Die SC-Frauen gewinnen dank einer starken ersten Hälfte mit 3:0 (2:0) bei Union Berlin. Die Treffer von Maj Schneider, Luca Birkholz und Alena Bienz brachten den Freiburgerinnen drei Auswärtspunkte.
Als „kein normaler Aufsteiger“ hatte SC-Trainer Edmond Kapllani den 1. FC Union Berlin bezeichnet. Und das sollte sich am Sonntagmittag nicht nur in der laustarken Kulisse von 8.849 Zuschauer/innen im Stadion An der Alten Försterei bemerkbar machen. Doch der Sport-Club nahm die Aufgabe in der Hauptstadt von der ersten Minute an und setzte sich gegen die Ex-Freiburgerinnen Samantha Steuerwald, Eileen Campbell und Judith Steinert am Ende auch in der Höhe verdient durch.
Kapllani rotierte nach dem 4:0-Sieg im DFB-Pokal bei Hannover 96 erneut: Laura Benkarth kehrte ins Tor zurück, Julia Stierli rückte in die Defensivreihe. In der Mittelfeldraute kam Lisa Kolb zum Startelfeinsatz, während Luca Birkholz erneut in der Doppelspitze begann. Und die Freiburgerinnen zeigten von Anfang an, dass sie Union nichts schenken wollen würden.
SC startet druckvoll
„Wir kamen von Beginn an gut in die Partie rein und haben die Aufgabe voll angenommen. Mit der ersten Halbzeit bin ich daher sehr zufrieden“, analysierte Kapllani nach Schlusspfiff. Schon nach wenigen Minuten erspielte sich seine Elf ein Chancenplus und kontrollierte die Partie klar. Nach knapp elf Minuten scheiterte Kolb denkbar knapp an der frühen Führung: Nach einer ansehnlichen Ballstafette landete das Kunstleder an der Strafraumgrenze, von wo die Österreicherin zu platziert zielte und der Pfosten den ersten Torjubel des Mittags verhinderte.
Noch besser machte es der Sport-Club fünf Minuten später: Über die linke Angriffsseite setzte sich Kapitänin Lisa Karl dynamisch durch und bediente die eingelaufene Maj Schneider, die aus kurzer Distanz zum Freiburger 1:0 einschieben konnte (16.). In der Folge drückten die SC-Frauen weiter – der zweite Treffer wollte aber noch nicht fallen: Birkholz erlief nach 26 Minuten einen weiten Ball, zielte beim Abschluss aber über den Kasten der Unionerinnen. Zehn Minuten später verpasste Tessa Blumenberg eine weitere Karl-Flanke nur knapp (36.).
Birkholz erhöht vor der Pause
Kurz vor der Pause fiel dann aber doch noch das befreiende 2:0. Julia Stierli eroberte nach starkem Pressing die Kugel und bediente Lisa Kolb, die Schneider Richtung Strafraum schickte. Der erste Abschlussversuch konnte noch geblockt werden, im Nachschuss erzielte Birkholz ihren ersten SC-Bundesligatreffer (42.).
Auch wenn der Sport-Club nach dem ersten Durchgang eine noch komfortablere Führung verpasste, zeigte die Kapllani-Elf eine der bislang besten Halbzeiten der noch jungen Saison. Umso mehr ärgerte sich der Coach nach Schlusspfiff, dass es seinem Team nicht gelang, an diese Leistung im zweiten Durchgang anzuknüpfen: „Wir haben dann nicht mehr die Energie auf den Platz bekommen, die wir uns vorgenommen haben. An diesen Phasen müssen wir auf jeden Fall noch arbeiten.“
Die SC-Frauen spielten in der zweiten Hälfte deutlich zu passiv auf, ließen sich phasenweise von den Gastgeberinnen die Butter vom Brot nehmen. Die beste Chance der Hausherrinnen hatte Ex-Freiburgerin Campbell auf dem Kopf – scheiterte aber nach einer knappen Stunde am Querbalken (58.). Union drückte jetzt – und der Sport-Club kam nur noch zu wenig Entlastung. Zwar kamen die Berlinerinnen nicht zu vielen zwingenden Abschlüssen, dennoch befanden sich die SC-Frauen in dieser Phase unter Dauerdruck. So musste Keeperin Laura Benkarth nach 64 Minuten auch kurz vor der Strafraumkante denkbar knapp vor Sophie Weidauer klären. Auch gegen Campbell war die Freiburger Schlussfrau wenige Minuten später hellwach (71.).
Defensiv stabil, offensiv abgeklärt in der Schlussphase
Der SC kam zwar nur noch selten vor das Unioner Tor, verteidigte die 2:0-Führung aber diszipliniert bis in die Schlussphase. Und schlug dann noch einmal eiskalt zu: Nia Szenk schickte die eingewechselte Leela Egli Richtung Grundlinie, die in den Rückraum auf die ebenso eingewechselte Alena Bienz ablegte. Mit einem wuchtigen Abschluss in die Maschen traf die Schweizerin nicht nur zum 3:0-Endstand, sondern erzielte ebenfalls ihren ersten SC-Treffer in der Bundesliga.
„Vor dieser Kulisse zu spielen, war eine zusätzliche Herausforderung. Die haben wir aber positiv angenommen, die Lautstärke hat auch uns stärker gemacht“, sagt Kapllani und blickt auf das kommende Heimspiel am 12. Oktober voraus: „Wir wollen das Selbstvertrauen beibehalten und auch gegen Frankfurt in unserem Jubiläumsspiel eine gute Leistung zeigen.“ Tickets für die Partie sind im Onlineshop verfügbar.
Niklas Batsch
Foto: Marco Steinbrenner / DeFodi Images
Aufstellung 1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, K. Orschmann, Steuerwald, Schneider, Reissner (24. Halverkamps) – D. Orschmann (I. Heikkinen), Pawollek, Heiseler (63. Hipp) – Weidauer, Campbell | |
Trainerin: Ailien Poese | |
Bank: Böhi, Frank, Janez, Moraitou | |
Aufstellung SC Freiburg: Benkarth – Szenk, Stegemann, Stierli, Karl – Kolb (63. Bienz), Felde, Schneider (88. Scherer), Nachtigall (63. Ojukwu) – Birkholz (77. Egli), Blumenberg (63. Vobian) | |
Trainer: Edmond Kapllani | |
Bank: Adamczyk | |
Tore: 0:1 Schneider (16.), 0:2 Birkholz (42.), 0:3 Bienz (89.) | |
Gelbe Karten: - | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Angelika Söder | |
Zuschauer/innen: 8.849 |