"Heiß darauf, dass es wieder losgeht"

SC II
16.02.2020

Im Interview mit scfreiburg.com spricht Sandrino Braun-Schumacher, Kapitän der Zweiten Mannschaft des Sport-Club, eine Woche vor dem Rückrundenstart der U23 über das Wintertrainingslager, die Ziele für die Rückrunde sowie Veränderungen und Konstanten in der Fußballschule.

scfreiburg.com: Sandrino, vergangene Woche habt Ihr noch unter der Sonne Spaniens trainiert, jetzt wurdet Ihr von Sturm Sabine in Empfang genommen worden. Krasser hätte der Wetterumschwung nach Eurem Trainingslager wahrscheinlich nicht ausfallen können, oder?

Sandrino Braun-Schumacher: Das sollte man meinen, aber leider hatten wir während unserer Zeit in Málaga nur zwei richtig schöne Tage – trotzdem dürfte das Wetter deutlich besser gewesen sein als hier.

Seid Ihr dennoch froh wieder in vertrauter Umgebung zu sein, oder hättest Du noch ein Weilchen in Spanien bleiben können?

Wir haben im Trainingslager tolle Bedingungen vorgefunden, sind enger zusammengerückt und konnten intensiv trainieren. Aber natürlich ist es immer schön, wieder nach Hause in die vertraute Umgebung zu kommen. Außerdem sind wir heiß darauf, dass die Runde weitergeht.

Worauf habt Ihr den Fokus im Training gelegt?

Es ging hauptsächlich darum, dass wir uns den spielerischen und taktischen Feinschliff holen. Und wir haben gegen den dänischen Erstligisten Aalborg BK vier Mal 30 Minuten getestet, wodurch alle, die dabei waren, nochmal Spielpraxis sammeln konnten. 

Gegen Aalborg stand es am Ende 1:1. Zuvor habt Ihr im Laufe der Vorbereitung unter anderem gegen Ligakonkurrent Bahlinger SC gewonnen (2:0).

Es wäre uns natürlich lieber gewesen, wir hätten Bahlingen stattdessen in der Liga besiegen können. Trotzdem war es wichtig, dass wir das Testspiel gewonnen und ein gutes Spiel gemacht haben. Nächste Saison sehen wir uns ja hoffentlich wieder – dann haben wir einiges gut zu machen.

Eines der Probleme, dass das Trainerteam in der Hinrunde ausgemacht hatte, war die mangelnde Konstanz der Mannschaft. Wie kann man daran arbeiten?

Konstanz selbst zu trainieren ist natürlich schwer. Ich denke, es gehört zum Lernprozess grade in einer Mannschaft wie unserer, in der viele junge Spieler spielen. Wichtig ist, in jeder Trainingseinheit Vollgas zu geben, die eigenen Leistungen zu reflektieren und sich konstant weiterzuentwickeln. Wenn wir das schaffen, dann haben wir einiges richtiggemacht und werden in der Rückrunde unsere Punkte holen.

Können Routiniers wie Felix Roth und Du die Mannschaft da unterstützen?

Ja, sicherlich. Wir probieren schon, den Jungs zur Seite zu stehen, wenn sie mit Fragen an uns herantreten, oder wenn wir ihnen mit unserer Erfahrung helfen können. Es macht auch einfach viel Spaß, mit einer so jungen, talentierten Mannschaft zu spielen. Wir haben einige starke Kicker dabei, die aber natürlich noch einiges lernen müssen.

Auch auf dem Platz bist Du als Kapitän einer, der vorangeht.

Das gehört dazu. Während der Spiele versuche ich, je nachdem, wo ich eingesetzt werde, auch ein Stück weit zu dirigieren. Selbst wenn ich auf der Bank sitze, bin ich eigentlich ständig am rumschreien (lacht).

In der Hinrunde hatte die U23 immer wieder mit Verletzungsproblemen insbesondere in der Abwehr zu kämpfen, weswegen Du mehrfach in der Innenverteidigung aushelfen musstest. Ein ungewohntes Gefühl für Dich?

Ich habe schon in meiner Zeit als Jugendspieler beim Sport-Club häufig in der Innenverteidigung gespielt und bin auch in Münster manchmal nach hinten gerückt. Ich habe zwar deutlich häufiger in meiner Karriere auf der Sechs gespielt, aber letztlich spiele ich dort, wo der Trainer mich aufstellt und versuche dann, der Mannschaft zu helfen.

Du bist im Sommer nach über zehn Jahren im „Exil“ und Stationen beim SC Pfullendorf, den Stuttgarter Kickers und dem SC Preußen Münster wieder beim Sport-Club gelandet. Nachdem Du ein gutes halbes Jahr wieder hier bist: Welche Veränderung sticht am deutlichsten ins Auge?

Dass die alte Gesichter von früher mittlerweile fast alle bei den Profis arbeiten. Christian Streich, Jochen Saier, Klemens Hartenbach, Torge Schwarz, Lars Voßler, um nur ein paar zu nennen – es sind schon einige rübergegangen, die die Fußballschule geprägt haben. Das beweist, dass die Durchlässigkeit zur Ersten Mannschaft sich bei uns nicht nur auf Spieler beschränkt. 

Und was ist so geblieben, wie vor zehn Jahren?

Rein äußerlich hat sich nicht viel verändert und auch die Atmosphäre ist immer noch ähnlich wie vor zehn Jahren – insofern habe ich mich sofort wieder heimisch gefühlt.

Lass uns noch einen Blick auf die Rückrunde werfen: Was habt Ihr Euch vorgenommen?

Wir wollen gut reinkommen, konstanter werden und möglichst schnell punkten, um den Kontakt zur oberen Tabellenhälfte zu halten und – was noch wichtiger ist – den Abstand zu den Abstiegsplätzen auszubauen. Dass das nicht einfach wird, ist uns bewusst, denn die Regionalliga Südwest ist in diesem Jahr auf hohem Niveau wirklich brutal ausgeglichen.

Euer erster Pflichtspielgegner 2020 ist am kommenden Samstag der FC Homburg. Im Hinspiel gab es gegen die Saarländer ein 2:2. Wie müsst Ihr das Spiel angehen, um auswärts beim Viertplatzierten zu punkten?

Auswärts in Homburg bei einem Aufstiegskandidaten zu spielen, ist natürlich ein fordernder Auftakt. Wir müssen leidenschaftlich agieren und eine gute Mischung aus kämpferischen und spielerischen Mitteln finden, um zu punkten. Das wird sicher ein spannendes Spiel, mit vielen Zuschauern und hoffentlich dem besseren Ausgang für uns.

Interview: David Hildebrandt

Foto: Patrick Seeger

 

 
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