Die SC-Frauen stehen vor der längsten Auswärtsreise in dieser Saison: Am Sonntag ist das Team von Trainer Edmond Kapllani beim Bundesliga-Neuling Union Berlin zu Gast. Obwohl die ‚Eisernen Ladies‘ das Siegel der Aufsteigerinnen tragen, warnt Kapllani davor, Union als „normalen Aufsteiger zu betrachten. Sie haben riesige Schritte nach vorne gemacht, einen guten Kader und große Ambitionen“, sagt der Freiburger Coach. „Ich freue mich auf das Stadion an der Alten Försterei und auf die tolle Kulisse, die dort immer herrscht. Ich erwarte kein Duell gegen einen Aufsteiger, sondern eines gegen einen guten Bundesligisten.“

An den ersten vier Spieltagen setzten sich die Gastgeberinnen aus der Hauptstadt gegen die SGS Essen und den FC Carl Zeiss Jena durch, spielten gegen Mitaufsteiger Nürnberg Unentschieden und unterlagen Bayer Leverkusen knapp. „Union spielt recht aggressiv und diszipliniert, sie sind sehr laufstark“, schätzt Kapllani den kommenden Gegner ein. „Wir erwarten eine intensive Partie, die uns sehr fordern wird.“

Außergewöhnlich für den Sport-Club ist nicht nur die Spielstätte, das Stadion an der Alten Försterei. Die Arena wird auch von den Bundesliga-Männern von Union bespielt. Bei den Frauen ist das kultige Wohnzimmer aber ebenfalls zu jedem Heimspiel gut besucht: Die ersten beiden Partien der Berlinerinnen sahen im Schnitt über 9.000 Fans. „Die Mädels kennen die Kulisse schon vom Fernsehen, einige haben auch schonmal vor größeren Zuschauermengen gespielt“, sagt Kapllani. „Dennoch werden wir das natürlich intern thematisieren, aber auch nicht überbewerten. Wir freuen uns nämlich auch auf die Stimmung, die uns erwarten wird“, so der Freiburger Trainer.

Mit zwei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage sind auch Kapllanis Freiburgerinnen mit sieben Zählern in die Saison gestartet und rangieren punktgleich mit Union im Tabellenmittelfeld. Der souveräne Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale sorgt für zusätzliches Selbstvertrauen vor der langen Reise durch die Republik: „Ich erwarte natürlich ein anderes Spiel als zuletzt im Pokal gegen Hannover. Natürlich hatten wir gegen einen Regionalligisten mehr Spielanteile und konnten die Partie weitestgehend dominieren“, so Kapllani. „Das wird am Sonntag sicherlich deutlich ausgeglichener. Wir wollen erneut eine gute Leistung zeigen, dafür müssen wir aber unsere Tugenden auf den Platz bringen: also die Leidenschaft mit und gegen den Ball, Präsenz im Spiel und den Wille von der ersten Minute an, in Berlin zu punkten.“

Weiterhin keine Optionen in der Hauptstadt sind Ally Gudorf (krank), Alina Axtmann (Reha nach Meniskus-Operation) sowie Svenja Fölmli (Sprunggelenksverletzung). Auch für Aurélie Csillag kommt ein Einsatz nach Sprunggelenksproblemen noch zu früh.

Niklas Batsch

Foto: Marco Steinbrenner / DeFodi Images