Nur drei Tage nach dem Sieg in Nantes in der Europa League, spielt der Sport-Club am zehnten Spieltag der Bundesliga beim FC Bayern München in der Allianz Arena (Sonntag, 19.30 Uhr live auf DAZN sowie im Ticker in unserem Matchcenter und in der Audioreportage "Sportclub live").
Aus der Bretagne ging es direkt in die bayerische Hauptstadt. Im Gepäck den vierten Sieg in der Gruppe G der Europa League und viel Selbstbewusstsein. Gute Voraussetzungen für ein Auswärtsspiel in München, beim amtierenden und mehrfachen Deutschen Meister. Es ist erst das dritte Mal, dass der Sport-Club vor einem Duell mit den Münchnern vor den Bayern liegt. „Das ist etwas Besonderes“, sagt Michael Gregoritsch, der vermutet, dass „die Bayern an uns vorbeiziehen wollen.“ Sein Kapitän Christian Günter findet, es sei „egal, wo die Bayern stehen. Sie haben ihre Qualitäten, da müssen wir nur in die Champions League schauen.“ Dort hat die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann in der Gruppenphase alle Partien für sich entschieden.
In der Liga liefen die vergangenen Partien allerdings nicht optimal. Nach neun Spieltagen liegt der FCB auf Platz drei, in den vergangenen sechs Ligaspielen ging der Verein nur einmal als Sieger vom Platz, in Augsburg gab es eine Niederlage, viermal eine Punkteteilung, zuletzt in Dortmund. Günter ordnet die Spiele der Bayern so ein: „Sie hatten zwar nicht immer die Ergebnisse, aber wenn man die Spiele nüchtern betrachtet, waren sie immer die bessere Mannschaft.“
Freude über Tabellen-Konstellation
Die Ergebnisse der Mannschaft von Trainer Christian Streich überzeugen dagegen bisher. In der Europa League ungeschlagen, in der Bundesliga seit dem dritten Spieltag ohne Niederlage. Dabei dominiert das Team zwar nicht alle Spiele, nutzt aber viele seiner Torchancen, steht defensiv gut und hat dort manchmal auch Glück. So wie in Nantes, als die Franzosen zweimal kurz nacheinander das Aluminium trafen.
Vielleicht hilft in München auch ein bisschen Glück, denn klar ist für Streich auch: „Das wird ein völlig anderes Spiel als in Nantes.“ Und während Günter offensiv argumentiert: „Wir wissen auch, wie gut wir sein können. Wir wollen unangenehm sein und unsere spielerischen Elemente einbringen.“, freut sich der Coach auf das Duell: „Es ist schön, dass wir in dieser Konstellation nach München fahren können“, sagt Streich und meint damit die Tabellensituation. „Jetzt sind sie halt mal nicht Erster und wir hoffen, dass sie das auch nach unserem Spiel nicht sind.“
Den zehnten Spieltag werden Roland Sallai, Manuel Gulde und Jonathan Schmid nicht vor Ort erleben. Die Mannschaft hat in Nantes aber bewiesen, dass ihr personelle Wechsel keinesfalls schwerfallen: „Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen“, erklärt der Coach mit Blick auf das Personal. Aber wir haben gesehen: Die Jungs, die neu in der Startelf standen, haben es gut gemacht. Das gibt Zutrauen und Energie für die Mannschaft.“
Isabel Betz
Foto: SC Freiburg