Der SC Freiburg II hat am 28. Spieltag der 3. Liga mit 2:0 (1:0) bei Viktoria Berlin gewonnen. Beide Tore erzielte Vincent Vermeij (33., 56., FE).
Berlin in Freiburg, Freiburg in Berlin, hieß es an diesem Wochenende für die Profiteams des Sport-Club. Am Samstag gastierte in der Bundesliga Hertha BSC im Europa-Park Stadion. Am Tag darauf trat in der 3. Liga die U23 des SC beim FC Viktoria 1889 Berlin an.
Die Gastgeber waren in diesem Jahr noch sieglos. Der SC II hatte die Reise in die Hauptstadt nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage angetreten. Für die Rückkehr in den Süden konnte die Serie mit dem verdienten Sonntagsdreier in Berlin auf nun sieben ungeschlagene Partien ausgebaut werden.
„Es freut uns, dass wir auf der langen Heimfahrt die drei Punkte mit im Gepäck haben“, sagte Thomas Stamm. „Fußballerisch war es kein gutes Spiel, aber das war auf diesem Platz auch nicht möglich. Aber wir haben das schon im Vorfeld thematisiert und unsere junge Mannschaft hat die Bedingungen sehr gut angenommen. So haben zwei Standardtore zu den drei Punkten geführt. Umso schöner ist es, dass wir uns wieder belohnen konnten.“
Der SC-Trainer hatte seine Startelf nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SV Meppen auf drei Positionen verändert. Julius Tauriainen begann auf der linken Bahn anstelle von Sascha Risch. Patrick Kammerbauer rückte für den angeschlagen fehlenden Enzo Leopold in die Offensive, wo außerdem Jihan Lee für Emilio Kehrer auflief. Für den 19-jährigen Südkoreaner und Winterneuzugang war es das Startelfdebüt in der 3. Liga.
SC-Routinier Johannes Flum war wegen eines Corona-Falls in seinem persönlichen Umfeld nicht mit in die Hauptstadt gereist. Bei den Gastgebern stand nach der Trennung von Trainer Benedetto Muzzicato Anfang der Woche Co-Trainer David Pietrzyk an der Seitenlinie. Der Interimscoach startete gegen den Sport-Club mit fünf neuen Akteuren. Auch im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ging dem Anpfiff angesichts des Krieges in der Ukraine eine Schweigeminute voraus.
In einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der beide Mannschaften versuchten, spielerische Akzente zu setzen, kamen die Gastgeber zum ersten Abschluss. Ein Schuss von Brooklyn Ezeh (9.) verfehlte das SC-Tor jedoch. Ausgeglichen ging es im ersten Durchgang auch weiter. Die Berliner verteidigten gut gestaffelt, der Sport-Club präsentierte sich defensiv ebenfalls stabil, Torchancen besaßen Seltenheitswert.
Nach einem weiteren Distanzschuss von Enes Küc (24.) hatte Ezeh (29.) beinahe die Berliner Führung auf dem Fuß. Nach einer Hereingabe von Shalva Ogbaidze traf der Viktoria-Verteidiger den Ball freistehend aber nicht. Dafür nutzte der Sport-Club kurz darauf seine erste Chance zur Führung. Diese resultierte aus einem Foulelfmeter, den Vincent Vermeij (33.) sicher in die linke Ecke verwandelte. Zuvor hatte Jakob Lewald einen Antritt von Robert Wagner kurz hinter der Strafraumgrenze regelwidrig gestoppt.
Tauriainen (37.) fügte vor der Pause noch einen weiteren gefährlichen Abschluss hinzu. Seinen Schuss aus rund 20 Metern lenkte Torwart Julian Krahl noch über die Latte. Zur Pause hatten die Gastgeber zwar ein paar Gefahrenmomente mehr kreiert als der SC II, der sich jedoch bis dahin als effizienter erwies.
Letzteres blieb auch nach dem Wiederanpfiff so. Nachdem Björn Jopek (48.) in der nun intensiveren und temporeicheren Partie für die Gastgeber aus spitzem Winkel verzogen hatte, nutzte der Sport-Club eine weitere Standardsituation, um seinen Vorsprung auszubauen. Nach einem Eckball von Kammerbauer stieg Vermeij (56.) am Fünfmeterraum am höchsten und traf mit einem Kopfball ins lange Eck zum Doppelpack.
Die Berliner blieben zwar bemüht darum, noch einmal heranzukommen. Der SC II spielte aber kontrolliert weiter, verteidigte seinen Vorsprung konsequent und arbeitete sich auch mit einer gewissen Abgeklärtheit dem dritten Auswärtssieg der Saison entgegen.
Klare Torchancen ließen beide Teams, die inzwischen jeweils mehrfach gewechselt hatten, in der Schlussphase nicht mehr zu. Nach einem Konter in der Nachspielzeit über Philipp Treu und Vermeij hätte das Ergebnis allerdings noch deutlicher ausfallen können, während kurz danach Noah Atubolu gegen Kimmo Hovi noch eine späte erste Parade zeigen konnte.
„Es war kein schönes Spiel, eher Kampffußball. Aber wir haben trotzdem zwei Tore erzielt und gewonnen. Das ist gut für uns und spricht auch für unsere Entwicklung“, sagte Doppeltorschütze Vincent Vermeij. "Ich hoffe, dass wir so weitermachen.“
Mit dem verdienten Erfolg in der Hauptstadt wiederholte der SC II auch das Resultat aus dem Hinspiel gegen Viktoria Berlin, gewann zum zweiten Mal in Folge zu Null und hat nach dem zehnten Saisonsieg als Tabellenelfter jetzt 39 Punkte auf dem Konto.
Am kommenden Samstag, den 5. März (14 Uhr) erwartet der SC Freiburg II zum nächsten Heimspiel im Dreisamstadion den FSV Zwickau.
Dirk Rohde
Foto: SC Freiburg
Viktoria Berlin: Krahl – Kapp, Lewald, Ezeh – Pinckert (75. Hahn), Jopek, Gambos, Makreckis (82. Yamada) – Ogbaidze (68. Seiffert), Küc (68. Hovi), Lucas Falcao (68. Verkamp) | |
Trainer: David Pietrzyk | |
SC Freiburg II: Atubolu – Sildillia (59. Braun-Schumacher), Kammerknecht, Schmidt – Treu, Engelhardt, Wagner (59. Risch), Tauriainen (87. Kehrer) – Kammerbauer (59. Kehl), Vermeij, Lee (46. Ontuzans) | |
Trainer: Thomas Stamm | |
Tore: 0:1 Vermeij (33., FE), 0:2 Vermeij (56.) | |
Gelbe Karten: Ogbaidze, Ezeh – Ontuzans | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn) | |
Zuschauer: 650 |