Der SC Freiburg II hat am neunten Spieltag der Regionalliga Südwest beim FSV Frankfurt mit 2:1 (1:1) gewonnen. Das Siegtor erzielte Mathias Fetsch (90.+6) mit der letzten Aktion der Partie.
Ende und Anfang fallen im Fußball manchmal zusammen. So auch an diesem Abend, an dem das Auswärtsspiel der U23 in der Frankfurter PSD-Bank-Arena am Ende dieser Woche zugleich den Anfang einer Englischen Woche markierte.
In Erstere war der SC Freiburg II mit dem zweiten Saisonsieg im Rücken, dem 2:1 gegen die SG Barockstadt am vergangenen Samstag gestartet. Wer allerdings auf Freiburger Seite zu Beginn der Flutlichtpartie beim Tabellenweiten FSV Frankfurt bereits gewusst hätte, wie diese enden würde, dem wäre doch einiges an Spannung und Emotion entgangen.
„Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und gehen mit der ersten Torchance gleich in Führung. Dann haben wir es gut verteidigt, auch wenn Frankfurt das 1:1 macht“, sagte Bernhard Weis nach dem zweiten Sieg in Folge und dem ersten Auswärtssieg der Saison. „In der zweiten Halbzeit hatte ich nach einer Stunde das Gefühl, es kann in beide Richtungen gehen. Dass wir hinten raus mit dem Abpfiff noch das 2:1 machen, ist natürlich glücklich für uns“, so der SC-Trainer. „Aber wir freuen wir uns über die drei Punkte. Glückwunsch an meine Jungs, sie haben diszipliniert und sehr gut organisiert verteidigt.“
Wiklöf trifft früh zur Führung
Vier Veränderungen gab es in Frankfurt in der Freiburger Startelf. Die Profis Bruno Ogbus und Max Rosenfelder waren diesmal nicht dabei, für sie rückten Junior Atemkeng und David Schopper in die Innenverteidigung. Anstelle des gesperrten Rouven Tarnutzer spielte Noah Wagner im defensiven Mittelfeld, und davor Oscar Wiklöf für Louis Tober, der wie einige weitere Spieler krank fehlte.
Die umformierte SC-Elf legte gegen zunächst tiefer stehende Gastgeber wie gegen Fulda einen Start nach Maß hin. Nachdem ein erster Flankenball von Oscar Wiklöf noch keinen Abnehmer gefunden hatte, brachte ein überlegt ausgespielter Konter schon nach fünf Minuten die Führung. Leon Catak legte im Strafraum quer zu Fabian Rüdlin, der den Ball zu Wiklöf weiterleitete, woraufhin der Finne nur noch einzuschießen brauchte.
Der SC II blieb anschließend gut im Spiel, erarbeitete sich viel Kontolle, störte das Frankfurter Aufbauspiel durch frühes Pressen, stand gut gestaffelt und hielt die Hessen weg von eigenen Tor. Ein abgefälschter Schuss von Cas Peters (20.) erzeugte auf Seiten der nach 20 Minuten offensiver werdenden Gastgeber erstmals Gefahr. Zuvor hatte auf der Gegenseite Rüdlin eine Direktabnahme über das Tor gesetzt. Auch David Amegnaglo (27.) verzog aus der Distanz.
Gastgeber gleichen vor der Pause aus
Der FSV Frankfurt hatte sich inzwischen mehrere Eckbälle erarbeitet und kam nach einer halben Stunde im Anschluss an eine weitere Ecke zum Ausgleich. Nach der zunächst geklärten Situation und einer nicht ganz konsequenten Kopfballabwehr traf Ben-Luca Fisher (31.) mit einem flachen Abschluss. Der SC II war inzwischen defensiv deutlich mehr gefordert, hielt aber weiterhin nicht nur dagegen, sondern versuchte auch immer wieder Präsenz in der gegnerischen Hälfte zu zeigen.
Birkan Celik (45.) bot sich für die Gastgeber die letzte Gelegenheit vor der Pause, in die es mit einem in der Summe gerechten Zwischenstand ging. Nach dem Wiederanpfiff lief der SC II wieder höher an, aber Frankfurt blieb druckvoll. Jaaso Jantunen holte einen Kopfball von Cas Peters noch aus dem Winkel (53.). Kurz darauf strich ein Freistoß von George Iorga knapp am langen Pfosten vorbei.
Trotzdem blieb der Sport-Club präsent und erarbeitete sich durch lange Ballstafetten immer wieder längere Phasen der Spielkontrolle – und eine gute Chance zur erneuten Führung. Nach einem Heber in den Strafraum von Rüdlin setzte Mateo Zelic (67.) seinen Direktschuss aus kurzer Entfernung über die Latte.
Fetsch mit Siegtor in letzter Sekunde
Auch in der Schlussphase attackierten beide Mannschaften nicht bedingungslos, initiierten aber immer wieder Vorstöße. Der SC II verteidigte weiterhin diszipliniert und mit Präsenz in den Zweikämpfen. Pech hatte der eingewechselte Ashley Ketterer, der das Feld verletzt wieder verlassen musste.
Für Ketterer kam Leon Koß auf das Feld und der Neuzugang war in der letzten Minute der Begegnung entscheidend am Siegtor beteiligt. Eine zunächst abgewehrte Hereingabe von Rüdlin beförderte Koß zurück in den Strafraum zum gemeinsam mit ihm ins Spiel gekommenen Mathias Fetsch. Der Stürmer verlängerte das Zuspiel in der sechsten Minute der Nachspielzeit gekonnt und unhaltbar mit dem Kopf in die lange Ecke – wodurch die U23 die Partie glücklich aber nicht unverdient mit der letzten Aktion des Spiels für sich entschied. Ein ernüchternder Schlusspunkt für die hessischen Gastgeber – während gleichzeitig sämtliche Freiburger Spieler auf dem Rasen zu einem Jubelhaufen zusammenfanden.
Weiter geht die Englische Woche in der Regionalliga Südwest für den SC Freiburg II am kommenden Dienstag (30. September, 19 Uhr). Im Dreisamstadion ist dann am zehnten Spieltag die TSG Balingen zu Gast. Vier Tage später (Samstag, 4. Oktober, 14 Uhr) folgt das Auswärtsspiel beim SV Eintracht Trier.
Dirk Rohde
Foto: SC Freiburg
FSV Frankfurt: Becker – Hildmann (82. Bock), Fisher, Gottwalt, Weißmann, Kemper (67. Eichhorn) – Harnafi (82. Farouk), Del Vecchio, Celik (46. Iorga) – Peters, McDonald (67. Mourad) | |
Trainer: Tim Görner | |
Bank: Held (Tor), Munsters, Bukusu, Simunic | |
SC Freiburg II: Jantunen – Oguguo, Atemkeng, Schopper, Steinmann – Rüdlin, N. Wagner – Amegnaglo (60. Ketterer, 83. Koß), Wiklöf, Zelic (90.+1 Hornschuh) – Catak (83. Fetsch) | |
Trainer: Bernhard Weis | |
Bank: Nujic (Tor),Katz (Tor), Nuur Mohamed, Reifsteck | |
Tore: 0:1 Wiklöf (5), 1:1 Fisher (31.), 1:2 Fetsch (90.+6) | |
Gelbe Karten: Celik, Weißmann, Gottwalt, Hildmann – Atemkeng, N. Wagner, Oguguo | |
Gelb-Rote Karten: | |
Rote Karten: | |
Schiedsrichter: Nabil Benazza (Marienborn) | |
Zuschauer/innen: 1.163 |