Erster Saisonsieg in Oberfranken

SC II
06.08.2022

Der SC Freiburg II hat am zweiten Spieltag der 3. Liga beim Aufsteiger SpVgg Bayreuth mit 1:0 (0:0) gewonnen. Das Siegtor erzielte Vincent Vermeij (88.).

32 Jahre hatte die SpVgg Bayreuth auf ein Heimspiel im Profifußball warten müssen. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga als souveräner Meister der Regionalliga Bayern kam als erster Gegner die U23 des Sport-Club ins Hans-Walter-Wild-Stadion.

Dort war der SC Freiburg zuletzt in der Zweitligasaison 1989/90 zu Gast gewesen. Damals gewannen die Bayreuther mit 3:1, stiegen fünf Spieltage später aber trotzdem ab und mussten über drei Jahrzehnte auf das nächste Liga-Profispiel warten. Beim Heim-Comeback gegen den SC Freiburg II nahmen diesmal die Gäste die Punkte mit, auch wenn die Entscheidung erst spät fiel.

„Ich finde, wir gehen nicht unverdient als Sieger vom Platz, obwohl wir am Ende auch das nötige Quäntchen Glück hatten“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm nach dem ersten Saisonsieg. „Wir hatten eigentlich in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten, trotzdem hat die Mannschaft immer daran geglaubt und so haben wir das Spiel spät für uns entschieden. Natürlich ist es für uns am Ende perfekt, dass wir hier einen Dreier mitnehmen können und jetzt vier Punkte aus den ersten beiden Spielen geholt haben.“

Der Sport-Club begann mit drei Veränderungen in der Startelf. Gegenüber dem 1:1 zum Saisonstart gegen Erzgebirge Aue stand diesmal Noah Atubolu im Tor. In der Innenverteidigung gab Andi Hoti ein überzeugendes Debüt für den SC II und im Mittelfeld spielte Robert Wagner anstelle von Lars Kehl.

Die Anfangsphase der Partie war geprägt von langen Freiburger Ballbesitzphasen und weitgehender Spielkontrolle. Torchancen ergaben sich dabei aber noch nicht, auch weil die Gastgeber vor allem darauf bedacht waren, in der eigenen Hälfte kompakt zu stehen und zu verteidigen.

Dies gelang der Spielvereinigung auch weitgehend, obwohl sich der SC II immer wieder Richtung Bayreuther Tor kombinieren konnte. Bis zum ersten Abschluss, einem Kopfball von Daniels Ontuzans (23.), dauerte es dennoch eine Weile. Genauso wie auf der Gegenseite, wo Dennis Lippert (28.) eine Direktabnahme über das Tor setzte.

Die mannschaftliche Geschlossenheit hatte Stamm vorab als Stärke des Aufsteigers hervorgehoben, dazu gefährliche Umschaltaktionen. Eine solche kreierten die Bayreuther nach einer halben Stunde mit einem langen Ball auf Daniel Steininger. Philipp Treu war allerdings zur Stelle und blockte den Schuss des Angreifers mit einer starken Aktion.

Dass es auch mit dem 0:0 in die Pause ging, hatte der SC II Noah Atubolu zu verdanken. Der SC-Keeper parierte einen Schuss von Alexander Nollenberger (45.) aus kurzer Distanz. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff war dann auch noch einmal Atubolus Gegenüber Sebastian Kolbe zur Stelle und klärte vor SC-Angreifer Nishan Burkart.

Gesucht wurde somit weiterhin der erste Drittliga-Torschütze im Hans-Walter-Wild-Stadion. Mit erhöhter Intensität auf beiden Seiten begann der zweite Durchgang – aber zunächst weiterhin mit den besseren Möglichkeiten für Bayreuth. Alexander Groiß (50.) köpfte nach einer Ecke knapp über die Latte. Noch knapper verfehlte Nollenberger (57.) das Tor, der aus wenigen Metern am langen Pfosten vorbei schoss.

Nach einer guten Stunde und nachdem bereits zur Pause Julian Guttau für den angeschlagenen Treu ins Spiel gekommen war, versuchte Stamm dem SC-Spiel und vor allem der Offensive mit einem Dreifachwechsel neue Impulse zu geben. Lars Kehl, Davino Knappe und Jihan Lee kamen in die Partie.

Der SC II gestaltete das Spiel anschließend wieder ausgeglichener. Nach einigen gut verteidigten Standardsituationen vor dem eigenen Tor, wo auch Stürmer Vincent Vermeij immer wieder wirkungsvoll mitarbeitete, kam Kehl (79.) zum nächsten Abschluss, den Kolbe parierte.

In der spannenden Schlussphase hatte der Bayreuther Torwart dann aber doch noch das Nachsehen. Einen Einwurf in der eigenen Hälfte verlängerte Vermeij zunächst und machte sich dann auf den Weg Richtung Bayreuther Strafraum. Genauso wie über die rechte Seite Lee, dessen flache Hereingabe Vermeij (89.) mit einem Direktschuss via Innenpfosten zum späten Siegtor verwertete.

„Ich glaube, wir haben insgesamt wenige offensive Aktionen gehabt, auch weil der Gegner sehr tief stand“, sagte der Niederländer. „Dass es am Ende noch mit dem Sieg geklappt hat, liegt auch an unserer Mentalität, immer bis zum Ende weiterzukämpfen.“ Den Auswärtsdreier sicherte allerdings erst Atubolu endgültig. In der Schlussminute lenkte der Torwart einen Schuss von Moritz Heinrich mit einer letzten Glanzparade noch um den Pfosten.

Die erste Auswärtspartie der Saison war zugleich der Auftakt einer Englischen Woche. Schon am kommenden Dienstag (9. August, 19 Uhr) erwartet der SC Freiburg II zum nächsten Heimspiel den Halleschen FC im Dreisamstadion. Der dritte Gegner dieser Woche ist dann wieder auswärts der MSV Duisburg (Montag, 15. August, 19 Uhr).

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer

Stenogramm

SpVgg Bayreuth: Kolbe – Hemmerich, Weber, Schwarz, Lippert – Groiß, Kirsch, Andermatt (89. Maderer) – Heinrich, Steininger (58. Ziereis), Nollenberger (78. Stockinger) 
Trainer: Thomas Kleine 
Bank: Zahaczewski (Tor), Götz, Moos, Latteier, Weimar, Zejnullahu 
  
SC Freiburg II: Atubolu – Fahrner, Hoti, Makengo, Treu (46. Guttau) – Lienhard (66. Kehl), R. Wagner, Stark – Burkart (66. Knappe), Vermeij, Ontuzans (66. Lee) 
Trainer: Thomas Stamm 
Bank: Sauter (Tor), Braun-Schumacher, Schmidt, Furrer, Wiklöf 
  
Tore: 0:1 Vermeij (88.) 
Gelbe Karten: Steininger, Groiß, Kirsch – Makengo 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen) 
Zuschauer: 2.109 

 

 
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