Die Halleffekte waren ausgeprägt an diesem Sonntagmittag. Der erste Saisonvergleich der beiden Zweiten Mannschaften in der 3. Liga zwischen dem BVB II und der U23 des Sport-Club fand im Signal-Iduna-Park statt, wo überschaubare 2.818 Zuschauerinnen und Zuschauer die Partie in der größten Bundesliga-Arena verfolgten.

Jubeln durften nach dem Schlusspfiff aber nur die wenigen Fans des Sport-Club, der als jüngste Mannschaft der Liga beim verdienten zweiten Auswärtssieg der Saison eine durchaus reife und auch effiziente Leistung geboten hatte.

„Wir haben mehr Chancen als im letzten Spiel kreiert und die Tore gemacht, auch wenn wir zunächst sehr unsauber mit dem Ball waren. Das wurde am Anfang der zweiten Halbzeit deutlich besser. Aber gegen den Ball ist die Mannschaft wieder über Intensität und Mentalität gekommen“, sagte SC-Trainer Thomas Stamm. „Das brauchen wir in jedem Spiel in der 3. Liga.“  

Nach dem 1:0-Sieg gegen Viktoria Köln gab es einen Wechsel in der Startformation. Für Daniels Ontuzans begann erstmals nach längerer Verletzungspause Max Rosenfelder. Der Verteidiger spielte rechts in der Viererabwehrkette. Im Mittelfeld bot Stamm erneut Merlin Röhl und Robert Wagner auf. Letzterer hatte am Freitag gegen den VfL Bochum in der Schlussphase sein Bundesligadebüt gegeben.

Ein Wiedersehen gab es am sechsten Spieltag mit dem früheren Freiburger U23-Trainer Christian Preußer, der seit dieser Saison auf der Bank des BVB II sitzt. „Freiburg hat eine sehr gute Mannschaft und ist sehr gut in die Saison gestartet. Von daher wird es eine richtige Herausforderung für uns“, sagte Preußer vor dem Spiel.

Dieses begannen beide Mannschaften kontrolliert und auf Ballsicherheit bedacht. Die Gastgeber kamen zu etwas mehr Spielanteilen, Abschlüsse und Torchancen gab es zunächst aber keine. Für die Dortmunder versuchte es Justin Njinmah (21.) mit einem ersten Torschuss, der am langen Pfosten vorbei ging. Auch das Tempo der sehr von der Taktik geprägten Partie war noch steigerungsfähig.

SC-Torwart Noah Atubolu musste erstmals bei einem Freistoß von Marco Pasalic (26.) eingreifen und wehrte den Schlenzer über die Mauer ab. Sein Gegenüber Luca Unbehaun war auch nach einer halben Stunde noch ungeprüft, obwohl sich der SC II keineswegs auf die Arbeit gegen den Ball beschränkte.

Ganz im Gegenteil, was kurz vor der Halbzeit mit dem Führungstreffer belohnt wurde. Julian Guttau und Röhl leiteten im Zusammenspiel über die linke Seite die erste klare Chance ein. Nach einer Hereingabe von Röhl wehrte Unbehaun einen Schuss von Lars Kehl noch ab. Gegen den anschließenden Kopfball von Vincent Vermeij (41.) war der Keeper aber machtlos und der Sport-Club nahm im dritten Drittliga-Duell mit Borussia Dortmund II eine Führung mit in die Pause.

Christian Preußer reagierte mit einem Doppelwechsel auf den Rückstand, aber der SC II behielt seine gute Struktur und seinen Rhythmus bei. Vielleicht kannte auch Preußer die Freiburger Serie, die in der vergangenen Saison galt und bisher auch in der aktuellen: Immer wenn Vincent Vermeij trifft, gewinnt der Sport-Club.

Kehl (50.) initiierte mit einem Flachschuss den ersten Abschluss nach dem Wiederbeginn. Unmittelbar darauf landete ein weiterer Kopfball von Vermeij in den Armen von Unbehaun. Während die Gastgeber gegen die kompakte SC-Defensive kaum zwingende Lösungen im Offensivspiel fanden, blieb der SC II diesbezüglich effektiv. Nach einem präzisen Pass von Rosenfelder durch die Dortmunder Abwehrreihe traf Vermeij (61.) aus rund elf Metern ins kurze Eck und zum Doppelpack.

Die Dortmunder versuchten nach dem zweiten Gegentreffer zum Anschluss zu kommen. Michael Eberwein (69.) schoss aber über das Tor. Ein Kopfball des Stürmers ging wenig später an die Latte, und auch der eingewechselte Prince Aning (75.) zielte aus guter Position zu hoch.

Konzentriert und mit Leidenschaft verteidigte der SC II seinen Vorsprung auch in der Schlussphase. „Diese Intensität brauchen wir und sie ist die Basis. Auch dafür, dass wir hier die drei Punkte und Selbstvertrauen mitnehmen“, freute sich Stamm nach dem Schlusspfiff über den vierten Sieg in dieser Saison und jetzt 13 Punkte nach sechs Spielen.      

Am kommenden Samstag, den 3. September empfängt der SC Freiburg II den Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt 04 zum nächsten Heimspiel. Die Begegnung im Dreisamstadion beginnt um 14 Uhr.

Dirk Rohde

Foto: Christian Butzhammer