Niederlage nach Pausenführung in Wolfsburg
Die Frauen des SC Freiburg haben zum Auftakt des zwölften Spieltags in der Google Pixel Frauen Bundesliga beim VfL Wolfsburg mit 1:3 (1:0) verloren. Zur Pause hatten der Sport-Club durch ein Tor von Leela Egli (11.) zunächst in Führung gelegen.
Bereits vor drei Wochen war der SC Freiburg zu einem Auswärtsspiel ins AOK-Stadion eingelaufen. Damals standen sich die beiden Clubs im DFB-Pokal-Achtelfinale gegenüber, das der VfL Wolfsburg mit 3:1 gewann. Vor dem schnellen Wiedersehen in der Bundesliga lag die letzte Länderspielperiode des Jahres, in der bis zum Mittwoch gleich elf SC-Spielerinnen mit ihren Nationalmannschaften unterwegs waren.
Benkarth bestreitet 200. Bundesligaspiel
Eine besondere Begegnung war die Partie beim Tabellenzweiten für Laura Benkarth: Die SC-Torhüterin, die 2009 ihr Erstligadebüt für den Sport-Club gegeben hatte, absolvierte in Wolfsburg ihr 200. Bundesligaspiel. Ein Jubiläum, das der 33-Jährigen freilich keinen erfreulicheren Spielausgang gönnte, als zuvor im DFB-Pokal-Vergleich.
„Man hat auch in diesem Spiel gesehen, dass Wolfsburg eine sehr reife Mannschaft ist und wir ein sehr junges Team. Wir machen viele Sachen gut, aber nicht immer bis zum Ende gut. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte SC-Trainer Edmond Kapllani. „Die Spielerinnen sind an die Grenze gegangen und haben läuferisch einen großen Aufwand betrieben. Als Wolfsburg nach der Pause ins Rollen kam, haben wir auch Pech gehabt, wie beim 2:1. Ich hätte mir gewünscht, dass wir einen Punkt holen. So war es wieder ein Spiel für uns, aus dem wir lernen werden.“
Der Sport-Club musste kurzfristig auf die erkältet fehlenden Aurélie Csillag und Luca Birkholz verzichten. Für Birkholz begann Svenja Fölmli als zentrale Angreiferin. Im Vergleich zum letzten Heimsieg gegen Carl Zeiss Jena standen außerdem Greta Stegemann und Meret Felde neu in der Startelf.
Egli mit traumhaftem Führungstreffer
Mehr Mut hatte sich Kapllani bei der Rückkehr nach Niedersachsen von seinem Team gewünscht. Was sich in der Anfangsphase auch durch den ersten Torschuss der Partie von Fölmli (3.) äußerte, die das Außennetz traf. Dennoch waren es die Gastgeberinnen, die auch dank ihres hohen Pressings und schneller Kombinationen zu deutlich mehr Ballbesitz kamen.
Einen ersten Wolfsburger Schuss von Ella Peddemors parierte Benkarth. Unmittelbar darauf jedoch sorgte Leela Egli (11.) auf der Gegenseite mit dem zweiten Abschluss des Sport-Club spektakulär für die Führung. Nach einem Zuspiel von Selina Vobian traf die Schweizerin von der Strafraumgrenze aus mit einem Rechtsschuss hoch in den langen Winkel – ein Treffer Marke Zaubertor.
Die Gastgeberinnen antworteten zunächst mit zwei Kopfbällen von Alexandra Popp (17./19.) – und weiter erhöhtem Druck. Der Sport-Club hielt mit konzentrierter Defensivarbeit dagegen und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Auch nach einer halben Stunde hatten sich die Niedersächsinnen trotz spielerischer Dominanz noch keine wirklich klare Chance erarbeiten können. Die SC-Frauen standen kompakt und der VfL Wolfsburg hatte längst nicht die Durchschlagskraft wie noch im Pokalspiel entwickeln können. Kurz vor der Pause verpasste erneut Popp (42.) mit einem Schuss aus der Drehung, das Tor von Benkarth. Anschließend angelte sich die SC-Torhüterin einen Distanzschuss von Svenja Huth sicher.
Ausgleich durch Kielland kurz nach der Pause
Nach der nicht unverdienten Pausenführung versuchte der Sport-Club in der zweiten Halbzeit an seine bisher starke Vorstellung anzuknüpfen. Es dauerte nach dem Wiederanpfiff aber nur wenige Minuten, bis der zweitbesten Offensive der Bundesliga der Ausgleich gelang. Es war allerdings eher eine Hereingabe, die Justine Kielland (51.) aus dem linken Halbfeld vor das Tor zog und die sich ohne weitere Berührung in die langen Ecke senkte.
Die SC-Frauen versuchten auch nach dem Gegentor kompakt zu stehen, die Gastgeberinnen zu den nächsten Möglichkeiten zu kommen. Einen Kopfball von Cora Zicai parierte Benkarth. Gefährlicher geriet ein Schuss von Lena Lattwein (63.), der knapp am linken Pfosten vorbei strich.
Dijkstra und Popp besiegeln Wolfsburger Sieg
Fünf Minuten später begünstigte dann auch Freiburger Pech den Wolfsburger Führungstreffer. Einen Distanzschuss von Kielland bekam Benkarth nicht sicher zu fassen und Caitlin Dijkstra (68.) drückte den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie. Entmutigen ließen sich die SC-Frauen von dem Rückstand jedoch nicht. Die Gäste verteidigten weiterhin leidenschaftlich, während der VfL Wolfsburg druckvoll blieb.
Eigene Abschlüsse verzeichnete der SC in der Schlussphase aber kaum noch. Mit Mia-Lena Maas kam kurz vor Schluss die letzte der diesmal nur fünf zur Verfügung stehenden Einwechselspielerinnen auf das Feld. Dort musste auch sie miterleben, wie Popp (88.) wenig später nach einem langen Ball von Janina Minge zum 3:1 traf – und damit zum gleichen Enderstand wie beim DFB-Pokalspiel vor drei Wochen.
Am kommenden Wochenende erwartet der SC Freiburg zum letzten Spiel in der Bundesliga-Hinrunde die SGS Essen. Die Begegnung im Dreisamstadion am Samstag, den 13. Dezember wird um 12 Uhr angepfiffen.
Dirk Rohde
Foto: Marco Steinbrenner / DeFodi Images
Stenogramm
| VfL Wolfsburg: Johannes – Wedemeyer, Dijkstra, Küver, Pujols (61. Levels) – Lattwein (67. Minge), Kielland – Huth, Peddemors (46. Endemann), Zicai (61. Bussy) – Popp | |
| Trainer: Stephan Lerch | |
| Bank: Tufekovic (Tor), Bjelde, Kleinherne, Bergsvand, Linder | |
| SC Freiburg: Benkarth – Szenk (76. Schneider), Stegemann, Sigurðardóttir, Karl – Felde, Ojukwu (61. Bienz) – Blumenberg (76. Scherer), Vobian, Egli (85. Maas) – Fölmli (61. Kolb) | |
| Trainer: Edmond Kapllani | |
| Bank: Dübel (Tor) | |
| Tore: 0:1 Egli (11.), 1:1 Kielland (51.), 2:1 Dijkstra (68.), 3:1 Popp (88.) | |
| Gelbe Karten: Lattwein, Popp – Stegemann | |
| Gelb-Rote Karten: | |
| Rote Karten: | |
| Schiedsrichterin: Naemi Breier (Zerf) | |
| Zuschauer/innen: 2.495 |

