Knappe Niederlage beim Meister

Frauen & Mädchen
18.04.2021

Der SC Freiburg hat am 17. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga seine Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg knapp mit 2:3 (1:2) verloren.

Mit nur einer personellen Änderung gingen die SC-Frauen in das Spiel gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Wolfsburg. Für Samantha Steuerwald stand am Sonntag Meret Wittje in der Startelf. Ansonsten hielt SC-Coach Daniel Kraus an der Formation fest, die sich im Pokalhalbfinale der Eintracht aus Frankfurt knapp geschlagen geben musste.

Nachdem Tabellenführer Bayern München am Vortag in seiner Abendpartie patzte und gegen die TSG Hoffenheim nach einer 2:0-Pausenführung noch mit 2:3 unterlag, wollten die Gastgeberinnen die Gunst der Stunde nutzen, um wertvollen Boden im diesjährigen Titelrennen gut zu machen. Durch einen Sieg über den Sport-Club hätte das Team von Wölfinnen-Coach Stephan Lerch nur noch zwei Zähler Rückstand auf die Kickerinnen von der Isar und somit die große Chance, das Scheuer-Team durch einen Sieg beim noch anstehenden direkten Aufeinandertreffen doch noch kurz vor der Ziellinie abzufangen.

Der Sport-Club erwischte einen Blitzstart in die Partie. Es waren gerade einmal zwei Minuten auf der Uhr, da klingelte es im Wolfsburger Gehäuse. Ereleta Memeti setzt sich auf der linken Außenbahn in einem Zweikampf per Pressschlag durch und bediente die besser postierte Hasret Kayikci. Handlungsschnell erkannte Kayikci, dass Wolfsburgs Torfrau Katarzyna Kiedrzynek zu weit vor ihrem Tor stand und überlupfte diese aus 25 Metern gefühlvoll zur 1:0-Führung für die Breisgauerinnen.

Der VfL zeigte sich jedoch nur kurz geschockt und suchte seinerseits wie erwartet sein Heil in der Offensive. In der achten Spielminute zeigte sich dann die Cleverness der Wölfinnen. SC-Schlussfrau Lena Nuding wollte einen sichergeglaubten Ball aus dem eigenen Sechzehner spielen. Dies antizipierte Ewa Pajor, die Nuding sofort anlief, den Schlag nach vorne blockte und so unglücklich angeschossen wurde, dass das Spielgerät von ihrem rechten Knie zum 1:1-Ausgleich in die Freiburger Maschen prallte. Fortan nahm der amtierende Meister das Heft des Geschehens zusehends in die Hand und agierte äußerst druckvoll.

Das Team von SC-Coach Daniel Kraus wirkte jedoch weiterhin sehr gut organisiert, verteidigte leidenschaftlich und setzte selbst ab und an gezielte Nadelstiche Richtung Wolfsburger Strafraum. Bis zur 24. Minute hielt der Freiburger Defensivriegel, ehe Alexandra Popp sich auf der linken Seite durchtankte und mit einem klugen Querpass erneut Ewa Pajor fand. Diese hatte keine Mühe, den Ball aus kürzester Distanz zur 2:1-Führung für den VfL einzuschieben.

Eine Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff dann zwei ganz dicke Gelegenheiten für die Gastgeberinnen, ihre Führung weiter auszubauen. Zunächst scheiterte Felicitas Rauch aus elf Metern an der glänzend reagierenden Lena Nuding (33.), bevor nur zwei Minuten später beim satten Abschluss von Fridolina Rolfö der Pfosten für die Freiburgerinnen retten musste. Bis zur Pause sollte im AOK-Stadion nichts mehr passieren und so ging es mit einer knappen, aber mittlerweile auch verdienten Führung für die Wölfinnen in die Kabinen.

Das Team von VfL-Trainer Stephan Lerch sorgte gleich nach Wiederanpfiff für den nächsten Aufreger. Ingrid Engen fasste sich ein Herz, zog ab und erneut hatte der Sport-Club „Pfostenglück“ welches den dritten Treffer für die Wolfsburgerinnen verhinderte. Nuding wäre ohne Chance gewesen, diesen Ball noch zu entschärfen. Den hieraus resultierenden Nachschuss setzte VfL-Stürmerin Svenja Huth zu hoch an, so blieb es vorerst beim 2:1.

