiel – was sonst zum gewohnten Repertoire der Freiburger Spielweise gehört, mussten die Gäste diesmal auch mit Vorsicht angehen. Tückische Pfützen und matschiger Untergrund lauerten in vielen Breichen des Feldes. Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase übernahm der SC II aber bald die Spielkontrolle.

Die erste gute Möglichkeit bereitete Julian Stark mit einem Dribbling in den Strafraum vor. Danach kam Baur aus schrägem Winkel zum Schuss, den Vermeij (12.) an den rechten Innenpfosten köpfte. Der Sport-Club setzte auch weiterhin die spielerischen Akzente gegen abwartend agierende Gastgeber. Jordy Makengo (22.) sorgte nach einem Antritt für den nächsten Gefahrenmoment, doch Verteidiger Moritz Römling klärte die flache Hereingabe vor der Linie.

Auch vor dem eigenen Tor agierte Makengo wenig später stark. Beim ersten gefährlichen Vorstoß der Gastgeber stand Thomas Eisfeld plötzlich frei vor dem SC-Tor. Der Essener zögerte aber mit dem Abschluss, sodass Makengo sich den Ball angeln konnte (28.). Rot-Weiss Essen kam jetzt zu mehr Offensivaktionen. Ansonsten blieb die umkämpfte Partie weiterhin auch ein Kampf um Standfestigkeit auf dem zunehmend strapazierten Spielfeld.

Letztlich nahmen die Gasteber aber doch eine glückliche Führung mit in die Pause. Stürmer Ron Berlinski kam nach einem Kontakt mit Makengo – allerdings kurz vor der Strafraumgrenze – zu Fall. Dennoch entschied Schiedsrichter Christian Ballweg auf Foulelfmeter. Simon Engelmann führte aus und Atubolu hatte Pech, da der SC-Torwart den Schuss abwehrte, der Essener aber im zweiten Versuch traf (43.). „Wenn Jordy ihn trifft, dann klar außerhalb. Von daher ist das für mich kein Elfmeter“, ärgerte sich Stamm.  

Im mittlerweile wieder strömenden Regen begann der zweite Durchgang – und nach einer ersten Möglichkeit für Vermeij (47.) erhöhten die Gastgeber schon kurz nach der Pause. Auf ein Gewühl im matschigen SC-Strafraum folgte im nächsten Anlauf ein Essener Doppelpass, und Berlinski (49.) traf mit einem Schlenzer in die lange Ecke.

Stark bot sich zehn Minuten später nach einer Kopfballvorlage von Kehl die Möglichkeit zum Anschluss. Im nicht weniger durchgepflügten Essener Strafraum wehrte jedoch Torwart Jakob Golz den Ball und was außerdem in seine Richtung geflogen kam ab. Ein wirkliches Fußballspiel bekamen die 14.177 Zuschauerinnen und Zuschauer angesichts der widrigen Bedingungen nur noch phasenweise zu sehen. Weitere Chancen dagegen schon.

Engelhardt (63.) scheiterte aus der Distanz an Golz. Für Essen traf kurz darauf Oguzhan Kefkir (64.) mit einem Fernschuss die Latte. Auch Vermeij (66.) verpasste mit einer Direktabnahme das Anschlusstor – auf das der SC II jetzt trotz des Rückstandes und der Rahmenbedingungen sowie mit den frischen Kräften Davino Knappe, Jihan Lee und Marco Wörner verstärkt drängte.

Am Ende blieb es jedoch beim 2:0-Heimsieg der Gastgeber. Für den SC II war es die fünfte Saisonniederlage und die zweite gegen den Aufsteiger Rot-Weiss Essen, der bereits das Hinspiel im Dreisamstadion mit 3:0 für sich entschieden hatte.           

In einer Woche tritt der SC Freiburg II, der weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz steht,  erneut auswärts an. Am Ostersamstag, 8. April (14 Uhr) heißt der Gastgeber dann SV Waldhof Mannheim.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer

Stenogramm

Rot-Weiss Essen: J.Golz – Sponsel, Rios Alonso, Herzenbruch, Römling – Rother – Fandrich (89. Kourouma), Eisfeld (72. Tarnat ) – Berlinski (72. Plechaty), Kefkir (72. Young) – Engelmann (87. Müsel)  
Trainer: Christoph Dabrowski 
Bank: Wienand (Tor), Ennali, Harenbrock, Wollschläger 
  
SC Freiburg II: Atubolu – Fahrner (86. Allgaier), Rosenfelder, Braun-Schumacher (73. Wörner), Makengo – R. Wagner, Engelhardt, Stark (86. Lienhard) – Kehl (65. Knappe), Baur (72. Lee) – Vermeij 
Trainer: Thomas Stamm 
Bank: Sauter (Tor), Vaher, Marino, Prokopenko 
  
Tore: 1:0 Engelmann (43., FE), 2:0 Berlinski (49.)  
Gelbe Karten: Rother – Engelhardt, Kehl, Vermeij, Stark  
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Christian Ballweg (Zwingenberg) 
Zuschauer: 14.177 

 

 
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