"Ich empfinde das als sehr angenehm"

Foto: Sebastian Widmann | Bundesliga | DFL via Getty
Profis
02.12.2021

Vor dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach an diesem Sonntag (17.30 Uhr, live auf DAZN sowie im Ticker auf Twitter und im Matchcenter) spricht Mittelfeldmann Maximilian Eggestein, 24, im Interview der Woche.

scfreiburg.com: Maxi, wo trifft man Dich an, wenn nicht auf dem Fußballplatz?

Maximilian Eggestein: In Freiburg war ich in meiner Anfangszeit sehr viel in der "Kaffeekiste". Ansonsten bin ich gerne draußen unterwegs, gehe mit Freunden oder Mannschaftskollegen essen. Vor Corona war ich sehr gerne im Kino. Ich kann mich aber auch gut mit mir alleine beschäftigen, zu Hause einen Film gucken oder ich spiele an der PlayStation. Und ab und zu nehme ich auch mal ein Buch zur Hand. Ich denke, ich bin relativ vielseitig unterwegs. 

Was war das letzte Buch, das Du gelesen hast?

Im Moment lese ich "Tennis - das innere Spiel. Durch entspannte Konzentration zur Bestleistung" von Timothy Gallwey. Da geht es um Drucksituationen im Tennis. Tennis ist als Einzelsportart so ganz anders als Fußball, und ich finde es spannend, wie der Autor die ganzen inneren Prozesse bei Tennisspielern beschreibt. Als Mannschaftssportler kann ich es mir relativ schwer vorstellen, wie es ist, alleine auf dem Platz zu stehen, alleine zu spielen, alleine für den Ausgang des Spiels verantwortlich zu sein.

Kannst Du trotz der Unterschiede etwas für Dich und Dein Spiel mitnehmen?

Ja, natürlich. Auch als Fußballer muss ich dafür sorgen, dass ich meine Leistung bringe, damit die sich gut in den ganzen Mannschaftsprozess einfügt.  

Hattest Du einen Plan B zum Leben als Fußball-Profi?

Wahrscheinlich hätte ich versucht, im Sport zu bleiben, und vielleicht Sportmanagement studiert. Das wäre meine erste Idee gewesen. Jeder, der mich kennt, weiß, dass es bei mir ohne Fußball relativ schwierig geht.

Wir freuen uns natürlich, dass Plan A funktioniert hat. Seit rund drei Monaten bist Du jetzt in Freiburg und scheinst Dich hier schnell eingefunden zu haben. Täuscht der Eindruck?

Nee, das ist schon so. Ich habe mich vom ersten Tag an hier herzlich willkommen gefühlt und wurde von der Mannschaft gut aufgenommen. Am Anfang dachte ich schon: Oh, ich bin der einzige Neuzugang, könnte schwierig werden. Das war aber überhaupt nicht der Fall. Ich bin sehr dankbar, dass das so funktioniert hat.

Seit Du beim Sport-Club bist, standest Du in jedem Pflichtspiel auf dem Feld, zehn Mal sogar in der Startelf. War es die richtige Entscheidung, hierher zu kommen?

Absolut.

Du hast schon in unterschiedlichen Interviews gesagt, dass sich Freiburg und Dein Ex-Verein Werder Bremen gar nicht so unähnlich sind. Was ist hier vielleicht trotzdem anders - außer dem Wetter?

In Bremen war es in den letzten zwei Jahren sehr unruhig, das ist in Freiburg schon anders. Im Verein und auch im Umfeld ist es sehr ruhig. Das ist mir sofort aufgefallen und ich empfinde das als sehr angenehm. Ich habe den SC Freiburg erst von außen erlebt und darf ihn jetzt auch von innen erleben und das weicht nicht groß voneinander ab. Die Außendarstellung spiegelt das wider, was der Verein auch wirklich ist. Gefühlt jeder in der Republik hat einen positiven Eindruck von Freiburg. Das sieht man ja auch immer wieder an Umfragen, und auch in meinem Umfeld habe ich das an dem Feedback zu meinem Wechsel gemerkt.

Damit zum Sportlichen: Nächster Gegner ist Borussia Mönchengladbach, an den dürftest Du nicht so gerne zurückdenken.

Nee, das stimmt. Das war das letzte Spiel in der Saison 2020/21, und die Erinnerungen an Gladbach fallen mit dem Abstieg mit Werder zusammen (das Spiel endete 2:4, Anm.). Für mich sind das keine schönen Erinnerungen. 

Hängt Dir der Abstieg mit Werder Bremen noch sehr nach?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich den schon vergessen habe. Ich habe aber versucht, ihn mit meinem Wechsel möglichst hinter mir zu lassen und das ist mir ganz gut gelungen, glaube ich.

Am Sonntag gibt's die Möglichkeit, Gladbach wieder mit einem positiveren Erlebnis zu verknüpfen. Zuletzt hat die Borussia gegen Köln mit 1:4 verloren. Nicht unbedingt ein Richtwert für unser Spiel, oder? 

Was ich in der Zusammenfassung und in der Berichterstattung gesehen habe, war das Ergebnis ein Stück weit zu hoch. Man muss berücksichtigen: Köln war ausverkauft und es war ein Derby, deshalb war es nicht leicht für Gladbach, dort zu spielen. Außerdem wissen wir, dass Gladbach zu Hause viel stärker ist als auswärts. 

Tatsächlich haben wir eine recht gute Heimbilanz (zwölf Siege, sechs Remis, drei Niederlagen), aber eine weniger gute Auswärtsbilanz gegen Gladbach (zwei Siege, sieben Remis, elf Niederlagen). Was erwartet uns in Gladbach?

Gladbach war schon immer eine Mannschaft, die sich durch offensiven und dominanten Fußball ausgezeichnet hat, und die Stimmung dort ist sehr gut, wenn Fans zugelassen sind. Wenn diese Komponenten zusammenkommen, ist es nie so ganz einfach. Trotzdem ist es unser Anspruch, in Gladbach punkten zu wollen. Egal, wie unsere Auswärtsbilanz ist.

Wir haben zuletzt auch nicht gewonnen. Wie sehr ärgert Dich vor allem das 1:2 in Bochum noch heute?

Sehr. Es war ein Spiel, das wir niemals hätten verlieren müssen. So hat es sich nach der Analyse angefühlt und so fühlt es sich auch heute noch an. Wenn man verdient verliert, kann man sagen, dass der Gegner besser oder wir eben schlechter waren. Nach dem Bochum-Spiel konnte man aber beides nicht sagen. Wir waren nicht schlecht, wir haben alles gegeben und Bochum hat uns nicht hergespielt. 

Du sagst es: Viel vorwerfen konnten wir uns nicht. Was können wir vielleicht gerade deshalb aus Bochum mit nach Gladbach nehmen?

Dass die Leistung gestimmt hat. Diese Leistung müssen wir wieder auf den Platz bringen.

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo

 
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