In dieselbe Richtung, aber ein gutes Stück weit nördlicher als zum letzten Auswärtsspiel in Aue reiste die Zweite Mannschaft des Sport-Club zur Partie beim Vorletzten Hallescher FC. Den vier ungeschlagenen Partien in diesem Jahr ließ die U23 im Leuna-Chemie-Stadion eine weitere folgen, feierte dort zugleich den zwölften Saisonsieg und durfte so die Heimfahrt als vorläufiger Tabellenzweiter antreten.

„Wir haben uns in der Summe mehr Chancen herausgespielt, die wir diesmal ganz ordentlich genutzt haben“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Dass man gegen eine Offensive wie die von Halle nicht alles verteidigen kannst, ist auch klar. Da brauchst du auch das nötige Quäntchen Glück. Das hatten wir und dazu Noah Atubolu, der ein paar Mal stark gehalten hat. Trotzdem ist der Sieg insgesamt verdient.“

Der SC II begann gegenüber dem 2:0-Heimsieg gegen die SpVgg Bayreuth mit einer personellen Veränderung. Anstelle von Noah Weißhaupt stand Julian Guttau in der Startelf, der vor dieser Saison aus Halle zum SC Freiburg gewechselt war. Halles Inerimstrainer Jens Kiefer reagierte auf die vergangene 1:7-Niederlage bei Dynamo Dresden mit vier Wechseln.

Vor dem Spiel wurde mit einer Schweigeminute der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien gedacht. Nach dem Anpfiff prüfte der neu in die Hallenser Elf gerückte Erich Berko (2.) mit einem Schuss aus der Drehung erstmals Noah Atubolu. Gefährlicher wurden die Gastgeber nach der ersten Ecke. Philipp Treu blockte einen Schuss von Sören Reddemann noch ab.

Auch der Sport-Club kam zu ersten Möglichkeiten, aber noch nicht gefährlich zum Abschluss. Treu verfehlte nach einer Viertelstunde aus der Distanz das Tor. Was die Spielkontrolle betraf, hatten die Gäste aber bereits deutlich vorgelegt. Auch bei der Chancenanzahl lag der SC II mittlerweile vorne. Maximilian Breunig (23.) verfehlte nach einer Ecke noch einmal per Kopf – bevor der Hallesche FC einen Fehler im Freiburger Spielaufbau eiskalt zur Führung nutzte. Kapitän Jonas Nietfeld (28.) traf nach einem Pass von Aljaz Casar mit einem Flachschuss.

Der SC II bestimmte die Begegnung auch nach dem Rückstand und brauchte nur wenige Minuten – und eine Standardsituation – um zum verdienten Ausgleich zu kommen. Nach einer Ecke von Guttau landete der Ball über Vincent Vermeij bei Verteidiger Andi Hoti (35.), der im Fallen mit einem Schuss ins lange Eck sein erstes Drittligator erzielte.

Eine weitere gute Hallenser Möglichkeit durch Tom Zimmrschied (37.) parierte wiederum Atubolu. Genauso gut reagierte der Keeper kurz darauf bei einem direkten Freistoß von Nik Omladic. Mit dem Gleichstand ging es in die Kabinen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs drängten zunächst die Gastgeber. Die erste Chance auf den zweiten Treffer besaß jedoch der Sport-Club. Nach einem Pass von Vermeij in den Strafraum klärte Torwart Felix Gebhardt gerade noch vor Breunig (49.).

Die Spielkontrolle lag längst wieder auf Seiten des SC II, der prompt die nächste Möglichkeit nutzte und das Spiel drehte. Über Treu gelangte der Ball zu Oscar Wiklöf, dessen Flanke der freistehende Vermeij (54.) mit einem Kopfball aus sechs Metern zur Führung nutzte. Die Gäste blieben spielbestimmend, zeigten sich weiterhin kombinationssicherer und handlungsschneller, brauchten allerdings bei der nächsten HFC-Chance auch wieder einen glänzend reagierenden Atubolu, um den Vorsprung zu verteidigen. Einen Schuss des eingewechselten Andor Bolyki lenkte der deutsche U21-Nationaltorhüter mit dem Fuß noch zur Ecke (65.).

Mit Lars Kehl noch besser eingewechselt hatte jedoch Thomas Stamm. Vier Minuten nachdem er auf den Platz gekommen war, traf Kehl (72.) zum 3:1 für den SC II. Vorausgegangen war ein langer Ball, den Vermeij mit dem Kopf quergelegt hatte. Gleichzeitig war der Niederländer dabei mit seinem Gegenspieler zusammengeprallt und musste anschließend verletzt vom Feld getragen werden. Nach dem Spiel konnte der Stürmer, der jetzt elf Saisontore erzielt hat, aber schon wieder selbst den Weg zu den mitgereisten Fans antreten.

In der Schlussphase versuchten die Gastgeber noch einmal zum Anschluss zu kommen. Atubolu ließ sich aber nicht mehr überwinden und es blieb in Sachsen-Anhalt beim verdienten fünften Freiburger Auswärtssieg in dieser Saison. Damit hat die U23 mit jetzt 18 Punkten auf fremden Plätzen bereits die Auswärtsbilanz der vergangenen Spielzeit übertroffen.          

Nächster Heimgegner des SC Freiburg II ist in einer Woche der MSV Duisburg. Das Spiel im Dreisamstadion gegen die Meidericher am Samstag, den 18. Februar beginnt um 14 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer