Es war laut am vergangenen Montagabend im Dreisamstadion, als die U23 des Sport-Club vor 4.000 Fans mit einem 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden in ihre erste Drittligasaison startete. Beim ersten Auswärtsspiel am Samstag in Magdeburg dürfte es trotzdem noch einmal deutlich lauter werden. 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sind bei der Auswärtspremiere der Zweiten Mannschaft in der MDCC-Arena zugelassen. Darunter werden auch einige Fans aus Freiburg sein.

Wie sich eine solche, noch größere Kulisse anfühle, sagt SC-Coach Thomas Stamm, könne er aus Trainersicht auch noch nicht beurteilen. „Aus Spielersicht schon“, ergänzt der 38-jährige Schweizer, der früher unter anderem für den FC Winterthur und den FC Schaffhausen am Ball war. „Am Montag zuhause war die Erfahrung toll. Jetzt freuen wir uns auch darauf, auswärts vor so vielen Zuschauerinnen und Zuschauern spielen zu dürfen.“

Schließlich sei es extrem positiv und schön, dass dies jetzt überhaupt wieder möglich ist. Aus der Auftaktpartie könne man ins nächste Spiel mitnehmen, so der Trainer, dass die junge Mannschaft gezeigt habe, dass sie gegen einen physisch stabilen Gegner mithalten kann, dass sie über 90 Minuten eine gute Leistung gezeigt und ein Gefühl dafür bekommen habe, „was es heißt, 3. Liga zu spielen.“ Gleichzeitig wisse man, dass mit dem zweiten Gegner 1. FC Magdeburg nun „ein harter Brocken auf uns zukommt.“

Die Mannschaft von Trainer Christian Titz, der seit Februar Chefcoach in Magdeburg ist und der 2018 sieben Monate lang Trainer des Hamburger SV war, blieb in der Saisonvorbereitung ungeschlagen und gewann auch ihr Auftaktspiel beim SV Waldhof Mannheim mit 2:0. „Magdeburg hat eine klare Spielidee und versucht Fußball zu spielen“, erklärt Stamm. Wozu mit dem neuen Torwart Dominik Reimann auch ein mitspielender Keeper zähle.

Dazu seien die Magdeburger sehr variabel im Spielaufbau, geradlinig nach Balleroberungen und eine Elf, die gerne „hoch und mutig“ attackiere. „Wir können uns sicherlich auf einen druckvollen Beginn des Gegners einstellen“, erklärt der SC-Coach. „Gleichzeitig werden wir sicherlich auch unsere Möglichkeiten erhalten, in gewisse Räume und zu Balleroberungen zu kommen.“      

Personell ist die Ausgangslage beim SC II ähnlich wie vor dem Spiel zum Saisonstart. Stefan Ilic (Knieverletzung) und Claudio Kammerknecht (Mittelfußbruch) fehlen weiterhin. Das Gleiche gilt für Enzo Leopold (Rückenprobleme). Torwart Lars Hunn konnte nach muskulären Problemen zwar wieder mit der Mannschaft trainieren, ist für das kommende Spiel aber noch keine Option.

Zum Kader der Gastgeber gehören mit Kapitän Tobias Müller, Florian Kath und Kai Brünker auch drei ehemalige Freiburger. Mit dem 1. FC Magdeburg, der die vergangene Saison als Tabellenelfter beendete und der in der Spielzeit 2018/19 ein Jahr in der 2. Bundesliga spielte, trifft die U23 auch auf den ersten großen Traditionsverein der 3. Liga.

Zu DDR-Zeiten holte der 1. FC Magdeburg dreimal den Meistertitel und wurde siebenmal Pokalsieger. Darüber hinaus gewann der Klub 1974 als einzige Mannschaft der DDR mit dem Europapokal der Pokalsieger einen Europapokal. Den 2:0-Finalsieg in Rotterdam gegen den AC Mailand sahen damals 4.644 Zuschauerinnen und Zuschauer. Am Samstag werden somit immerhin mehr als dreimal so viele Fans die Partie gegen den SC Freiburg II verfolgen.

Nach dem zweiten Spieltag folgt für die U23 des Sport-Club aufgrund der ersten DFB-Pokalrunde ein punktspielfreies Wochenende. Ab Mitte der kommenden Woche wird die Mannschaft des Trainerteams um Thomas Stamm deshalb ein dreitägiges Trainingslager in Donaueschingen beziehen, in dessen Rahmen auch noch einmal ein Testspiel geplant ist.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller

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