Die Bundesliga-Mannschaft der SC-Frauen muss sich in Potsdam mit 1:2 geschlagen geben. Der Siegtreffer für Turbine fiel in der 90. Minute, das Freiburger Tor erzielte Svenja Fölmli (29.).
Es war ein bitterer Abend in Potsdam: Die Frauen-Mannschaft des Sport-Club erkämpfte sich lange Zeit ein 1:1, bevor sie in der 90. Minute den Siegtreffer durch Melissa Kössler einstecken mussten. Damit reist der SC ohne Punkte und mit hängenden Köpfen zurück in den Breisgau.
Im Vergleich zum Pokalspiel rückten Meret Wittje, Svenja Fölmli und Ereleta Memeti in die Startelf. Im Tor stand wie bereits am vergangenen Montag Rafaela Borggräfe, die ihr Pflichtspiel-Debüt in der Bundesliga gab. „In der ersten Halbzeit haben wir Glück, dass wir mit 1:1 in die Pause gehen. Potsdam hatte die deutlich klareren Chancen, wir hatten zu viele einfache Ballverluste im Zentrum und kamen nicht immer richtig in die Zweikämpfe. Das haben wir in der zweiten Hälfte besser hinbekommen und das Spiel offener gestaltet. Beide Teams hatten ihre Umschaltmomente“, resümierte SC-Trainer Daniel Kraus.
Der Sport-Club kam nicht schlecht in die Partie im Karl-Liebknecht-Stadion, setzte die Gastgeberinnen schon früh unter Druck – ohne allerdings konkrete Gefahr auszustrahlen. Nach kurzen Anfangsschwierigkeiten kam dann auch Turbine ins Spiel – und setzte in der achten Minute per Kopfball ein erstes Ausrufezeichen. Gina Chmielinski platzierte einen weiteren Kopfball nur zehn Minuten später ebenfalls knapp über die Querlatte (18.). Die erste gute Möglichkeit für den Sport-Club verwandelte schließlich Svenja Fölmli zur 1:0-Führung: Der SC presste früh, eroberte sich den Ball und steckte auf Svenja Fölmli durch, die im Strafraum aus Stürmerinnensicht flach rechts ins Eck traf. Mit dem Rückstand agierte Potsdam noch aggressiver und erspielte sich weitere Möglichkeiten. In der 39. Minute setzte sich Selina Cerci auf der Außenbahn durch, dribbelte in den Strafraum und zog schließlich aus spitzem Winkel ab – der Ball ging knapp am Pfosten vorbei. Cerci war es auch, die den nächsten Angriff einleitete: Den Schuss von Anna Gerhardt konnte SC-Keeperin Rafaela Borggräfe aber zur Ecke entschärfen (39.). Diese konnte die Freiburger Hintermannschaft nicht klären, Sophie Weidauer schoss zum 1:1-Ausgleich ein.
Auch in Halbzeit zwei konnte der Sport-Club Akzente setzen, allerdings nicht in Tore ummünzen. Ereleta Memeti setzte sich stark auf der linken Seite durch, spielte einen Pass auf die in den Strafraum einlaufende Meret Wittje, welche sich bis zur Grundlinie durchsetzen konnte. Ihre Flanke setzte Marie Müller auf das Gehäuse des Potsdamer Tors (56.). Memeti war es auch, die in der 70. Minute einen Konter für den SC einleitete. Ihr Pass auf die eingewechselte Mia Büchele fand schließlich Lisa Karl, deren Schuss jedoch geblockt wurde. Das Spiel entwickelte sich in dieser Phase zu einem offenen Schlagabtausch, dem der Sport-Club nach einer Flanke von Lisa Karl die Krone hätte aufsetzen können. Svenja Fölmli konnte im Strafraum jedoch die Kugel nicht im Tor unterbringen (80.). Alle Zuschauerinnen und Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion hatten sich schon mit der Punkteteilung abgefunden, da lief die Mannschaft von Daniel Kraus in der 90. Minute nach eigenem Eckball in einen Konter. Selina Cerci legte im Strafraum auf die freie Melissa Kössler ab, die den goldenen Siegtreffer für die Potsdamerinnen erzielte.
„Schlussendlich ist es extrem bitter für uns, wenn du nach einer eigenen Ecke ein Gegentor bekommst. Wir verteidigen nicht in letzter Konsequenz und fahren deshalb mit null Punkten nach Hause. Das ist nicht das erste Mal und zieht sich durch die Saison durch“, so Daniel Kraus. „Wir müssen davon wegkommen, nur gut zu spielen. Wenn man auf die Tabelle schaut, stehen dort nur vier Punkte – und das ist das, was zählt.“
Für den Sport-Club beginnt nun eine schwierige Phase gegen direkte Tabellenkonkurrenten. Das erste dieser Spiele bestreiten die SC-Frauen am kommenden Sonntag um 13.00 Uhr im Möslestadion.
Niklas Batsch
Foto: SC Freiburg
1. FFC Turbine Potsdam: Wellmann – Sissoko (20. Schmidt), Mesjasz, Kerschowski – Orschmann (66. Plattner), Holmgaard, Weidauer, Gerhardt – Chmielinski (66. Kössler), Cerci, Ehegötz (77. Höbinger) | |
Trainer: Sofian Chahed | |
SC Freiburg: Borggräfe – Karl, Steuerwald, Knaak, Vojteková (90. Hoffmann) – Minge – Wittje (78. Xhemaili), Kayikci (62. Büchele) – Müller (78. Zicai), Fölmli, Memeti | |
Trainer: Daniel Kraus | |
Tore: 0:1 Fölmli (29.), 1:1 Weidauer (40.), 2:1 Kössler (90.) | |
Gelbe Karten: Holmgaard | |
Gelb-Rote Karten: - | |
Rote Karten: - | |
Schiedsrichterin: Anke Hölscher | |
Zuschauer: 900 |