Nach der Länderspielpause, in der auch fünf U23-Spieler für internationale Aufgaben abgestellt waren, erwartete die Zweite Mannschaft des Sport-Club mit dem Tabellenletzten TSV Havelse nach Borussia Dortmund II und Viktoria Berlin den dritten Mitaufsteiger im Dreisamstadion.

Während sich Gästetrainer Rüdiger Ziehl nach dem torlosen Remis "zufrieden mit dem Ausgang und dem Einsatz meiner Mannschaft" zeigte, hätte Thomas Stamm lieber den dritten Heimsieg in Folge als eine Punkteteilung kommentiert. "Es fühlt sich eher so an, als ob wir zwei Punkte zu wenig haben", sagte der SC-Trainer nach einer Begegnung, die die Gastgeber über weite Strecken dominiert hatten. "Auf den letzten 20 Metern hat es uns leider an Genauigkeit gefehlt, um aus unseren Chancen auch ein Tor zu machen. Trotzdem bin ich zufrieden mit der Art und Weise, wie es die Mannschaft bis zum Schluss versucht hat."

Gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Waldhof Mannheim vor zwei Wochen fehlte im vorletzten Heimspiel der Hinrunde der angeschlagene Max Rosenfelder. Außerdem saß Robert Wagner zunächst auf der Bank. Neu in der Startelf waren der Siegtorschütze gegen Mannheim, Vincent Vermeij, und Nishan Burkart.

Die Gäste waren zuletzt im Rhythmus geblieben und hatten vor einer Woche ein Nachholspiel beim FSV Zwickau mit 0:2 verloren. Der SC II zeigte im zweiten Heimspiel in Folge einen offensiven Spielauftakt, die erste Chance besaß jedoch Havelse. Einen Schuss von Kianz Froese lenkte Noah Atubolu zur Ecke. Anschließend parierte der SC-Torwart auch einen Kopfball der Gäste stark (6.).

Auch der Sport-Club kam durch einen Schuss von Patrick Kammerbauer sowie einem wuchtigen Kopfball von Vermeij (9.) nach einer Ecke zu ersten Möglichkeiten. Die Gastgeber blieben zudem spielbestimmend und versuchten gegen die meist mit einer Fünferkette verteidigenden Havelser Räume zu finden und weitere Möglichkeiten zu erarbeiten.

Was eine gewisse Zeit dauerte, trotz sehr viel Freiburger Ballbesitz. Zunächst musste nach einem Konter der Gäste noch einmal Atubolu nach einem Distanzschuss von Leon Damer klären (28.). Drei Minuten später war dann sein Gegenüber Norman Quindt an der Reihe, der gegen Burkart parierte.

Noch näher dran an einer Führung war kurz darauf Emilio Kehrer (33.), der aus rund 15 Metern den rechten Pfosten traf. Zu der äußerst druckvollen Freiburger Phase vor der Pause gehörten außerdem noch Gelegenheiten für Yannik Engelhardt (34.) und erneut Kehrer (41.).

Allein die durchaus verdiente Führung hatte dem Sport-Club in der ersten Halbzeit trotz der spielerischen Dominanz nicht gelingen wollen. Auf der anderen Seite mussten die Gastgeber stets auch auf der Hut vor Havelser Kontern sein.

Ein klarer Kopf im trüben Novembernebel jenseits der Stadiondächer war deshalb auch im zweiten Durchgang gefragt. Kehrer (52.) bot sich wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff die nächste gute Möglichkeit. Sein Kopfball strich jedoch knapp am linken Posten vorbei.

Die Partie lief auch weiterhin hauptsächlich Richtung Havelser Tor. Der SC II bespielte die dicht gestaffelten Gäste, kam aber selten durch und zum Abschluss. Der für den angeschlagenen Kammerbauer ins Spiel gekommene Daniels Ontuzans (66.) verzog knapp aus spitzem Winkel. Auch Leopold (74.) verfehlte das Tor aus der Distanz.

In der Schlussviertelstunde blieb es dabei, dass der Sport-Club weiter auf den Siegtreffer drängte. Der ebenfalls ins Spiel gekommene Guillaume Furrer (85./87.) versuchte es kurz vor dem Ende noch zweimal aus aussichtsreicher Position. Aber sowohl ein Flachschuss des Schweizers als auch ein weiterer, von Wagner aufgelegter Abschluss aus rund 17 Metern gingen knapp am TSV-Tor vorbei.

Die Gäste waren nach der Pause kaum noch zu Möglichkeiten gekommen, verteidigten allerdings im eigenen Strafraum bis zum Schluss und auch dank ihrer Kopfballstärke effektiv. "Wir haben selbst wenig zugelassen, umso bedauerlicher war es, dass wir auf den letzten 20 Metern nicht sauber genug waren", so Thomas Stamm. "Das müssen wir uns ankreiden. Aber wir wissen, dass wir eine junge Mannschaft haben und wir nehmen auch den einen Punkt."

Mit dem Heimzähler und jetzt 20 Punkten steht die U23 des SC zunächst weiterhin auf dem 14. Tabellenplatz.

Nach dem heutigen Besuch aus dem Norden reist der Sport-Club am kommenden Wochenende selbst nach Niedersachsen. Zur nächsten Auswärtspartie tritt der SC Freiburg II am Sonntag in einer Woche (28. November, 13 Uhr) beim letzten DFB-Pokalgegner der Profis, dem VfL Osnabrück, an.

Dirk Rohde

Foto: Achim Keller

Zur Tabelle