Doch auch der Sport-Club hatte durchaus gute Offensivaktion vorzuweisen. So in der 53. Minute, als nach Ballgewinn ein sehenswerter Konter über Lisa Karl und Marie Müller lief. Der letzte Ball auf die in der Mitte lauernde Hasret Kayikci konnte aber von Sara Doorsoun-Khajeh abgefangen werden.

Zehn Minuten später baute der VfL dann doch seine Führung aus. Svenja Huth wurde im Freiburger Strafraum von Felicitas Rauch per Steckpass bedient, umkurvte die herauseilende Lena Nuding und schob aus spitzem Winkel zum 3:1 für den VfL ein. Wer nun aber dachte, dass die Partie entschieden wäre, wurde in der 75. Spielminute eines Besseren belehrt. Nach einem Eckball von der linken Seite, nickte die am zweiten Pfosten stehende SC-Spielerin Janina Minge zum 2:3 aus Freiburger Sicht ein.

Spätestens jetzt war der späte Ausgleichtreffer durch Hasret Kayikci aus dem Hinspiel in den Köpfen der Wölfinnen. Demzufolge setzte der VfL weiterhin alles daran, den alten Zwei-Tore-Vorsprung wiederherzustellen. Fünf Minuten vor Spielende setzte SC-Coach Daniel Kraus noch einmal alles auf eine Karte, beorderte sein Team weiter nach vorne, um doch noch einen Punkt aus Wolfsburg zu entführen. Dieses Erfolgserlebnis sollte den couragiert auftretenden und sich tapfer wehrenden Freiburgerinnen aber nicht mehr gelingen. Wolfsburg brachte die knappe Führung über die Zeit und verkürzte so den Rückstand auf Tabellenführer Bayern München.

Am kommenden Sonntag (25. April) empfangen die SC-Frauen die Eintracht aus Frankfurt. Anpfiff der Begegnung im heimischen Möslestadion, die live bei DFB-TV gestreamt wird, ist um 14 Uhr.

Thomas Andres

Foto: VfL Wolfsburg

 

Stimmen zum Spiel:

SC-Trainer Daniel Kraus: „Nach perfektem Beginn war es natürlich um so ärgerlicher, dass wir Wolfsburg einen einfachen Ausgleichstreffer ermöglichten. Wir haben uns zu wenig getraut, selbst Fußball zu spielen, hatten zudem viele leichte Ballverluste und mussten dementsprechend viel verteidigen. In Halbzeit zwei haben wir das wesentlich besser gemacht und sicherlich auch ein wenig Glück beim 2:3 gehabt. Der Sieg der Wolfsburgerinnen ist am Ende nicht unverdient. Wir können aber stolz auf unsere Leistung sein. Die Mannschaft hat wieder gezeigt, dass sie Mentalität und Moral besitzt, fighten und auch Fußball spielen kann. Das nehmen wir aus dieser Partie mit.“

Stenogramm

VfL Wolfsburg: 

Kiedrzynek (TW), Oberdorf, Janssen, Huth, Popp, Rauch, Rolfö (75., Van de Sanden), Engen (75., Jakabfi), Pajor (64., Blomqvist), Doorsoun-Khajeh, Wedemeyer

Ersatzbank: Schult (ETW), Blässe, Saevik, Goeßling

 
Trainer: Stephan Lerch 
  
Sport-Club: 

Nuding (TW), Karl (89., Büchele), Stegemann, Knaak, Vojteková (83., Steuerwald), Minge, Müller (89. Wensing), Wittje (89., Zicai), Starke, Memeti (70., Buser), Kayikci

Ersatzbank: Palmen (ETW), Mégroz

 
Trainer: Daniel Kraus 
  
Tore:  0:1 Kayikci (02.), 1:1 Pajor (08.), 2:1 Pajor (24.), 3:1 Huth (64.), 3:2 Minge (75.) 
Gelbe Karten:  Starke, Vojteková, Kayikci, Oberdorf 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: 
Schiedsrichter:  Laura Duske 

 

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