Einer dieser Drei: Ermedin Demirović. Vor dem Heimspiel an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky und im Ticker auf scfreiburg.com und Twitter) gegen Arminia Bielefeld spricht der 22-jährige Stürmer im Interview der Woche.

Demi, wie oft hast Du Dir das Gladbach-Spiel hinterher noch in der Wiederholung angeschaut?

Ziemlich oft. Der SC hat mir auch Highlights zusammengeschnitten. Klar schaue ich es mir gerne noch einmal an, wenn ich mit meiner Mannschaft ein gutes Spiel mache. Wir hätten aber natürlich gerne gewonnen. 

Wie groß ist die Enttäuschung, wenn es am Ende nach 22 Freiburger Torschüssen doch nur 2:2 ausgeht?

Riesig. Es war das klare Ziel, die drei Punkte hierzubehalten. Mit der Haltung sind wir ins Spiel gegangen. Wenn man dann 22-mal aufs Tor schießt und solche guten Chancen hat, dann hätten wir uns da schon mehr erwünscht. Aber darauf lässt sich aufbauen. Mit ein bisschen mehr Glück werden die Tore in den nächsten Spielen schon fallen.

Das berühmte Quäntchen Glück.

Ja, davon würde ich wirklich sprechen. Jeder von uns, der gespielt hat, hat wirklich alles gegeben, um dieses Spiel zu gewinnen. Das Glück fehlt uns im Moment, aber Glück muss man sich auch ein bisschen erarbeiten. Daran arbeiten wir. Und für mich ist es auch ziemlich schade, dass wir wegen Corona keine Fans im Stadion haben dürfen. Ich bin ein Spieler, der sich viel auch von den Emotionen leiten lässt. Mir würden Fans auch im Spiel sehr weiterhelfen. Natürlich wissen wir aber, dass es gerade nicht anders geht.  

Du scheinst eine große Unterstützerschaft zu haben, wenn man die Kommentare in den Sozialen Medien so verfolgt. Wer sind Deine größten Fans?

Das sind meine Freundin und meine Familie, glaube ich. Ich freue mich aber über jeden Einzelnen, der mich unterstützt. Das nehme ich natürlich wahr und das gibt mir extra Energie.

Ins Stadion darf auch Deine Familie coronabedingt im Moment nicht. Wie sieht ein Fußballnachmittag im Hause Demirović aus?

Die sind noch aufgeregter als ich. Als es die Corona-Regeln noch zugelassen haben, haben sie sich schon Stunden vorher getroffen, mein SC-Trikot angezogen und das Spiel zusammen vor dem Fernseher geschaut.   

Klingt nach einem schönen Ritual. Welche Rituale hast Du denn, bevor es auf den Rasen geht?

Beim Aufwärmen laufe ich immer mit dem rechten Fuß zuerst auf den Rasen und vor dem Spiel bete ich. Das gibt mir Kraft.

Seit vier Monaten bist Du jetzt beim Sport-Club. Wie sehr bist Du aus Deiner Sicht angekommen?

Ich denke, dass ich mich schon sehr gut integriert habe hier in Freiburg. Mit Günni (Kapitän Christian Günter, d. Red.) hatte ich schon Kontakt, bevor ich hier war. Er hat mir sehr geholfen, wie der Rest der Mannschaft auch. Sonst bin ich auch mit Amir Abrashi, mit Vince Grifo oder mit Luci Höler ziemlich eng. 

Was hast Du Dir für den Endspurt 2020 persönlich vorgenommen?

Ich will der Mannschaft noch weiter helfen. Wenn ich auf dem Platz stehe, möchte ich natürlich auch meine ersten Tore machen, ich bin Stürmer. Im Vordergrund stehen aber erstmal Punkte – und davon so viele wie möglich.

Als nächstes ist Aufsteiger Arminia Bielefeld im Schwarzwald-Stadion zu Gast, der zuletzt gegen Mainz gewonnen hat. Was kommt da auf uns zu?

Ich erwarte ein schwieriges Spiel. Als Aufsteiger haben die Bielefelder große Ambitionen. Wir müssen einfach genau das Gleiche abrufen wie gegen Gladbach und dann bin ich davon überzeugt, dass wir auch gewinnen werden.

Interview: Marcel Burger, Sina Ojo

Foto: Achim Keller