Im Achtelfinale des DFB-Pokalwettbewerb der Frauen wurde der SC Freiburg seiner Favoritenrolle gerecht und besiegt den mittelfränkischen Regionalligisten SV 67 Weinberg klar mit 9:1 (2:1).
Munterer Start in Durchgang eins
Der Sport-Club startete mit einem 4-3-3 in die Begegnung und bereits nach zwei Spielminuten schien die Partie den von vielen erwarteten Verlauf zu nehmen. Eine von Luisa Wensing genau getimte Hereingabe fand Stefanie Sanders. Diese schloss zur 1:0-Führung für den Sport-Club ab. Die Gäste aus Weinberg, die mit einem 4-4-2 aufliefen, zeigten sich jedoch wenig beeindruckt und schlugen nur kurze später zurück. Eine perfekt vorgetragene Umschaltsituation netzte Nina Heisel mit einem gefühlvollen Schlenzer in den rechten oberen Torwinkel zum 1:1 ein (4.).
Der zwischenzeitliche Ausgleich sollte jedoch nicht lange Bestand haben. Nur eine Minute nach dem Treffer von Heisel war es Hasret Kayikci, die nach Zuspiel von Marie Müller das 2:1 für die Breisgauerinnen erzielte. Nach dem erneuten Führungstreffer hatte der Sport-Club viel Ballbesitz und dominierte auch das Spielgeschehen, ohne die Überlegenheit in Zählbares umzumünzen. Weinberg stand defensiv kompakt, gut sortiert und ließ bis zum Pausenpfiff keinen weiteren Treffer mehr zu. Es ging mit der knappen 2:1-Führung für den Sport-Club in die Kabinen.
Deutliche Leistungssteigerung in Halbzeit zwei
SC-Coach Daniel Kraus sah sich zur Pause veranlasst, frische Kräfte zu bringen, um den Regionalligisten noch mehr unter Druck zu setzen. Erëleta Memeti, Naomi Mégroz und Samantha Steuerwald, die für Lina Bürger, Sandra Starke und Luisa Wensing kamen, sollten neue Impulse setzen. Dieser Dreifachwechsel sollte auch fruchten, denn bereits in der 47. Minute war Gäste-Schlussfrau Klug das dritte Mal an diesem Nachmittag geschlagen. Greta Stegemann zog freistehend aus 20 Metern ab und hämmerte den Ball unhaltbar zum 3:1 für den Sport-Club in den Winkel.
Dieser schnelle Treffer zeigte Wirkung bei den sich bis zu diesem Zeitpunkt tapfer wehrenden Weinbergerinnen. Der Bundesligist nutzte dies eiskalt aus und erhöhte durch weitere Tore von Marie Müller (50.), Stefanie Sanders (Handelfmeter 53.), Jana Vojteková (57.) binnen elf Spielminuten auf 6:1 für den Sport-Club. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt natürlich längst entschieden und die Mittelfranken verlegten sich darauf, das Ergebnis einigermaßen erträglich zu gestalten.
Dies gelang dem SV 67 Weinberg jedoch nur bis zur 77. Spielminute. Die glänzend aufgelegte SC-Stürmerin Stefanie Sanders tanzte im Strafraum ihre direkte Gegenspielerin aus, sah die besser postierte Naomie Mégroz und bediente diese mustergültig. Mégroz bedankte sich und schob aus kurzer Distanz zum 7:1 ein. Fünf Minuten später durfte auch die Passgeberin Sanders noch einmal jubeln, als sie mit ihrem dritten Treffer in der heutigen Partie auf 8:1 erhöhte. Der eingewechselten Tyara Buser war es schließlich vorbehalten, den Schlusspunkt der Achtelfinalpartie zu setzen. Mit dem Schlusspfiff der gut leitenden Schiedsrichterin Fabienne Michel traf Buser zum 9:1-Endstand (90.).
Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in Durchgang zwei, zieht der Sport-Club durch einen auch letztendlich in der Höhe verdienten 9:1-Erfolg als erstes Team in das Viertelfinale des DFB-Pokals der Frauen ein. Dieses wird am 20./21. März 2021 ausgetragen. Der Termin der Auslosung steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Am Sonntag (13. Dezember) treffen die SC-Frauen in ihrer letzten Partie der Hinrunde auswärts auf den SV Meppen. Anpfiff in der Hänsch-Arena in Meppen ist um 14 Uhr.
Thomas Andres
Foto: Achim Keller
Stimmen zum Spiel: „Am Ende zählt für uns, Aufgabe erledigt und eine Runde weiter. Wir machen früh das Tor, Weinberg gleicht durch ein wirklich schönes Tor aus, worauf wir jedoch sofort reagierten und das 2:1 machen. Danach hatten wir zu wenig Bewegung im Spiel, Weinberg stand kompakt und hat es gut gemacht. In den wichtigen Situationen waren wir nicht zielstrebig genug. In Halbzeit zwei hat das Team von Beginn an eine ganz andere Körpersprache gezeigt und man hat gesehen was für eine Dynamik daraus folgt. Weinberg war ein guter Gegner, auch wenn das Ergebnis dies auf den ersten Blick vielleicht nicht aussagt. Ich bin aber auch stolz über die Reaktion meiner Mannschaft in Halbzeit zwei", so Freiburgs Trainer Daniel Kraus nach Schlusspfiff.
Stenogramm:
SV 67 Weinberg: Klug (TW), Grimm, Hasenfuß, Mendt (72. Ganßer), Brückner, Arnold, Bauereisen (55. Riess), Kömm (72. Hofrichter), Heisel, Haberäcker M. (72. Wiesinger), Haberäcker L.
Ersatzbank: Treiber (ETW), Kellermann, Herzog
Trainer: Christian Golden
SC Freiburg: Nuding (TW), Wittje, Knaak, Kayikci, Starke (46. Memeti), Bürger (46. Mégroz), Stegemann, Sanders, Vojteková (71. Karl), Wensing (46. Steuerwald), Müller (58. Buser)
Ersatzbank: Palmen (ETW), Minge
Trainer: Daniel Kraus
Schiedsrichterin: Fabienne Michel
Tore: 0:1 Sanders (2.), 1:1 Heisel (4.), 1:2 Kayikci (5.), 1:3 Stegemann (47.), 1:4 Müller (50.), 1:5 Sanders (53.), 1:6 Vojteková (57.), 1:7 Mégroz (77.), 1:8 Sanders (82.), 1:9 Buser (90.)
Zuschauer: ohne Zuschauer
Gelb:
Rot: